Teuerungen in Österreich

Nur noch Nehammer-Diät: Immer mehr sparen beim gesunden Essen

Politik
Bild: Freepik

Die Teuerungen haben Österreich weiter fest im Griff. Egal ob bei den Mieten, der Energie oder anderen Lebensbereichen. Auch bei Lebensmittel ist der Preisanstieg für viele Bürger seit Monaten spürbar. Und zuerst leidet dabei die gesunde Ernährung darunter, wenn am Ende des Kontos noch zu viel Monat übrig ist, müssen Abstriche gemacht werden.

Die schwarztürkis-grüne Regierung mit ihrem ÖVP-Kanzler ficht die Not der Österreicher nicht an. Seit dem Video, als Nehammer im Kreise von Parteigenossen und Funktionären seine wahre Meinung zum Besten gab und über die ständigen Beschwerden bzgl. Armut schimpfte und mehr arbeiten empfahl um zu Geld zu kommen, wurde zwar eine Charme-Offensive von Seiten der ÖVP gestartet, aber die Probleme geht man trotzdem nicht an. Dabei fragen sich nach wie vor viele Bürger, ob der Kanzler nach seinem McDonalds-Sager überhaupt noch regierungstauglich ist oder ob er nicht insgeheim Aktien der Fast-Food-Kette besitzt oder einen geheimen Werbevertrag hat.

Gesunde Ernährung, gern, aber wie?

Denn die aktuelle FOOD-Barometer-Umfrage von Edenred zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen gesunder Ernährung und Leistbarkeit. Denn die - durch die Regierung und ihre Selbstmord-Sanktionspolitik befeuerte - Inflation bremst nicht nur das Konsumverhalten der Österreicher aus. So schränken nicht nur 82 Prozent der Befragten aktuell ihre Restaurantbesuche ein – neben Kleidung (Platz 1) und Tourismus (gemeinsam mit der Gastronomie auf Platz 2) ist es jener Bereich, bei dem am meisten gespart wird - sondern sparen auch generell beim Essen.

Denn hochwertige Lebensmittel kosten in der Regel auch mehr als die vom Kanzler empfohlenen "warmen Mahlzeiten" beim Schachtelwirt. So zeigte auch im Sommer eine Eurostat-Umfrage, dass allein in Deutschland 19,3 Prozent der Alleinstehenden mit Kindern – also fast jede fünfte – nicht in der Lage sind, sich alle zwei Tage mit Fleisch, Fisch oder einer gleichwertigen vegetarischen Mahlzeit zu ernähren.

Kostensteigerungen gehen weiter

Doch eine Aussetzung oder Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel war für die Regierung keine Option. Dabei zeigt sich, dass die Zahl jener, die sich in Sozialmärkten um Lebensmittel bemühen müssen, stetig steigt. Und die Sozialmärkte stehen vor dem Problem, dass sie einfach nicht mehr genug Lebensmittel zum Verteilen bekommen. "Vor Corona haben wir am Montag 40 bis 50 Kisten Gemüse gehabt. Jetzt sind es nur zehn", sagt Boshena Kroiss, die den Rotkreuz-Markt in Leonding (Bez. Linz-Land) leitet, zu den "Oberösterreichischen Nachrichten".

Und auch die Statistik Austria analysierte zu den Folgen der Krisen bereits, dass sich laut regelmäßigen repräsentativen Befragung unter gut 3.000 Menschen bereits im ersten Quartal des heurigen Jahres 9,5 Prozent der 18- bis 74-Jährigen nicht das Geld hatten, um sich "ein Hauptgericht jeden zweiten Tag" leisten zu können. Bei den Kindern unter 18 Jahren betrugt der Anteil 10,6 Prozent. Gemeint ist damit eine vollwertige Mahlzeit mit Fleisch, Fisch oder entsprechenden vegetarischen Zutaten. Und die Zahlen werden aufgrund der Untätigkeit der Regierung nicht gesunken sein.

Private Initiativen

Dass dann in einem Hochsteuerland wie Österreich - wo der Finanzminister seinen Kabinettsmitarbeitern fette Boni ausschüttet - die Bürger zur Selbsthilfe greifen müssen, ist ohnehin eine Farce. So hatte etwa der Wiener Alltagspoet zu einer Spendenaktion für armutsbetroffene Familien aufgerufen. Innerhalb kürzester Zeit kamen so 45.000 Euro zusammen. Dazu erreichten ihn auch immer wieder Berichte von Betroffenen, mit denen er auch an Medien ging.

Da heißt es unter anderem von einer Sozialarbeiterin: "Besonders gesundes Essen ist inzwischen für viele Familien unleistbar. Tagtäglich kommen Menschen zu mir und erzählen, dass sie schon längst auf 'Luxusgüter' wie Obst und Gemüse für sich und ihre Kinder verzichten müssen, weil sie sich das nicht leisten können." Oder ein Bericht aus einem Kindergarten: "Bei uns ist es schon im Kindergarten so, dass viele Kinder vor allem zum Monatsende oft keine, oder nur sehr wenig Jause mithaben. Wir bieten dann Obstteller an, weil wir wissen, dass die Kinder zu Hause kaum frisches Obst bekommen und ganz heiß darauf sind. Und ich arbeite nicht in einem Brennpunkt-Kindergarten."

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