Demografie in der Krise

Muttertag: Immer weniger Mütter – Was die Politik dagegen tun könnte

Soziales
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Kaum eine Rolle ist so im Aussterben begriffen wie jene der Mutter. Der jahrzehntelange politische Kampf gegen die Mutterschaft hat Erfolg: Sowohl in Österreich als auch in Deutschland befinden sich die Geburtenraten auf ihrem Tiefststand. Und die Talfahrt geht weiter. Und bevor die Rolle der Mutter ganz ausstirbt – und mit ihr unser Volk - soll diese noch pervertiert werden. Durch die Leihmutterschaft soll auch noch das Gebären an sich zum Geschäft werden. Während unsere Politik schläft, findet in anderen Ländern ein Umdenken gegen das Aussterben statt. Eine kritische Betrachtung zum Muttertag.

Unterschiedliche Sorgen halten Männer und Frauen vom Kinderwunsch ab

Glücklich dürfen sich jene schätzen, die heute Muttertag feiern. Sie gehören einer aussterbenden Art an. Denn immer weniger Frauen werden zu Müttern. Die Ursachen liegen laut einer Studie des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. 61,7 % der deutschen Männer wünschen sich der Studie zufolge Kinder und nur 57,7 % der Frauen, wie das Demografiezentrum ermittelte.Hemmnisse für die Entscheidung zum Kind fußen ihm zufolge bei Männern eher in wirtschaftlichen Ängsten, bei Frauen im Zweifel an der Qualität der Partnerschaft. 

Männer sind öfter unsicher beim Kinderwunsch:

(Screenshot: Zeitschrift für Demografische Forschung)

Geburtenrate wird nicht mehr erreicht

Um das Bevölkerungsniveau aufrecht zu erhalten, bedarf es einer Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau. Deutschland und Österreich liegen längst darunter. Von 2022 auf 2023 sank die Geburtenrate in Deutschland von 1,57 auf 1,36. Verantwortlich wird dafür die Corona-Politik gemacht. Auch in Österreich ist die Geburtenrate auf dem Tiefststand, sie sank von 2022 auf 2023 um 6,5 Prozent. Das Aussterben ist ein weltweites Problem, außer in Subsahara-Afrika. Laut einer Lancet-Studie werden bis 2050 Dreiviertel der Welt nicht mehr die notwendige Geburtenrate von 2,1 aufweisen. Im Jahr 2100 wird ihr zufolge jedes zweite Kind in Subsahara-Afrika zur Welt kommen.

Mutter und Vollzeitarbeitskraft: Keine Zeit für nichts

Mit der Übernahme des malthusianischen Denkens von der Überbevölkerung änderte sich ab den 1970er Jahren ausgehend vom Club of Rome die US-Politik der Geburtenförderung hin zur Geburtenvermeidung. Und durch die hegemoniale Stellung der USA wurde sie zum globalen Phänomen. Dieses gipfelte beispielsweise in der Ein-Kind-Politik Chinas. Doch am effektivsten war in dieser Hinsicht die Indoktrination von der angeblichen Befreiung der Frau durch ihre Genese von der Mutter zur Arbeitskraft. Aus der Freiheit arbeiten zu dürfen wurde bekanntlich der Zwang, arbeiten zu müssen. 

Wie verlogen diese einzig der Wirtschaft zuträgliche, angeblich feministische Entwicklung ist, zeigt sich mitunter im durchaus lesenswerte Zwischenruf einer berufstätigen Mutter der heute in "Bild"-Zeitung unter dem Titel erschien: "Wir sind auch nicht weiter als unsere Mütter!". Darin beklagt sie die Unvereinbarkeit von Beruf und Mutterschaft: "Ich habe vier Kinder, einen Vollzeitjob mit Präsenzzeiten am Arbeitsplatz und immerhin eine Beziehung. Ich bin perfekt durchgetaktet. Ich habe keine Zeit. Für nichts."

