Geheimbünde hinter der Macht

Doskozil bestätigt: SPÖ maßgeblich von Freimaurern gesteuert

Politik
Löwelstraße: Gugerell, Wikimedia Commons, CC0; Freimaurer-Winkel: Freepik; Doskozil: SPÖ/David Višnjić, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0; Komposition: Der Status.

Insgesamt gibt es in Österreich nicht weniger als 3.600 Freimaurer in 83 Logen, viele ziehen dabei Geheimniskrämerei über ihre Mitgliedschaft vor. Etwas offener mit ihrem Einsatz für die obskuren Bünde gingen allerdings im Laufe der Zeit immer wieder SPÖ-Politiker um. Dennoch fand der weitreichende Einfluss insbesondere auf die Wiener SPÖ in der Berichterstattung lange kaum Niederschlag. Dies änderte sich nun, als plötzlich der burgenländische SPÖ-Landeshauptmann über Freimaurer-Seilschaften in der Partei sprach.

Freimaurer "ein Machtfaktor" in SPÖ

Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern bezeichnete einst Burschenschaften als "Geheimbund", der "den Staat unterwandern" würde. Es war letztlich eine hochgradige Projektion im wahrsten Sinne des Wortes: Denn gerade in seiner Wiener SPÖ-Landesgruppe kennt man sich mit echten Geheimbünden bestens aus. Diese ist nämlich so manifest von Freimaurern durchzogen, dass etwa "Plagiatsjäger" Stefan Weber im Vorjahr postulierte: "Dass die Stadt Wien seit Jahrzehnten primär von Freimaurer-Logenbrüdern und erst sekundär von demokratisch gewählten Politikern regiert wird, dürfte eine wahre Tatsachenbehauptung sein. Was wissen wir über Journalisten in diesen Logen?"

Nun legt kein Geringerer als Beinahe-SPÖ-Parteichef Hans-Peter Doskozil nach: Mehrere Medien berichten über eine Passage aus seinem jüngst erschienenen Buch. Dort schildert er eine befremdliche Episode: Als er der Wiener SPÖ einst zu widerspenstig wurde, versuchte man ihn "in einer Wiener Wohnung, fast schon versteckt und heimlich" für eine Freimaurer-Loge zu keilen. Dies habe er abgelehnt, da er "Unbehagen" bei jeder Form von "informellen Eliten" verspüre. Allerdings erklärt Doskozil offen: Freimaurer seien in der SPÖ "ein Machtfaktor", wobei die Loyalität der Mitglieder gegenüber den Freimaurern größer sein kann als gegenüber der Partei.

Lange Tradition roter Freimaurer & Bilderberger

Tatsächlich hat die SPÖ traditionell ein enges Verhältnis zu den Logenbrüdern: Die Liste reicht von Altkanzler Fred Sinowatz über Ex-Verkehrsminister Rudolf Streicher und Ex-Finanzminister Hannes Androsch bis hin zum langjährigen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, dem auch Aktivitäten für ausländische Geheimdienste nachgesagt werden. Aktuell führt der Wiener SPÖ-Stadtrat Peter Hanke, der aus seiner Logen-Mitgliedschaft keinerlei Hehl macht, die Tradition offener "roter Freimaurerei" fort. Auch der Eintritt des grünen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen in eine Innsbrucker Loge geht auf die Zeit seiner einstigen SPÖ-Mitgliedschaft zurück.

Wie viele SPÖ-Politiker zusätzlich "unter der Hand" bei den Freimaurern sind, ist unbekannt. Ein kleines Indiz, dass dies weiter verbreitet sein könnte, findet sich auch in der kolportierten Nähe der "Bilderberger" zur Freimaurerei einerseits und das Faible roter Spitzenpolitiker für Auftritte bei deren Treffe andererseits. Rendi-Wagner, Gusenbauer, Schieder, Faymann, Vranitzky, Jankowitsch, Fischer und eben Androsch: Die Liste roter Spitzenpolitiker, die eine handverlesene Einladung zur Globalisten-Mauschelei bekamen, ist lang. Wer Verbindungen im Dunstkreis von Freimaurern, Bilderbergern & anderen Geheimbünden anspricht, gilt freilich als "Verschwörungstheoretiker"...

