Gesundheitsminister unserer Albträume

Rauch-'Cringe' auf TikTok: 'Impfjuice checken' gegen 'goofy Zecken'

Politik
Hintergrund: Freepik; Screenshot: TikTok; Komposition: Der Status.

Wenn in absehbarer Zeit abgehalfterte Politiker auf Teufel-komm-raus jugendlich klingen wollen, führt dies manchmal zu befremdlichen Stilblüten. Aktuell versucht der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch (65) die Bürger für eine Auffrischung ihrer FSME-Impfung zu begeistern. Dafür tritt er im TikTok-Kanal der republikeigenen "Wiener Zeitung" auf. Er stellt sich als "Gesundheitsminister unserer Träume" auf, präsentiert sich dank Zecken-Stich als "safe" und nutzt die 60 Sekunden natürlich auch, um die FPÖ anzuschießen.

Rauch-"Impfjuice" gegen "goofy" Zecken

Ist der Ruf ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert: Anders lässt sich das hochnotpeinliche neue Rauch-Video wohl nicht erklären. Dabei hat der Gesundheitsminister eine Charme-Offensive bitter nötig, weisen jüngste Umfragen seine Partei doch im einstelligen Prozentbereich aus. Daher gibt sich der Politiker, der einst mit der Ansage entsetzte, beim Klima-Kampf dieselbe "Radikalität" wie bei Corona durchziehen zu wollen, sich nun ganz "hip". Doch, was dabei rauskommt ist nicht "based", sondern "cringe". 

Im insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen höchst erfolgreichen sozialen Medium "TikTok" will er in einem befremdlichen Video für die Zecken-Impfung keilen, aber schon der Einstieg hat einen hohen Fremdscham-Faktor: "Hallo meine Mäuse, ich bin's, der Gesundheitsminister eurer Träume. Ich will euch warnen vor goofy Zecken. Wir gehen uns jetzt den Impfjuice checken." In der Folge begleitet er die WZ-Journalistin zur Apotheke.. 

Für die Zielgruppe befremdlich, aber ORF-"Science Buster" Martin Moder, der schon bei Corona viel Unfug verzapfte, hat bereits Herzchen in den Augen...:

Zwischendurch aus der Rolle gefallen

Sie selbst gibt zu, sich keinen aktuellen FSME-Stich setzen haben zu lassen, was sie selbst für die Zuseher als "Red Flag" einordnet, weshalb sie sich bei ihrem Impftermin filmen lässt. Anders ist's beim Grünen-Politiker: Rauch, der bereits im Vorjahr zugeben musste, sein Grippe-Impf-Video nur nachstellend inszeniert zu haben (Der Status berichtete), fühlt sich "safe", weil er geimpft sei, einschließlich Auffrischung.

Kritisches Nachhaken gibt's von der Reporterin keines. Sie fragt Rauch als vertiefende Frage lediglich, was er gegen die mangelnde "Impffreudigkeit" der Bürger unternehme. Plötzlich wechselt das Setting, und das Pseudo-Jugendsprache-Denglisch weicht dem Amts-Sprech: "Naja, wir versuchen, über Aufklärungskampagnen die Impfmüdigkeit oder die Impfskepsis zu bekämpfen."

Nomen est omen - Auch Ex-ÖVP-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat setzte sich 2004 bei ihrem "Gesundheitspass" mit Jugendsprache in die Nesseln:  

Die böse FPÖ ist wieder mal schuld... 

Offenbar auch mittels "Dirty Campaigning", denn einen Sündenbock dafür hat Rauch bereits: "Wir haben schon nach Corona vor allem einen Effekt - dass durch die Desinformation, die vor allem durch die FPÖ betrieben wird, Menschen de facto vom Impfen abgehalten werden." Dabei werden im Video mehrere Schlagzeilen angezeigt, in denen es um die - wirkungsarmen, aber nebenwirkungsreichen - mRNA-Corona-Spritzen geht.

Nun hingegen wirft man pauschal alle Impfungen in einen Topf. Dabei zeigen sich freiheitliche Politiker anderen Impfungen - nach dem traditionellen Verfahren - durchaus aufgeschlossen gegenüber. Allerdings pocht die FPÖ auch dort auf die freie Impfentscheidung mündiger Bürger. Zuletzt versuchten Systemmedien zu skandalisieren, dass sich die Partei gemäß dem Wort "Freiheit" in ihrem Parteinamen eben etwa auch bei der Masern-Impfung gegen staatliche Zwänge ausspricht. 

Staatsmedium verhöhne Corona-Impfopfer

Besonders perfide an diesem Segment: Zwei der eingeblendeten Schnipsel betreffen auch den Fall einer Impfgeschädigten. Diese machte zuletzt bei "FPÖ TV" eine Tumorerkrankung und andere Beschwerden kurz nach dem Corona-Stich öffentlich. In der Folge stürmte die System-Journaille auf die Frau los, nachdem eine Falter-Journalistin ihre Geschichte in Zweifel zog - Der Status berichtete.

Grund für den gesäten Zweifel: Die Patientin kam der aufdringlichen Aufforderung der Journalistin zur Offenlegung ihrer Befunde nicht nach. Mehrere prominente Medienmacher tobten in der Folge über den von der FPÖ durchgesetzten Corona-Entschädigungsfonds in Niederösterreich. Nun aber wird die Leidensgeschichte einer einfachen Bürgerin sogar im republikeigenen Medium über die Bande eines Regierungspolitikers als "Desinformation" gebrandmarkt - unfassbar!

"Ciao Kakao": Borreliose wird verschwiegen

Das Video, das weniger mit Journalismus als plumper Regierungspropaganda zu tun hat, schließt mit einer versuchten Teil-Aufklärung: "FSME ist eine Hirnentzündung und kann nur symptomatisch behandelt werden. Deswegen ist es so wichtig, die Krankheit gar nicht erst zu bekommen." Das Schlusswort hat dann wiederum Rauch, der zurück in seinen Cringe-Modus verfällt: "Zeckenimpfung auf Lock - auf FSME haben wir keinen Bock. Ciao Kakao!" 

Auffällig ist hierbei, dass der Gesundheitsminister das Präparat fälschlich als "Zeckenimpfung" bezeichnet. Gegen die auch u.a. von den kleinen Spinnentierchen verbreitete Lyme-Borreliose ist die FSME-Spritze aber wirkungslos. Diese ist in Wahrheit allerdings die deutlich öfter vom "Gemeinen Holzbock", der in unseren Breitengraden häufigsten Zeckenart, übertragene Krankheit. Seit einiger Zeit tüfteln Forscher zudem daran, das umstrittene mRNA-Impfverfahren künftig auch bei der FSME-Spritze anzuwenden. 

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