Wozu eigentlich noch einen ÖRR?

RKI-Unterlagen zu Corona: Bei Berichterstattung wird schon wieder manipuliert

Politik
Bild: PantheraLeo1359531, CC BY 4.0, Wikimedia Commons

Derzeit sorgen die Geheimprotokolle des Corona-Krisenstabs des Robert-Koch-Institutes (RKI) in Deutschland und auch in Österreich für gewaltigen Wirbel. Denn es ist klar: Maßnahmen wie Lockdowns & Co. wurden auf Betreiben Dritter und nicht aus medizinischer Notwendigkeit verhängt. Dass nun ARD-Moderator Georg Restle fordert, dass Medien darüber berichten sollten, zeigt, wie wenig die öffentlich-rechtlichen aber auch die sogenannten Qualitätsmedien ihren Aufgaben nachkommen. Und wenn, wie im Falle des ZDF oder des "Spiegel", mit nachträglichen Änderungen, Relativierungen und Diffamierungen.

Brisante "RKI Files" sprechen klare Sprache

Die Inhalte der RKI-Unterlagen des Corona-Krisenstabs sind mehr als nur brisant. Zeigen sie doch faktisch, wie in der Corona-Zeit die Bürger belogen wurden. Und nicht nur bei den Zahlenspielereien um Tests, Inzidenzen, Krankenhausbetten etc. - die Reihe der Manipulationen und Lügen ließe sich noch fortsetzen - Der Status berichtete.  So zeigen etwa die Protokolle, dass die Entscheidung zur Hochstufung der Risikobewertung von Corona von "mäßig" auf "hoch" durch das RKI abrupt und ohne dokumentierten Diskussions- und Beratungsprozess erfolgte.

Dass nun ARD-Moderator Georg Restle sich auf X aus dem Fenster lehnt, und erklärt: "Wer die Corona-Protokolle des RKI ignoriert, macht seinen Job nicht richtig. Es gilt noch jede Menge selbstkritisch aufzuarbeiten. Auch und gerade für Medien", wirft allerdings weitere Fragen auf, die sich auch der ARD-Journalist stellen sollte.

Wozu braucht es den ÖRR?

Die erste wäre, wozu es eigentlich einen milliardenschweren und von Zwangsbeiträgen gezüchteten öffentlich-rechtlichen Rundfunk braucht? Denn die Freigabe der Unterlagen erstritt das deutsche Magazin "Multipolar", welches sich nach eigenen Angaben nur durch Spenden der Leser finanziert, in einer 15.000 Euro teuren Klage. Wäre es eigentlich, würde man seiner Verantwortung wirklich nachkommen wollen, nicht die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gewesen, derartige Schritte zu setzen? Am Geld kann es bekanntlich nicht liegen. Aber auch die Aufforderung Restles, Medien mögen doch über die Enthüllungen berichten, lassen tief blicken.

Qualitätsmedien wollen nicht recht

So hatten zuerst wieder kleinere bzw. als alternative Medien bezeichnete Formate über die Enthüllungen in den freigeklagten Unterlagen berichtet. Selbsternannte "Qualitätsmedien" wie Spiegel, Focus, FAZ etc. zogen erst später nach und griffen das Thema auf, als es nicht mehr zu verschweigen war - aber es dauerte seine Zeit. Selbst das ZDF kam schließlich nicht umhin, zu berichten. Allerdings dauerte es nicht lange und an dem ZDF-Artikel "Die brisanten Corona-Protokolle des RKI" oder auch im "Spiegel"-Bericht wurden Änderungen vorgenommen, die nicht kenntlich gemacht wurden.

Wie "Multipolar" berichtet, waren die Artikel zuerst neutral, später seien dann "diffamierende Falschaussagen eingefügt" worden. So heiß es offenbar im Spiegel zuvor: "Das Online-Magazin 'Multipolar', das auf diesen Schritt geklagt hatte, veröffentlichte die Unterlagen." Später wurde dann daraus "Das rechte Onlinemagazin 'Multipolar', das auf diesen Schritt geklagt hatte, veröffentlichte die Unterlagen." Den Herausgeber des Magazins besudelte die Systempresse zuletzt auch als angeblichen "Verschwörungstheoretiker" - immerhin ist die richtige "Haltung" die Mutter der polit-medialen Porzellankiste... 