Nichtssagende Antworten auf FPÖ-Anfrage

Mit dem milden Urteil gegen den pädophilen Burgschauspieler und Logenbruder Florian Teichtmeister geriet das Freimaurer-Thema wieder in den Fokus öffentlicher Debatte. Die FPÖ lancierte eine parlamentarische Anfrage über die Umtriebe der Freimaurer und ihrer Schattennetzwerke. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker begründete dies so:  "In einer pluralistischen und eigentlich transparenten Demokratie ist es höchst bedenklich, dass derart weitreichend vernetzte Geheimbünde offenbar unzählige Mitglieder in relevanten Führungspositionen des Staates installieren,"

Doch weder Justizministerin Alma Zadic (Grüne) noch ÖVP-Innenminister Gerhard Karner wollten oder konnten Auskunft geben. Deren Standard-Antworten: "Dazu liegen keine Informationen vor" respektive "entsprechende Statistiken werden nicht geführt". Und so vernetzten sich die Vertreter diverser Systemparteien dort brav weiter. Auch NEOS-Großspender Hans-Peter Haselsteiner ist Freimaurer, während die Familie von ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg eine besonders enge geschichtliche Verbindung zur Entstehung der Freimaurer in Österreich pflegte. Unter dem Schutz des Vereinsrechts kann man weiter ungestört im Hinterzimmer hantieren. 

Große Skandale im Freimaurer-Umfeld

Dabei täte Transparenz eindeutig Not. Klare Worte fand hierzu bereits im Herbst 2022 die damalige Wochenblick-Chefredakteurin und heutige Der Status-Redakteurin Bernadette Conrads: "Während Studentenverbindungen und Orden in ihren Absichten transparent sind, setzt die Freimaurerei auf Geheimnis-Krämerei. Stets betonen ihre Mitglieder, weder Politik noch 'Geschäftemaurerei' zu betreiben. Und dennoch führen die größten Skandale der Republik die Gerichte am Ende wieder in irgendwelche Logen." Zur Erinnerung: Auch der "Club 45" um den bestens in der SPÖ vernetzten Udo Proksch sah sich als eine Art "Geheimloge".

Übrigens: Teichtmeisters Fall war in globaler Hinsicht nicht der erste Freimaurer-Pädophilie-Skandal. 2017 wurde ein britischer Großmeister (75) mit besten Verbindungen zum Königshaus - selbst tief in der Freimaurerei verwurzelt - verhaftet, weil er im Internet einen Minderjährigen zum Sex überreden wollte. Er kam mit 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit, einer 40-tägigen Therapie und 1.200 Pfund Buße davon. Ebenfalls auf der Insel wollte ein Freimaurer ein Treffen mit einer 10-Jährigen arrangieren, mutmaßlich um sie zu vergewaltigen. Jahre zuvor flog ein britischer Pädophilen-Ring auf: Ein Opfer unterstellte, fast jeder Tatverdächtige sei Logenbruder.

Linke Journalisten schwingen "Nazi-Keule"

Zurück zur "roten Logenprominenz": Dass die Nähe der SPÖ-Prominenz zur Freimaurerei zur Sprache kommt, passt einigen Zeitgenossen nicht. Etwa dem langjährigen "profil"-Chefredakteur Herbert Lackner, der am Anfang seiner Karriere zuerst in der SPÖ-Zentrale, dann bei der SPÖ-"Arbeiterzeitung" arbeitete. Er versucht, die Wahrheit mit der "Rechtsextremismus-Keule" niederzudreschen. Es ist die alte Schallplatte - vor etlichen Jahren schrieb er kurz vor einer Wahl in einem Hetz-Leitkommentar gegen die FPÖ: "Lässt die Spannung einmal nach, werden eben ein paar Feindbilder aus dem Fundus geholt: Exiljuden, Freimaurer, Gutmenschen, Ausländer, Künstler - die Auswahl ist groß."

Eine Journalistin des Bilderberger-"Standard" versucht es mit der Erklärung, dass die bösen Burschenschaften ja viel böser wären. Sie charakterisierte die Freimaurer als "Bund, der sich auf ethische Grundsätze wie Toleranz verständigt, Religionen gleichwertig nebeneinanderstellt und Wissenschafter, Künstler und auch Politiker vereint". Die Kritiker an deren Aktivitäten wirft sie vor, auf Nazi-Spuren zu wandeln: "'Dosko' bemüht hier ein zutiefst rechtsextremes Verschwörungsnarrativ. Schon Joseph Goebbels warnte in einem Atemzug vor Freimaurern, Juden und Marxisten." Alles nach dem Prinzip: Antisemit, wer nicht aus dem Hinterzimmer regiert werden will...

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