Mütter ungewollt: Politische Debatte weiter im malthusianischen Todeskult

Unserer Politik ist das egal. Die Zuwanderung soll das Geburtendefizit am Arbeitsmarkt ausgleichen. Dass nicht ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte aus der Dritten Welt generiert werden können, mündet in endlosen Debatten über Integration und Bildung, aber nie in Überlegungen zur Förderung von Geburten im Inland. Und somit auch nicht in Bestrebungen zur Aufwertung der Mutterrolle. Bevor solche jemals angedacht würden, bastelt die Politik an weiteren Erleichterungen zur Abtreibung. Denn der malthusianische Todeskult scheint tief verinnerlicht im politischen System des Westens. Die einzige Förderung von Mutterschaft ist jene der Leihmutterschaft. Deren Liberalisierung wird derzeit in Deutschland diskutiert. Sie soll mitunter Transgendern und Schwulen jenen Kinderwunsch erfüllen, den immer weniger Heterosexuelle zu haben scheinen. Dass sie vor allem zu einer Liberalisierung des Kinderhandels führt, wird dabei freilich verschwiegen.

Geburtenförderung durch wirtschaftliche Unterstützung

Die (mittlerweile gezwungene) Berufstätigkeit der Frau hat die Mutterschaft quasi ausgeschaltet. Es liegt auf der Hand, dass eine Lösung des Problems nur finanzieller Natur erfolgen kann. Und genau da setzen nun China und Russland an. Beide BRICS-Staaten haben dem Aussterben den Kampf angesagt. Ihre Strategie: Sie wollen die Mutterschaft zum Beruf machen. Anstatt von bedingungslosem Grundeinkommen diskutieren Experten in China etwa ein Elterngehalt. Der Status berichtete.

China: Beihilfen für Eltern

Bereits im Vorjahr waren verschiedene Maßnahmen in China in Kraft, um die Geburten zu steigern und um den negativen Folgen der Ein-Kind-Politik zu entkommen. So erhalten Frauen in Peking, die ein zweites Kind bekommen, eine "Geburtsbeihilfe" von 10.000 Yuan (1.500 US-Dollar). Paare erhalten außerdem eine "Bildungsbeihilfe" von 1.000 Yuan pro Jahr von der Geburt des Kindes bis zum Abschluss der neunjährigen Schulpflicht. Für Paare mit einem dritten Kind zahlt die Stadtverwaltung ihnen über mehrere Jahre hinweg in Raten insgesamt 180.000 Yuan (26.000 US-Dollar). Am 15. Mai forderte die Provinzregierung von Guangdong im Süden Chinas Unternehmen in der Provinz auf, "Mutterpositionen" für Frauen mit Kindern unter 12 Jahren zu schaffen, mit flexiblen Arbeitszeiten.

Russland: Orden für Mütter, mehr Geld für Eltern, Abtreibung beschränkt

In Russland will Putin die Großfamilie wieder zur Norm machen. Bereits in der Vergangenheit wurde der "Heldinnen-Mütter"-Orden, ein Relikt aus der Sowjet-Union, wiedereingeführt. Ihn erhalten jene Frauen, die mehr als 10 Kinder geboren haben. Von 2006 bis 2012 konnte Russland seine Geburten um 28,3 % steigern, durch die Einführung des "Mutterschaftskapitals". Die Debatte für mehr Fertilität läuft in Russland, während sie bei uns völlig vermieden wird und geht in verschiedensten, zum Teil auch skurrilen Richtungen. So forderte ein Politiker der Duma im Vorjahr, weibliche Häftlinge frei zu lassen, um ihnen die Mutterschaft zu ermöglichen und sorgte damit für internationale Schlagzeilen. Seit vergangenem Herbst werden außerdem die Abtreibungen durch ein Verbot entsprechender Medikationen mit dem Argument der Aufrechterhaltung traditioneller Werte in Russland beschränkt.

Ungarn: 30.000 Euro für 3 Kinder

In Ungarn setzt man ebenso auf finanzielle Anreize. Das Land wurde durch Orbans Politik nach dem Motto "Mehr Kinder statt Migranten" zum europaweiten Vorbild für die Erhöhung der Geburtenrate. Sie stieg von 1,21 im Jahr 2010 auf 1,56 Kinder pro Frau im Jahr 2022. Ungarns Modell ist besonders großzügig: Für drei Kinder erhalten Paare ein Darlehen von 30.000 Euro geschenkt. Angesichts der Wohnkrise ein Modell, das wohl auch in Österreich und Deutschland fruchten würde.


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