Bei Medikamenten für Kinder prekär

Medikamentenmangel weiter massiv: Von Antibiotika über Hustensaft bis Schmerzmittel

Gesundheit
Bild: Freepik

Ein massiver Medikamentenmangel hat Europa aber auch Österreich weiterhin im Griff. Es gibt eigentlich fast keinen Bereich, in dem es nicht Probleme mit dem Nachschub gibt. Angefangen bei Antibiotika bis hin zu Schmerzmitteln oder Hustensäften. In Bulgarien hat man mittlerweile sogar Probleme mit Diabetes-Medikamenten.

Arzneien sind Mangelware

Allein in Tirol sind derzeit 600 Medikamente nur schwer oder gar nicht verfügbar. Das Problem ist eigentlich nicht neu. Schon inmitten der Corona-"Pandemie", im September 2021, wies der Rechnungshof auf Engpässe bei Medikamenten hin. Seitdem hat sich nichts getan. Im Jänner diesen Jahres fehlten in Österreich bereits 570 Medikamente. Schmerzmittel, Hustensäfte oder gängige Grippemittel waren Mangelware. Ebenso auch Antibiotika.

Und was machte die schwarztürkis-grüne Bundesregierung und ihr grüner Gesundheitsminister? Zumindest sorgten sie dafür, dass in einem Bereich kein Mangel herrscht. Die mRNA-Präparate gegen Corona sind in genügender Zahl vorhanden und werden millionenfach geliefert, um sicher verwahrt auf das Ablaufdatum zu warten und dann entsorgt zu werden.

Lager leer, Lager voll

Während bei den Corona-Spritzen die Lager so voll sind, dass sich jeder Österreicher mehrmals einen Stich in den Arm jagen lassen könnte, sind bei den wichtigen Medikamenten die Vorräte hingegen knapp. So warnte zuletzt der Blackout- und Krisenexperte Herbert Saurugg, dass neben dem Mangel an Arzneimitteln auch die verfügbaren Bestände nicht einmal 2 Wochen reichen.

Wie groß der Mangel seit Monaten ist, erklärt Matthias König als Präsident der Tiroler Apothekerkammer gegenüber Medien: "Man kann das gar nicht so einschränken, weil es leider eine längere Liste ist, und sich durch verschiedenste Klassen durchzieht." Zugleich empfiehlt er bei Dauermedikation nicht zu warten, bis die Medikamente aufgebraucht sind, sondern schon ein oder zwei Wochen vorher mit dem Rezept in die Apotheke zu kommen. Dann habe man noch Spielraum, könne schauen ob gegebenenfalls im Ausland etwas bestellbar sei, oder um Alternativpräparate zu finden. Manchmal habe man aber auch Medikamente in der Apotheke schon selbst hergestellt.

Deutschland, Bulgarien...

In Deutschland sieht es nicht besser aus, als in Österreich. So befinden sich auf der Lieferengpassliste des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit rund 500 Meldungen für Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten. Und nach Angaben des pharmazeutischen Großhandels gibt es dazu noch einige Tausend Arzneimittel, die nicht oder nicht in ausreichender Menge lieferbar sind. Dazu gehören vor allem auch Antibiotika.

Bei besonders wichtigen Medikamenten für Kinder sei die Situation "nicht nur angespannt" sondern "prekär". Prekär ist die Lage derzeit auch in Bulgarien bei Diabetes-Medikamenten. Für diese wurde - wegen Sekundärgebrauchs zum Abnehmen - nun sogar eine elektronische Rezeptpflicht, die es zuvor nur für Antibiotika gab, eingeführt. Auch Ausfuhrverbote für bestimmte Medikamente wurden bereits verhängt.

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