Auf in die Planwirtschaft...

Stromnetz überlastet: In Holland dürfen E-Autos nur noch zu bestimmten Zeiten laden

Politik
Bild: Peter Kersten, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Die Niederlande haben Probleme mit der "grünen Transformation". Wärmepumpen, E-Autos etc. bringen das Stromnetz an seine Grenzen und führen zu Sorgen bei den Netzbetreibern. Nun forderte der Netzbetreiber "Stedin" dazu auf, E-Autos nur noch zu bestimmten Zeiten zu laden und nicht während der Hochzeiten. Auch Betreiber von Ladestationen sollten diese in der Zeit von 16:00 bis 21:00 Uhr außer Betrieb zu nehmen.

Wenig durchdachte Transformation

In den Niederlanden, wo man versucht den "Green Deal" der EU und auch die Klimaschutzpläne massiv voranzutreiben, hat man derzeit mit den folgen der von globalen Eliten gewollten, aber wenig durchdachten Transformation zu kämpfen. Denn das Stromnetz ist für den massiven Betrieb von Wärmepumpen und Elektro-Autos einfach nicht ausgelegt. Und auch nicht auf die massive Einspeisung an schönen Tagen durch Solarzellen.

Inzwischen gibt es sogar sogar Wartelisten für Tausende Unternehmen, die etwa Ladestationen für firmeneigene E-Autos errichten wollen und in einigen Regionen wurden sogar Wärmepumpen vom Netz genommen, weil es bereits zu Überlastungen kam und man nicht die Netzstabilität gefährden wollte.

Nur noch bestimmte Ladezeiten

Nun will der Netzbetreiber Stedin offenbar die Reißleine ziehen, damit es nicht doch irgendwann noch zu einem Blackout kommt. Daher sollen etwa E-Autos nur noch zu bestimmten Zeiten geladen werden dürfen. "Wir fordern die Betreiber von Ladestationen, die Kommunen und die Provinzen auf, die Ladestationen auf der Straße zwischen vier und neun Uhr abzuschalten oder so gut wie abzuschalten", erklärte Stedin-Vorstandsvorsitzender Koen Bogers in niederländischen Radio.

Grund dafür: Zu dieser Zeit kommen täglich viele Menschen von der Arbeit nach Hause und schalten ihre Elektrogeräte ein, was zu einer hohen Netzbelastung führe. Zudem betont der Netzbetreiber, wie Medien weiter berichten: "Das Laden von Elektroautos in den frühen Abendstunden ist nicht für jeden notwendig." Dies könne man auch tun, wenn viel Solarstrom vorhanden sei oder auch später am Abend, wenn das Netz weniger ausgelastet ist.

Probleme mit Solarstrom

Dabei sind es aber nicht nur E-Autos und Wärmepumpen, die das Stromnetz belasten, sondern auch die Solarpanele. Denn die geschätzt rund 350.000 Haushalte, bei denen es aufgrund der zunehmenden Nachfrage durch Ladestationen etc. zu einer Unterspannung und folglich zu Stromausfällen kommen kann, sind nur die Hälfte des Problems. Dazu gibt es rund 750.000 Haushalte, bei denen es aufgrund der vielen Solarpanele auf den Häusern zu Überspannungen kommt.

Und diese geänderten Bedingungen lassen die Netzbetreiber nach Lösungen suchen. So übersteigt der durchschnittliche Verbrauch eines Elektroautos mit 3.400 kWh pro Jahr den Stromverbrauch eines Haushalts, der derzeit bei rund 2.900 kWh liegt. Das Stromnetz in den Städten ist weder auf den steigenden Strombedarf von Wärmepumpen und Ladestationen noch auf die Einspeisung von Solarzellen vorbereitet.

Strom-Rationierung in Deutschland

Das Problem betrifft allerdings nicht allein die Niederlanden. Auch in Deutschland weiß man bereits seit längerem, dass die grünen Pläne nicht so ohne weiteres funktionieren können. Auch wenn man versucht, dies dem Bürger schönzureden. So hat die Bundesnetzagentur rechtzeitig ein Gesetz vorbereitet, welches 2024 in Kraft trat und die Möglichkeit bietet, Strom zu rationalisieren. Vor allem zu Spitzenzeiten können so Verbraucher "vom Netz" genommen werden, wenn es einfach zu viel wird, um die Netze nicht zu überlasten und einen Totalausfall bzw. Blackout zu verhindern. 

Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, erklärte damals zu den Plänen: "Wenn nachgewiesen ist, dass es diese Netzüberlastung geben könnte, dann gibt es ein Recht des Verteilnetzbetreibers zu dimmen." Sprich, private Ladestationen für E-Autos oder Wärmepumpen werden in ihrer Leistung eingeschränkt, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht. Allerdings versuchte man auch zu beruhigen: "Niemand muss Angst haben." Jedes Elektroauto werde nach den Vorschlägen der Bundesnetzagentur geladen - "vielleicht nicht ganz so schnell, wie sich das jeder wünscht", so Müller.

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