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Keine weitere Bereicherung erwünscht?

Ungarn erhöht Druck auf EU: Migranten-Busse nach Brüssel stehen bereit

Politik
Migranten: Radosław Drożdżewski, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, Screenshot X

Macht nun Ungarn wirklich ernst mit seiner Migrantenverschickung nach Brüssel? Bereits vor mehreren Wochen wurde diese angekündigt, sollte die EU an ihren Strafen gegen Ungarn wegen dessen Asylpolitik festhalten. Nachdem nichts passierte, wurden von ungarischer Seite nun schon medienwirksam die ersten Busse präsentiert. In Brüssel zeigt man sich entsetzt und tobt.

Migranten-Lieferung direkt nach Brüssel

Der ungarische Vize-Innenminister Bence Retvari drehte nun auf einer Pressekonferenz auf. Der ungarischen Ankündigung von Ende August, illegale Migranten mit einem "One-Way-Ticket" nach Brüssel weiterzuschicken, sollte die EU an ihren Strafen wegen angeblicher Vergehen gegen das EU-Asylabkommen festhalten - Der Status berichtete - folgen nun nächste Schritte. Auf der Pressekonferenz bekräftigte Retvari die Ankündigung und posierte vor Bussen mit der Aufschrift: Rözke - Brüssel. Rözke ist eine ungarische Grenzstadt zu Serbien.

Europäische Verfahrensregeln

Weiter betonte der Vize-Innenminister, dass man sich von der EU nicht zwingen lassen werde, illegale Migranten an der Südgrenze aufzunehmen. "Nun gut, nach Anwendung der europäischen Verfahrensregeln werden wir ihnen eine kostenlose Fahrt nach Brüssel anbieten", erklärte er und betonte: "Wenn Brüssel sie will, wird es sie bekommen."

Damit wiederholte er fast wortgleich die Aussage des ungarischen Kanzleiministers Gergely Gulyas, der im August erklärt hatte: "Wenn Brüssel Migranten will, werden sie sie bekommen. Wir werden ihnen One-Way-Tickets zur Verfügung stellen." Zuletzt hatte man in Budapest zudem auch angekündigt, der EU den bisherigen Schutz der Außengrenze in Rechnung zu stellen und mit den Strafzahlungen gegenzurechnen.

Empörung in Belgien

In Belgien scheint man allerdings wenig Freude mit den angekündigten "Goldtransporten" von Ungarn nach Brüssel zu haben. Für die belgische Asyl-Staatssekretärin Nicole de Moor erklärte zu den Ankündigung aus Budapest, dass "Dreistigkeiten dieser Art schändlich und kontraproduktiv" seien. Sie würden die Solidarität und Zusammenarbeit innerhalb der EU untergraben und sie seien ein "eklatanter Verstoß gegen europäische und internationale Abkommen".

Belgien setzte sich "weiterhin für eine gemeinsame, koordinierte Politik ein, bei der die Achtung der europäischen Werte und internationalen Verpflichtungen im Mittelpunkt steht", machte De Moor darüberhinaus klar, wo ihre Prioritäten liegen. Ebenso hat der Brüsseler sozialdemokratische Bürgermeister Phiippe Close wenig Freude damit und sprach von einer "Provokation" und forderte die belgische Regierung auf, die ungarischen "Busse an der Grenze zu blockieren". Überraschend, was auf einmal möglich sein könnte...


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