O tempora, o mores...

'Hitlerbart aus Scheiße': FDP-Politiker leckt Klo, grüßt Goebbels, dreht Porno auf Koran

Politik
FDP-Logos: © Robin Krahl, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Screenshots: X (3); Komposition: Der Status.

In Zeiten, als man als Bückstück innerhalb der Ampel sämtliche Inhalte geopfert hat, müssen FDP-Politiker offenbar anderweitig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Etwas zu wörtlich nahm dies nun offenbar Martin Neumaier, Listenzweiter für die Kommunalwahl in der schwäbischen 70.000-Seelen-Stadt Aalen im Ostalbkreis. Im Netz präsentierte er befremdliche Videos, in denen er im Adamskostüm sexuelle Handlungen an sich vollzieht, sich an Fäkalien aufgeilt und sowohl die deutsche Nationalhymne als auch die heilige Schrift einer Religion verhöhnt. Zart besaitete Leser seien vorab gewarnt: Einige der zitierten Bilddokumente im Artikel sind höchst verstörender, teils pornographischer Natur.

FDP-Mann befriedigt sich zur Hymne

"O tempora, o mores!" - Welch Zeiten, welch Sitten! - Diese Worte schleuderte schon der altrömische Redner Cicero im Prozess gegen den korrupten Statthalter Gaius Verres diesem entgegen. Der hatte neben anderen Vergehen auch einen ihm missliebigen Beamten nackt an eine Statue fesseln lassen. Splitterfasernackt gibt sich in sozialen Medien auch Neumaier - allerdings ganz freiwillig, wie er einräumt. Nicht, dass manche FDP-Vertreter nicht ohnehin für eine eigenwillige Sexualmoral bekannt wären - die Parteijugend forderte einst die Legalisierung von Inzest - aber was der schwäbische Kommunalpolitiker in den viralen Videos abliefert, lässt vielen Bürgern den Atem stocken.

"Unsere Liste spiegelt die Vielfalt und Stärke unseres Kreises wider", meinte Chris-Robert Berendt, Kreisvorsitzender und Europakandidat der FDP Ostalb bei der Vorstellung der Wahllisten für die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg, die am 9. Juni - und so mit selben Tag wie die EU-Wahl - stattfinden. Neumaier nahm sich dies auf seine Weise zu Herzen - und veröffentliche eine Vielfalt an Material, das einen verstörenden Fetisch zur Schau stellt. So filmte er sich etwa dabei, wie er die wegen des Gebrauchs in der NS-Zeit heute unübliche erste Strophe der Nationalhymne ("Deutschland, Deutschland über alles") singt, während sich im Adamskostüm mit einem Dildo rektal befriedigt.


Screenshot: X

Porno mit Dildo auf einem Koran

Glaubt man einer anderen Videosequenz, so ist dieses Sexspielzeug mit Fäkalien benetzt, während er es sich in sein Rektum einführt. Ein weiteres Video zeigt ihn, wie er den Dildo dafür auf einem Koran platziert. Er erklärte dabei auch, dass er eine der Frauen des islamischen Propheten Mohammed "zu Tode schänden" wollen würde. Dieses Video ist offenbar sogar dem sozialen Netzwerk "X" zu problematisch, es wurde mittlerweile wegen Verstoßes gegen die Regeln der Plattform entfernt. Es könnte zudem strafrechtlich relevant sein, es gilt jedoch die Unschuldsvermutung. 

Infrage kommen hierfür etwa Volksverhetzung (§130 StGB), etwa wenn man dies so interpretiert, dass er Muslime als Kollektiv durch die sexuelle Handlung unter Einbindung ihrer heiligen Schrift "verächtlich macht" und damit ihre Menschenwürde verletzt. Aber auch das Blasphemiegesetz ($166 StGB) könnte verletzt sein: "Wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." Bei Volksverhetzung sind sogar bis zu fünf Jahre Haft möglich.

