Japaner sauer, Globalisten zufrieden

'Kein bisschen Japan in ihr': Ukrainerin gewinnt Miss Japan-Wahl

Welt
Hintergrund: Freepik; Screenshot: Twitter; Komposition: Der Status.

Die sogenannten "Miss"-Wahlen erhitzen im Westen seit Jahren die Gemüter, weil politisch-korrekte Jurys die begehrten Schönheitswettbewerbe dazu nutzen, dem Zeitgeist zu huldigen. Da ist schon einmal eine Migrantin plötzlich die "schönste Frau des Landes", oder mitunter sogar ein biologischer Mann. Nun nimmt diese Art der Jury-Auswahl auch in Japan überhand. Doch die stolzen Japaner lassen sich nicht bieten, dass eine offensichtliche Einwanderin den sämtlichen einheimischen Teilnehmerinnen vorgezogen wurde.

Kritik an Ukrainerin als "Miss Japan"

Carolina Shiino (22) stammt ursprünglich aus der Ukraine und lebt seit dem fünften Lebensjahr in Nagoya in Japan. Sie jobbt als Model und gewann nun die begehrte "Miss Japan"-Wahl. Sicherlich spielt auch die Geopolitik hier eine Rolle: Auch wenn Japan in Fernost liegt, orientiert es sich doch am Werte-Westen. Man stellte hundert Millionen Euro auf, um das Land zu unterstützen. Und die dortige Regierung führte sogar ein Programm für die Aufnahme und Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge im eigenen Land ein. Ein höchst ungewöhnlicher Schritt: Begrenzt Japan doch seit Jahren die Einwanderung rigoros und nimmt jährlich weniger als 100 Asylanträge an. 

Was politisch erwünscht ist, verärgert die Menschen im Reich der aufgehenden Sonne. Wie die "Heute" berichtet, prasselt ein Shitstorm auf die Jury und die gebürtige Ukrainerin ein. Vielen Bürgern missfällt der Umstand, dass nicht einmal ein Elternteil aus dem eigenen Land stammt. Sie erkennen in "ihrer" neuen Schönheitskönigin "kein Japanertum", beklagen die völlig fehlende "ethnische Verbindung zu Japan", es stecke "kein bisschen Japan in ihr". Die frisch gekürte Miss Japan hingegen betont, sie sei "in Sprache und Geist" eine Japanerin sei; auch die Organisatoren verteidigen die Kür. Shiino würde in "schönem und höflichem Japanisch" sprechen und sei "japanischer als wir alle". 

Erste globalistisch orientierte Stimmen erhoffen sich bereits eine "Identitätsdebtte über das Japanertum": 

Kampf gegen westliches Schönheitsideal

Zusätzlich dürfte die Aufregung auch daher rühren, dass europäisches Aussehen in Japan immer mehr als Schönheitsideal gilt. Die "Rheinische Post" schrieb hierzu schon vor 22 Jahren: "Grund runde Augen, lange Beine, großer Busen - immer mehr Japanerinnen legen sich fürs europäische Schönheitsideal unters Messer." Ein befragter Klinik-Leiter verwies hier auf den Einfluss von Manga-Comics, wo die Darstellerin häufig wie Europäerinnen aussehen. Außerdem würden Hollywood und das US-Fernsehen eine Rolle spielen. Das ganze widerspreche eigentlich der traditionellen konfuzianischen Ethik, wonach man den Körper, den einem die Eltern schenkten, nicht verändern dürfe.

Schon vor Jahren sorgte ein japanischer Profisportler einst für einen Aufruhr, als er über die Schönheit von Europäerinnen schwärmte. Wie ein "Eurosport"-Kommentator einst während einer TV-Übertragung erzählte, forderten weibliche Aktivistinnen sogar dessen Ausschluss aus dem Olympia-Team. Eine Entschuldigung & eine Klarstellung später, dass er das Land im Ausland positiv vertreten will, war die Sache gegessen. In Japan sieht man diese Dinge sehr eng: Über Jahrhunderte duldete man gar keine Ausländer im Land. Bis heute sind sogar Japaner, die ohne "guten Grund" die Heimat für längere Zeit verlassen, samt ihrer Kinder nach der Rückkehr mitunter Hänseleien ausgesetzt.

Hierzulande folgt gern "Rassismus-Keule"

Bei der Miss-Wahl ist es übrigens nicht die erste Aufregung: Denn schon 2015 versuchte die Jury mit den traditionellen Konventionen zu brechen. Sie kürten die Tochter einer Japanerin und eines Afro-Amerikaners zur "Miss Japan". Einige Kommentatoren befanden daraufhin, als "Hāfu" (Mischling), sei ihr Aussehen zu "gaijin" (ausländisch). Sie habe "zu viel schwarzes Blut in sich, um als Japanerin durchzugehen", so teilweise der Tenor. 

Was in Japan als völlig legitime Debatte gilt, wird bei Anlassfällen hierzulande freilich mit dem üblichen "Rassismus"-Geschrei abgetan. Etwa, als sich ähnliche Debatten bei der Kür von Migrantinnen zur "Miss Schweiz", zur "Miss America", zur "Miss Belgien" oder regional zur "Miss Saarland" ergossen. Andersherum wurde die Kür einer blonden Weißen zur "Miss Zimbabwe" von manchen Medien als "kontroverse Krönung" bezeichnet. Dabei wäre der Vorwurf, nicht die Mehrheit abzubilden, beide Male derselbe...

Neues Phänomen "Transgender-Missen"

Mittlerweile wurde die Debatte um die Herkunft der Frauen allerdings durch ein neues Phänomen bei Miss-Wahlen teilweise verdrängt. Etwa, als in Portugal eine Transgender-Person im Vorjahr die Miss-Wahl gewann. Die "Minderheiten-Hierarchie" bekam zuletzt bei der Wahl zur Miss Niederlande eine besondere Bedeutung. Dort verwies nämlich eine "Transfrau" eine Frau mit Migrationshintergrund auf den zweiten Platz. Im November traten somit gleich zwei biologische Männer, die sich nun als Frauen identifizieren, bei der "Miss Universe"-Wahl an, wobei der portugiesische Bewerber sogar in die Top-20 kam... 

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