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Salonfähiger Linksextremismus?

Unfassbar: Leipzig-Fans feiern Antifa-Prügelmob-Chefin Lina E. bei Pokalfinale ab

Politik
Hintergrund: Montecruz Foto: Flickr, CC BY-SA 2.0; Screenshot: Twitter; Komposition: Der Status.

Am gestrigen Samstag verteidigte RB Leipzig seinen Pokaltitel gegen Eintracht Frankfurt mit einem 2:0-Sieg, der Verlierer darf sich als Tabellensiebter als erster Nachrücker in die Conference-League-Qualifikation damit trösten, dennoch international zu spielen. In der Kurve stand jedoch nicht das sportliche im Vordergrund: Radikale Fans solidarisierten sich nämlich mit der frisch verurteilten Linksextremistin Lina E. (28), deren berüchtigte "Hammerbande" mit roher Gewalt gegen Andersdenkende vorging. Doppelt brisant: Während im Anhang des als "Retortenverein" geltenden Clubs solche Ausfälle offenbar geduldet werden, schießt die Justiz nun scharf gegen nicht-linke Fußballfans in Aue.

Leipzig-Fans stellen sich hinter Antifa-Extremistin

"Fickt euren Bullenstaat", "Free Lina" und "Soko LinX auflösen" war auf den Spruchbändern zu lesen, die ab der 55. Minute plötzlich im Leipziger Fansektor zu sehen waren, begleitet wurde die Choreographie von Pyrotechnik. Damit stellte sich ein Teil der Fanszene in der Stadt, die auch für ihr Antifa-Szeneviertel Connewitz berüchtigt ist, deutlich hinter eine Frau, in deren Dunstkreis es zum guten Ton gehörte, Kanalarbeiter wegen der Mütze eines rechten Modelabels zu verdreschen oder die Wohnung eines rechten Jungpolitikers und Familienvaters zu stürmen, ihn auf der Toilette sitzend mit Schlagstöcken zu malträtieren und ihm die Beine zu brechen, sodass er bis heute berufsunfähig ist. 

In den Systemmedien wird die üble Solidaritätsbekundung nicht groß thematisiert. Einzig die lokale "Leipziger Volkszeitung" erwähnt den Vorfall überhaupt im Vorbeigehen. Dort wird die Aktion als "ungewöhnliche politische Statements" sowie "klare Stellung" verharmlost. Immerhin wird der Kontext erwähnt, nämlich dass am Samstagabend in Leipzig eine linksradikale "Tag X"-Demo stattfand, bei der es zu schweren Ausschreitungen des gewaltbereiten Antifa-Mobs kam. Bedenkt man, dass im Vorjahr etwa Ermittlungen gegen Hansa-Rostock-Fans aufgenommen wurden, weil sie ein Banner mit der Aufschrift "Eure Genderscheiß interessiert in Wolgast keine Sau" zeigten, ein beachtlicher Schiefstand. 

Natürlich gab es sofort Applaus aus der Antifa-Szene für das skandalöse Transparent:

Szene verdreht Kuscheljustiz zu "Skandalurteil"

Obwohl Lina E. vom Richter noch am Tag ihrer Verurteilung wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, spricht die einschlägige Szene seitdem von einem "Skandalurteil" und will bereits zuvor angekündigte Drohungen von Sachschäden in Millionenhöhe wahr machen - und haben dabei offenkundig weitgehend Narrenfreiheit. Hatte doch sogar der Richter der Linksextremistin ein "achtenswertes Motiv" zugestanden. In Wahrheit war das Urteil gegen Lina E. und ihre Komplizen sogar außerordentlich milde, insbesondere im Vergleich mit denen gegen die "Gruppe Freital", die unter anderem Böller auf Flüchtlingsheime warf, und über deren Fall derselbe Richter zu entscheiden hatte. 

Auf diese ungleiche Beurteilung vor dem Gesetz wies auch der sächsische AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah hin: 

Zeitgleich: "Rechte" Ultras nach Mafia-Paragraph verfolgt

Was im ganzen Rummel um den Hammerbande-Prozess unterging: Am selben Tag (!) wurden Ermittlungen wegen "krimineller Vereinigung" gegen eine nicht-linke Ultra-Gruppe im Anhang des Drittligisten Erzgebirge Aue intensiviert. Die Vorwürfe lesen sich skurril: Diese "kriminelle Vereinigung" soll angeblich offenbar darin bestehen, dass sich die erlebnisorientierten Fußballfans nach Hooligan-Manier mit Fans anderer Clubs zu Schlägereien verabredeten.

Grundlage dafür ist unter anderem ein wegweisendes Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem Jahr 2015 gegen Dynamo-Dresden-Fans, wonach Hooligan-Prügeleien stets als Ansammlung von Körperverletzungen zu werten seien. Unter demselben Paragraphen wurde drei Jahre lang ergebnislos auch gegen Fans des unterklassigen RB-"Stadtrivalen" Chemie Leipzig ermittelt. In Aue wird den von der Repression Betroffenen auch eine "rechtsextreme" Gesinnung unterstellt.

Mateschitz hätte Antifa-Kurve wohl nicht goutiert

Eine patriotische Fangruppierung wird nach einem Absatz verfolgt, der ursprünglich zur Zerschlagung von kriminellen Mafia- und Clan-Strukturen geschaffen wurde - und zugleich zuckt der polit-mediale Komplex mit der Schulter, wenn linksradikale Fangruppen sich auf die Seite von Antifa-Extremisten stellen, die Terror gegen Andersdenkende als legitime politische Methode erachten. Doppelt skurril vor diesem Hintergrund ist, dass sich die selbsternannten "Linken" hierbei in der Fankurve von RB Leipzig versammelten: Der Verein gilt aufgrund seiner fehlenden Tradition und den raschen Aufstieg durch die finanzielle Förderung eines Getränkekonzerns bei Fußball-Puristen als "Retortenverein". 

Zudem darf davon ausgegangen werden, dass derartige Auswüchse nicht im Sinne des "Erfinders" sind: Denn der im Vorjahr verstorbene Red-Bull-Gründer und Sport-Mäzen Dietrich Mateschitz galt als konservativer Unternehmer und wurde deshalb vom linksliberalen Mainstream umso mehr angefeindet. Etwa über sein Medien-Imperium (u.a. "Servus TV") setzte er sich für Meinungsfreiheit auch für systemkritische, nicht-linke Kräfte ein. Bei seinen Fußballclubs (u.a. auch in Salzburg) setzt die "Red Bull"-Familie eigentlich auf ein familienfreundliches Image, weshalb ihren Spielen eine bisweilen sterile Atmosphäre nachgesagt wird. Dieses Vakuum wird in Leipzig nun offenbar von militanten Antifas gefüllt...

Der auch über die Verhältnisse in der sächsischen Fanszene bestens bewanderte Politikwissenschaftler Benedikt Kaiser kommentierte den Vorfall am Samstag so: 

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