Unter der Gürtellinie

'Oma Tirade' rastet aus: Strack-Zimmermann beschimpft kritisches Volk

Politik
Strack-Porträt: © Superbass, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Screenshot: Twitter/X; Komposition: Der Status.

Die Vertreter der Ampel sind mittlerweile so unbeliebt, dass sie bei ihren eigenen Veranstaltungen ausgepfiffen werden: Diese Erfahrung musste auch Muster-Kriegstreiberin Marie-Agnes Strack-Zimmermann - Spitzenkandidatin der FDP, der europäischem Liberalen und wohl auch der Rüstungsindustrie - am Dienstag in Ravensburg machen. Doch statt sich der mitunter harschen Kritik des Volkes zu stellen, setzte die Politikerin & Waffen-Lobbyistin auf Publikumsbeschimpfung weit unter der Gürtellinie.

Sie beschimpft das unzufriedene Volk

Als "Oma Courage" wollte Strack-Zimmermann in den Wahlkampf ziehen - eigentlich schon grotesk genug vor dem Hintergrund, dass die Benennung sich an "Mutter Courage" anlehnt, eine Kriegshändlerin in einem Brecht-Stück. Doch nach dem ersten Gegenwind ist daraus offenbar "Oma Tirade" geworden. Ihr Wahlkampf-Auftritt in Ravensburg in Baden-Württemberg lockte nämlich kaum jemanden hinter dem Ofen hervor. Gerade einmal knapp 300 Menschen waren gekommen - und die meisten nicht einmal, um ihrer Stimme zu lauschen, sondern ihren Widerspruch mit der irren Kriegstreiberei und ruinösen Ampel-Politik kundzutun. 

"Frieden schaffen ohne Waffen" oder "Kriegstreiberin": Diese Parolen schallten ihr inmitten eines gellenden Pfeifkonzerts entgegen. Daraufhin verlor sie rasch die Fassung. Wild gestikulierend schimpfte sie: "Dir sag ich was und dir - sei froh, dass du nicht in Moskau bist. Du wärst schneller im Knast als du kucken könntest. Du wärst schneller in Stuttgart im Knast als du kucken könntest. Weil du naiv bist, weil du gar nichts mehr auf die Kette bekommst." Ob sie sich lästige Kritiker auch in Deutschland am liebsten hinter Gittern sähe, ließ sie nicht durchblicken. Allerdings sprach sie einem Protestierenden ab, im Gegensatz zu einer jungen Parteikollegen einen "Arsch in der Hose" zu haben.

"Zu blöd, ne Pfeife in den Mund zu stecken"

Doch das war noch nicht der Gipfel, denn Strack-Zimmermann schimpfte weiter wie ein Rohrspatz. Zuerst verdrehte sie einmal die Zustände zu den von Ampel immer weiter verengten Meinungskorridore, wo Politiker aus Regierungsparteien neuerdings Bürger wegen harmloser Satire-Beiträge regelmäßig vor Gericht zerren: "Wenn ihr wirkliche Demokraten wärt, würdet ihr zuhören und dann würden wir diskutieren." Diese wehleidige Forderung kommt übrigens von einer Politikerin, die gerade einmal vor drei Monaten zum Gesinnungsdiktat gegen AfD-Wähler im Privaten aufstachelte und über die Oppositionspartei meinte: "Je größer der Haufen Scheiße, umso mehr Fliegen."

Auch diesmal bewies Strack-Zimmermann mangelndes Feingefühl im Umgang mit politisch Andersdenkenden. Denn sie wetterte über ihre Kritiker: "Ihr seid zum Teil zu blöd, ne Pfeife in den Mund zu stecken!" Wenn sie nicht gerade das Volk von der Bühne herab beschimpft, verklagt sie es nach Lust und Laune: In bester Stasi-Manier beauftragte sie einen Anwalt, das Internet nach möglichen Beleidigungen gegen ihre Person zu durchforsten. Danach stellt sie monatlich etwa 250 (!) Anzeigen gegen Bürger, die sie vielleicht zu scharf kritisieren. Ihre Begründung: "Die Leute müssen, auch auf die harte Tour, lernen, dass man mit geistigem Dünnpfiff [...] nicht ungeschoren davon kommt.“

FDP kämpft gegen Bedeutungslosigkeit

Ob die FDP-Politikerin, die aufgrund ihrer Affinität zur Rüstungsindustrie im Volksmund mittlerweile als "Strack-Rheinmetall" geschmäht wird, den Wahlchancen ihrer Partei damit sonderlich hilft, bleibt dahingestellt. Aktuelle Umfragen weisen die FDP bei 3-5 Prozent aus. Damit wäre sie in der künftigen Wahlperiode nur deshalb im EU-Parlament vertreten, weil es bei jener Wahl keine Prozenthürde gibt und Deutschland über ausreichend Sitze in Straßburg verfügt. Die FDP verliert aktuell viel an Zuspruch: Bei der letzten Bundestagswahl fuhr man noch ein zweistelliges Ergebnis ein. Davon ist man aktuell weit entfernt und müsste im Bund sogar um den Wiedereinzug bangen.

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