Handelsroute als Kriegs-Vorwand

Folgt bald Iran-Krieg? Werte-Westen zerbombt Jemen - Bundeswehr will mitmachen

Welt
Screenshot: Twitter

"Freedom and Democracy" will sich wieder einmal Bahnen brechen: Unter dem Vorwand, den Welthandel zu schützen, attackieren seit der Nacht auf Freitag amerikanische und britische Verbände die Huthi-Rebellen im Jemen. Statt Schiffen, die Israel anlaufen wollen, kommen nun gar keine Schiffe mehr durch - aber das Narrativ steht. Die Systemparteien in Deutschland träumen bereits vom Einsatz der Bundeswehr. Ist es die Vorbereitung auf einen offenen Krieg gegen den Iran, von dem US-Strategen seit Jahrzehnten träumen?

Werte-Westen zündelt im Jemen

Seit Jahren beteiligt sich die USA an "Militärinterventionen" im Jemen, der Reibebaum sind die Huthi-Rebellen, die unter anderem die Hauptstadt Sanaa und die Meerenge am Eingang zum Roten Meer kontrollieren. In Operationen mit klingenden Namen wie "Decisive Storm" (Sturm der Entschlossenheit) oder "Restoring Hope" (Wiederhergestellte Hoffnung) bombte man, was das Zeug hielt. Beobachter gehen von hunderttausenden Toten durch direkte oder indirekte Kriegsfolgen aus. Im Westen hielt sich die Kritik an diesem Angriffskrieg im Nachbarland stets in Grenzen, waren es doch "die Richtigen", die sich hier beteiligen. 

Verantwortlich für die US-Beteiligung war seinerzeit die Obama-Regierung, der der aktuelle US-Präsident Joe Biden als Vizepräsident angehörte. Nun folgt die Operation "Prosperity Guardian" (Wohlstandswächter), das bediente Narrativ ist die Behauptung, dass die Huthi-Rebellen die Weltwirtschaft bedrohen würden. Der Hintergrund: Mit Ausbruch des Gaza-Krieges stellten sich die Huthi auf die Seite der Palästinenser. In Mainstream-Medien bezeichnete man fortan plötzlich als "antisemitische" Miliz, insbesondere als die Huthi den Frachter eines britisch-israelischen Geschäftsmannes kapern und Schiffe mit Ziel Israel blockierten. Nun folgte der westliche Luftschlag. 

Beteiligt sich Bundeswehr an Kämpfen?

Wie "Compact" berichtet, bezeichnen selbst einige Politologen hierzulande diesen Angriff als "völkerrechtswidrig", doch die üblichen Verdächtigen kümmert das wenig, die Kriegsgeilheit ist auf dem nächsten Höhepunkt. Die EU kokettiert damit, eine eigene Marinemission zur "Sicherung der Seewege" aufzustellen. Und die Ampel will, dass Deutschland einmal mehr mittendrin statt nur dabei ist: "Die Bundesregierung steht bereit, sich an einer solchen Mission zu beteiligen", so ein Sprecher des Außenministeriums von Annalena Baerbock (Grüne).

"Das kann von der Entsendung von Offizieren bis zur Entsendung von Schiffen gehen", fügt Nils Schmid (SPD) hinzu. Auch der "Bundesverband Großhandel, Aushandel, Dienstleistungen" (BGA) fordert ein Eingreifen: "Aus meiner Sicht wäre es ein wichtiges Signal an unsere Verbündeten und Partner, wenn sich Deutschland aktiv für den Schutz unserer geopolitischen Interessen engagiert, im Ernstfall auch militärisch", so BGA-Chef Dirk Jandura. Vor diesem Hintergrund scheint es auch interessant, dass die Ampel-Regierung vor wenigen Tagen neue Waffenlieferungen an Saudi-Arabien genehmigte - erstmals seit fünf Jahren...

US-Kriegstreiber träumen vom Iran-Krieg

Dies deutet bereits an, dass es im Roten Meer um mehr geht als nur eine Handelsroute: Man will den Iran, der hinter den Huthi-Rebellen steht, provozieren. Zu diesem Schluss kommt auch US-Polit-Kommentator Tucker Carlson im Bezug auf eine Rede von US-Außenminister Anthony Blinken: "Blinken behauptet, wir bombardieren den Jemen, um unterdrückte, arme Menschen und die Demokratie zu schützen. Geh, bitte: Das ist der nächste Schritt in Richtung offener Krieg mit dem Iran. Über diesen fantasieren die geopolitischen Leichenfledderer in Washington bereits seit Jahrzehnten. Behaltet das im Hinterkopf."

Trump kritisiert Biden-Kriege

Auch Ex-US-Präsident Donald Trump äußerte sich ablehnend gegenüber dem Angriff unter seinem Amtsnachfolger: "Wir werfen SCHON WIEDER überall im Nahen Osten Bomben ab. Unser Verteidigungsminister, der zuletzt noch fünf Tage lang auf Tauchstation war, kommandiert einen Krieg von seinem Laptop aus am Krankenbett im Spital. [...] Jetzt führen wir Krieg in der Ukraine, in Israel und im Jemen, aber keinen 'Krieg' gegen die Zustände an unserer Südgrenze. Oh, wie das Sinn macht. Der Betrüger Joe Biden ist der schlechteste Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten", so Trump auf seinem sozialen Netzwerk "Truth Social".  

Trump setzte während seiner Amtszeit auf eine alternative Außenpolitik, wozu auch Friedensabkommen zwischen Israel und arabischen Staaten gehörten. Dabei betonte er seine "Vision, einen umfassenden, gerechten, realistischen und bleibenden Frieden zwischen Israel und den Palästinenser und innerhalb der Region voranzutreiben". Gegenüber dem Iran verhielt er sich ambivalent: Einerseits kündigte er das Atomabkommen auf und äußerte Drohgebärden gegenüber seinen Machthabern. Andererseits setzte er nach iranischen Raketenangriffen auf US-Stützpunkte dennoch auf Deeskalation. Die Huthi stufte er als Terroristen ein, beendete aber die Hilfe für Saudi-Luftangriffe.

Krah: "Allein AfD steht für Frieden & Diplomatie"

Unter Biden geht es nun offenbar wieder darum, im Zweifelsfall zuerst die Waffen sprechen zu lassen, und erst dann Gespräche zu suchen. Ohne Maß und Ziel versuchen die USA, auf Biegen und Brechen, ihre geopolitische Hegemonie als "Weltpolizist" durchzuexerzieren. Scharfe Kritik an dieser Vorgehensweise und der Haltung der Altparteien übte auch der AfD-Spitzenkandidat zur EU-Wahl, Maximilian Krah. Er schrieb auf Twitter/X: "Biden statt Trump bedeutet: Krieg, weltweit, endlos und immer weitere Eskalation. Und die etablierten Parteien in Deutschland bejubeln es. Allein die AfD steht für Frieden und Diplomatie."

Westliche Aggression sorgt für Ablehnung

Auch darüber hinaus sorgt die Vorgehensweise des Werte-Westens in sozialen Medien für Entsetzen unter Beobachtern. Kritisierte wird dabei unter anderem die heuchlerische Haltung gegenüber dem, was "legitime" und "illegitime" Militäraktionen darstellt sowie die Blutrünstigkeit der westlichen Kriegsmaschinerie.

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