Hohe Gewinne auf Kosten der Wiener

Wien-Energie: Gas-Kunden werden von der SPÖ schamlos abgezockt

Politik
Bild: C.Stadler/Bwag, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Der Umsatz der Wien Energie hat sich 2022 auf 5,9 Milliarden Euro verdoppelt. Als Jahresüberschuss blieben unterm Strich fast 400 Millionen Euro für den städtischen Energieversorger. Ein saftiges Plus von 176 Prozent auf Kosten der Wiener, die die hohen Preise berappen müssen. Aber offenbar kriegt man bei der Wien Energie den Hals nicht voll. Wie die AK moniert, müssen die Kunden weiter hohe Gaspreise zahlen, obwohl der Preis andernorts sinkt.

In den vergangenen Wochen ist der Gaspreis stark gesunken und hat das Niveau vom Herbst 2021 erreicht. Dies ist zwar immer noch deutlich höher als in den Vorjahren, aber die derzeit international rund 10,3 Cent pro Kilowattstunde sind weit weg von den Rekordpreisen des vergangenen Jahres. Viele Energieanbieter senken deshalb die Preise. Doch nicht überall und immer wieder wird auch kritisiert, dass die sinkenden Preise nicht an die Kunden weitergegeben werden. Ein Beispiel dafür ist die Wien Energie, wie der Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter in der AK-Wien Fritz Pöltl kritisiert.

Abzocke der Bestandskunden

"Wer nun aber geglaubt hat, dass angesichts der aktuellen Gaspreise die einkassierten Teilbeträge von Wien Energie gesenkt werden, der irrt gewaltig", prangert Pöltl in einer Aussendung die seiner Meinung nach dubiose Geschäftspolitik der Wien Energie auf dem Rücken der Wiener an. Denn laut Pöltl wurden die Kunden der Wien Energie von dem städtische Versorger in die Falle gelockt. So zahlen sie beim "OPTIMA entspannt" Tarif immer noch den dreifachen Tarif, nämlich 31 Cent pro Kilowattstunde Gas statt dem international deutlich geringeren Betrag.

Preisbindung als Kundennepp

Die Falle besteht in der Preisbindung des genannten Tarifs. "…weil wir ja im September eine Bindungsaktion gemacht haben und sehr viele unserer Kunden ein Jahr lang gebunden sind", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Wien Energie Michael Strebl vor wenigen Wochen in Interviews den aktuellen Umgang der Wien Energie mit Bestandskunden. Für den Christgewerkschafter eine Verhöhnung der Kunden, da Strebl die Preistreiberei des Unternehmens noch verteidigt und quasi den Kunden die Schuld dafür gibt, dass sie höhere Preise zahlen. Denn Neukunden würden inzwischen ihr Gas um die Hälfte günstiger bekommen als Bestandskunden, die durch die Verträge gebunden seien. "Das ist eine unverfrorene Feststellung, die den Geschäftsführer des 100-prozentigen Stadtbetriebes eigentlich disqualifiziert", erbost sich Pöltl.

Bürgermeister muss einschreiten

Statt die Teilbeträge zu senken, müssen Kunden die hohen Vorschreibungen weiter leisten. Da helfen auch Rabattaktionen oder Freienergietage im Sommer in Höhe von 80 Millionen Euro - wo der Verbrauch mangels Heizbedarf deutlich geringer ist, als in den kalten Wintermonaten auch nicht wirklich und sind nichts weiter als billige PR-Aktionen. "Das ist keine Geschäftspolitik, Herr Bürgermeister, das grenzt an Wucher! Die Kunden von Wien Energie sind doch keine Melkkühe", fordert der Gewerkschafter den Wiener Bürgermeister zum Handeln auf.

Kritik auch von Freiheitlichen

Pöltl ist mit seiner Kritik am "sozialen roten Wien" nicht allein. Auch die Wiener Freiheitlichen sehen in dem Gebaren der Wien Energie einen Affront gegenüber den Bürgern. Denn während die Stadtwerke- und Wien-Energie-Bosse über einen Gewinn von 386 Millionen Euro jubeln, sollen gerade einmal 80 Millionen Euro davon als großzügige Geste an die Kunden in Form von Rabatten zurückbezahlt werden, kritisiert die freiheitliche Rathausaktionen die rote Stadtpolitik. "Anstatt nachhaltig die Strom- und Gaspreise zu senken, gibt man sich nun wieder als großer Gönner. Für die leidgeplagten Wiener, die über Monate geschröpft wurden, ist diese 'milde Gabe' ein Pflanz der Extraklasse", fordert man endlich eine nachhaltige Senkung und Anpassung der Preise an das alktuelle Niveau.

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