Auch nachträgliche Relativierungen

Aber auch im ZDF-Artikel, auf den sich unter anderem der "Spiegel" oder auch "T-Online" später bezogen, wurde nachträglich herumgedoktert. Und erst dann wurde er interessanterweise von den beiden "Leitmedien" aufgegriffen. So wurde nicht nur etwa die Zwischenüberschrift "Lockdowns – fragwürdige Grundlage, schwere Konsequenzen" nachträglich mit einem Fragezeichen versehen, was die Aussage deutlich relativiert, sondern auch andere wichtige Passagen. So strich man etwa den Satz "Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Hochstufung erfolgt, bleibt unklar."

Man änderte stillschweigend einige der brisantesten Aussagen des Textes und fügte zusätzlich "einordnende" Sätze hinzu, sodass nun zu lesen ist: "Die Passage in den Protokollen legt allerdings nahe, dass das RKI die Risikobewertung selbst gemacht und nach dieser das Risiko als 'hoch' einstuft hat. Einzig die Veröffentlichung der Risikobewertung hing demnach von der Freigabe der nicht namentlich genannten Person ab." Eine Änderung, deren Aussage Multipolar als "unbelegt und unplausibel" bezeichnet.

Frage nach Manipulationen

Multipolar macht dabei auch sehr deutlich, was man von den nachträglichen Veränderungen in den Artikeln hält und stellt auch einige unangenehme Fragen: "Was aber ist am Sonntagnachmittag im ZDF passiert? Wer gab die Anweisung, den Artikel verfälschend umzuschreiben – mit den beschriebenen Auswirkungen auf die Berichterstattung anderer Medien? Spiekermann will sich auf Multipolar-Nachfrage nicht zu den Hintergründen äußern. An Transparenz mangelt es – soviel scheint festzustehen – nicht nur dem RKI, sondern auch zahlreichen berichtenden Medien – deren Chefredaktionen nun Farbe bekennen müssen: Unterstützen Sie eine Aufklärung und Aufarbeitung – oder sabotieren sie diese mit verdeckten Tricksereien und Manipulationen?"

Kein Interesse an Aufarbeitung

Dabei dürfte ein Teil der Fragen wohl eher rhetorischer Natur sein. Denn natürlich besteht an Aufarbeitung kein großes Interesse, sonst müsste man ja auch damit beginnen, die eigene Berichterstattung während Corona zu hinterfragen. Und da hat man sich bekanntlich nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert und anstatt die "vierte Macht" im Staate zu sein, die Regierungsnarrative unhinterfragt übernommen und sich als Propagandaorgel für die Maßnahmen einspannen lassen.

Auch in Österreich sieht es nicht besser aus. Von den inseratengefütterten Medien oder gar dem zwangsfinanzierten Staatsfunk ORF ist zum Skandal in Deutschland, der mit der Freigabe der RKI-Unterlagen offenbar wurde, kaum etwas zu vernehmen, was einmal mehr die Frage nach der Berechtigung und Sinnhaftigkeit der Zwangsfinanzierung und der üppigen Medienförderungen aufwirft.

Aber auch die Äußerung Restles, dass Medien das Thema aufgreifen sollten, gewinnt vor den Hintergrund der heimlichen Änderungen bei ZDF, Spiegel & Co. wieder neue Brisanz. Denn statt die Mainstreammedien zur Aufarbeitung der Unterlagen aufzufordern, sollte man ihnen eher sehr genau auf die Finger schauen und zuvor wohl auch einige spätestens seit Corona eingerissenen Arbeitsweisen erst wieder abgewöhnen. Denn, wer die Wahrheit durch einen Filter beleuchtet, hinterlässt oft ein verschwommenes Bild. 

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