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Realität nach IHK-Studie anerkennen

60% für AfD in Landesregierung: Was Thüringer Unternehmer wirklich wollen

Politik
Bild: Lukas Götz, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Die Industrie- und Handelskammer für Südthüringen (IHK) führte unter ihren Mitgliedern eine Befragung durch. Und das Ergebnis der - nicht repräsentativen, aber doch die Stimmung abbildenden - Umfrage zeigt, dass sich rund 60 Prozent für eine Regierungsbeteiligung des Landtagswahlsiegers AfD aussprechen und damit dem Prinzip der sogenannten "Brandmauer" eine Abfuhr erteilen.

Mehrheit für Regierung mit AfD

1.321 Südthüringer Unternehmer beteiligten sich an der nicht repräsentativen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK), in der die Interessenvertretung von ihren Mitgliedern wissen wollte, welche möglichen Regierungskoalition in Thüringen sie bevorzugen würden. Und das Ergebnis zeigt ein eindeutiges Stimmungsbild. Fast die Hälfte der Unternehmer (48 Prozent) würden sich für eine Koalition zwischen AfD und CDU aussprechen.

Ginge es also nach ihnen, wäre die sogenannte Brandmauer bald Geschichte. Weitere 12 Prozent derjenigen, die die Fragen beantworten würden sich sogar eine Regierung ganz ohne die althergebrachten Altparteien wünschen und präferieren eine AfD-BSW-Koalition für die Regierungsgeschäfte. Eine solche Konstellation Balsam auf die Seelen all jener, welche das BSW für Veränderung wählten, aber bislang u.a. von der CDU/BSW-Posse bei der konstituierenden Landtagssitzung vor den Kopf gestoßen wurden.

Entscheidungen auf Basis der Faktenlage

Eine linke Minderheits-Landesregierung aus Linkspartei, BSW und SPD - die Grünen flogen bekanntlich aus dem Landtag - würden nur 3,9 Prozent der Unternehmer befürworten. Aber auch für die Koalition von CDU, BSW und SPD, die derzeit vom System versucht wird durchzupeitschen und welche die Duldung durch die Linkspartei bräuchte, ist in Südthüringen nicht wirklich gefragt. Nur 23,5 Prozent der anwortenden Unternehmer sprachen sich für die Möglichkeit aus.

Somit dürfte die Meinung der Unternehmer wohl auch ziemlich nah an der Intention der Wähler liegen. "Zur Begründung einer CDU-AfD-Koalition geben Unternehmer an, selbst Entscheidungen auf Basis der Faktenlage treffen zu müssen. Unter diesem Aspekt könne nicht einfach ein Drittel der Wählerinnen und Wähler bei der Regierungsbildung außen vorgelassen werden. Eine Beteiligung der AfD würde daher als notwendig erscheinen, um die Demokratie zu wahren", so die IHK zur Stimmung ihrer Mitglieder.

Weiteres Abrutschen der Wirtschaft verhindern

Zudem würden die Unternehmer eine starke Landesregierung wünschen. Denn in Thüringen, ging das preisbereinigtee BIP im ersten Halbjahr 2024 um 1,2 Prozent zurück und entwickelte sich damit schlechter als in Deutschland insgesamt (0,2 Prozent). Aber auch die Rückgänge in anderen ostdeutschen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Sachsen waren nur halb so hoch, wie in Thüringen, was auch dafür sorgte, dass das zuletzt rot-rot-grün regierte Bundesland im Vergleich am schlechtesten abschnitt.

Kein Wunder also, dass die Stimmung bei den Unternehmern eindeutig ist. Denn, so die IHK, gehe es der Wirtschaft darum, dass das Abrutschen insbesondere der Thüringer Industrie politisch beachtet und gestoppt werden müsse. Dazu brauche es aber eine starke Landesregierung, deren Stimme auch im Bundesrat Gewicht hat, um "weiteren von der Bundespolitik verursachten Schaden von der Thüringer Wirtschaft abzuwenden".

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