Zu allermindest finden X-Nutzer die Aktion verstörend bis befremdlich oder auf groteske Weise amüsant:

Fäkalien, Goebbels-Gruß, Lecken am Klo

Es sind noch nicht einmal die verstörendsten Videos. In einem weiteren Nacktvideo - lediglich sein Gemächt, nicht aber seine Hoden, ist äußerst dünn mit einer Leder-Installation bedeckt - grüßt er "den Propagandaminister Joseph Goebbels", in einem dritten Bewegtbilddokument hat er sich offenbar Fäkalien unter die Nase geschmiert und kommentiert dies mit: "Ich habe einen Hitlerbart aus Scheiße". Auch diese Videosequenzen waren offenbar zu problematisch für X, das sonst eigentlich eine sehr freigiebige Praxis lebt, was gesagt werden darf. Womöglich erfolgte die Löschung allerdings auch, weil er in einem der Videos seine Wohnadresse preisgibt.

Nicht pornographisch, dafür definitiv ekelerregend ist ein Video, indem er sich auf einer Bahnhofstoilette filmt. Dabei leckt er die Metallarmaturen eines Pissoirs sowie eines Sitzklos ab, wo er auch die Klobürste küsst - wie er sagt "als Strafe". Ob er damit bürgernahe Politik betreiben will, um im Vorfeld der Wahl zum Stadtrat für die Sauberkeit der öffentlichen Bedürfnisanstalten zu werben, ist unbekannt. Er selbst scheint allerdings keinerlei Ekel vor dieser Tätigkeit zu haben, was zumindest andeuten lässt, dass offenbar nicht alle Teile der kommunalen Daseinsfürsorge unter dem aktuell amtierenden SPD-Bürgermeister völlig verkackt wurden.

Indes irre Urteile gegen Oppositionelle

Manche Nutzer wundern sich, dass die teils womöglich strafbaren Inhalte für den politischen Altparteien-Betrieb offenbar kein Problem sind, während Oppositionspolitiker aktuell wegen absurder Vorwürfe verurteilt werden. Die niedersächsische AfD-Politikerin Marie-Therese Kaiser muss 6.000 Euro an Geldstrafe zahlen, weil sie die Überrepräsentation von Afghanen in der Vergewaltigungsstatistik thematisierte. Der thüringische AfD-Chef Björn Höcke fasste sogar 13.000 Geldstrafe aus, weil man ihm die Worte "Alles für Deutschland" als bewusste Anspielung auf eine SA-Parole auslegte.

Detail am Rande: Ex-SPD-Politiker Sebastian Edathy fasste für Kinderpornos nur 5.000 Euro Geldstrafe aus - und somit weniger als die beiden AfD-Politiker:

Privatsache? FDP-Mann will Öffentlichkeit

Freilich biete sich auch in diesem Fall eine legitime Debatte an, ob diese Videos sich nicht im höchstpersönlichen Lebensbereich befänden. Im Nachbarland Österreich beschäftigt diese Frage aktuell den politischen Betrieb, nachdem öffentlich wurde, dass die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling (23) etliche Gerüchte über sexuelle Affären im polit-medialen Bereich sowie über häusliche Gewalt im besagten vorpolitischen linken Milieu verbreitete. Hier räsonierten so manche Kommentatoren und Medien allerdings damit, dass die charakterliche Eignung von Politikern für ein Amt sehr wohl im öffentlichen Interesse stünde. 

Entsprechend könnte man analog auch für Neumaier annehmen, dass das Wahlvolk sicherlich interessiert, was die Kandidaten für die wohldotierten Stadtratsposten, welche die Geschicke ihres Heimatortes in den nächsten Jahren leiten sollen, so treiben. Zudem scheint Neumaier die Verbreitung seiner Schmuddel-Inhalte regelrecht zu genießen: In einem Video erklärt er, dass er diese Tätigkeiten "freiwillig" und "gern" absolviere. Außerdem machte er sein Material zum Gemeingut: "Alle Zuschauer dieser Show haben das Recht, dieses Bildmaterial zu verschicken, zu veröffentlichen, wo sie es für richtig halten. Ich trete die Rechte damit ab." 

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