Übergriffige Ampel taut Verbotskultur auf

Frisch aus der Polit-Teufelsküche: Grüne wollen Staats-Rezepte beim Essen

Politik
Bild: Stephan Röhl, Heinrich-Böll-Stiftung, CC BY-SA 2.0, Flickr

Der deutsche grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir arbeitet schon seit geraumer Zeit an neuen Ernährungsvorschriften für die Bürger. Darunter auch Veggie-Tage in Kantinen oder aber die sogenannte Tierwohlsteuer, mit der man angeblich klimaschädliche Fleisch- und Wurstprodukte gleich einmal teurer machen kann. Doch damit nicht genug, sollen nun auch die Rezepturen von Lebensmitteln verändert werden.

Das Fertignahrung oder auch hoch verarbeitete Lebensmittel - dazu gehören auch viele derzeit angepriesene vegane Gerichte - alles andere als gesund sind, ist nun keine große Neuigkeit. Neu ist allerdings, mit welcher Übergriffigkeit die Politik und da vor allem die Grünen mittlerweile in alle Lebensbereiche eingreifen. Und Genierer scheint es da bei der selbsternannten Öko-Partei überhaupt nicht mehr zu geben. So plant der grüne Bundesernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nur, den Speiseplan der Deutschen zu reformieren, sondern gleich auch noch die Rezepturen oder Zusammensetzungen der Lebensmittel vorzuschreiben, wie die "Bild" berichtet.

Angeblich Reduktion

So plant man nun auch der Lebensmittelindustrie weitere weitreichende Vorschriften zu machen. Und zwar sollen per Gesetz, wenn es nach dem Willen des Grünen geht, Änderungen durchgedrückt werden. Dabei geht es um die Anteile von Fett, Salz oder Zucker in Lebensmitteln, die - oft wirklich - zu hoch sind und daher reduziert werden sollen. Daher sollen bis zum Ende des Jahres "für relevante Lebensmittelgruppen Reduktionsziele vorliegen".

Das Ganze geschehe "selbstredend mit dem Ziel einer anschließenden Umsetzung", so ein Sprecher des Ernährungsministeriums gegenüber Medien. Dazu wurde das staatliche Max-Rubner-Institut vom Ministerium beauftragt, sogenannte Reformulierungen, also neue Rezepte zu entwickeln, die laut Özdemir eine "objektive, wissenschaftlich fundierte Grundlage" darstellen sollen, die man gegenüber der Lebensmittelwirtschaft "einfordern" will.

Übergriffige Politik

Für den Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland sowie des Dachverbands der deutschen Lebensmittelindustrie Christoph Minhoff sind die Pläne des grünen Ministers "übergriffig". Er moniert: "Ständig beteuern, man wolle die Leute nicht bevormunden, aber dann Rezepturen vorgeben, passt nicht zusammen." Ob sich die Industrie diese Eingriffe bieten lässt, ist zudem fraglich.

Immerhin ist die Liste der ins Auge genommenen Lebensmittel recht lang. Neben Fertigprodukten wie Tiefkühlpizzen sollen auch Schoko- und Energieriegel, Wurstprodukte und andere Fleischerzeugnisse, Brot, Müsli und Cornflakes, oder Suppen und Eintöpfe mit neuen staatlich verordneten Rezepten bedacht werden. Es ist ein Dammbruch: Denn das Beispiel könnte Schule machen. Heute weniger Zucker im Müsli, morgen verpflichtender Insektenmehl-Anteil im vorgeschriebenen Fleischersatz-Produkt? 

Grüner Wahnsinn

Selbst Ernährungsmediziner sind von den Plänen wenig angetan. So erklärt Präventiv-Mediziner von der Deutschen Akademie für Präventivmedizin Johannes Scholl gegenüber der Bild, dass er das Ansinnen für "wissenschaftlich überholt" hält. Denn Fette seien nicht per se ungesund und sie einzusparen würde die Menschen auch nicht automatisch schlanker oder gesünder machen.

Vielmehr seien sogar einige vollfette Milchprodukte in bestimmten Bereichen sogar gesundheitsfördernd. Aber diese Produkte hatte Özdemir bereits vor einiger Zeit ins Visier genommen. So beim Entwurf für mehr Kinderschutz in der Werbung für Lebensmittel. Dabei sollen auch Werbung von Milch, Käse, Joghurt, Quark etc. für Kinder verboten werden, wenn diese einen bestimmten Fettanteil überschreiten, was faktisch nur noch Werbung für Magerprodukte zulässig machen würde.

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