Abrechnung mit Eliten & Einheitspartei

Kickl gegen das System: 'Wir sind nicht rechtsextrem, wir haben nur extrem oft Recht'

Politik
Foto: (C) Alois Endl

Bis auf den letzten Platz füllte sich die Jahnturnhalle in Ried im Innkreis, wo die FPÖ traditionell ihren Politischen Aschermittwoch feiert. Über 2.000 Bürger kamen ins Innviertel, um der ebenso launigen wie widerständigen Rede von FPÖ-Chef Herbert Kickl zu lauschen. Dieser geizte nicht mit Spitzen in Richtung der Systemparteien und Mainstream-Presse. Ebenfalls aufs Korn nahm er die absurden Mechanismen, mit denen Bürger heute als "rechtsextrem" abgestempelt werden, wenn sie dem Establishment zu unbequem werden.

Für System ist alles "rechtsextrem"

Bereits der Hausverstand und das Wort "normal" zu gebrauchen, gelte einigen Empörten heute als "rechtsextrem", worin sich noch andere Selbstverständlichkeiten einreihen würden: "So wie die Heimatliebe, so wie der Schutz der eigenen kulturellen Identität, so wie die Forderung nach sicheren Grenzen - bittte anschnallen, ich sage jetzt das ganz böse Wort: Remigration ist Trumpf, liebe Freunde; gibt ja nix einzuwenden gegen einen Geh-Heim-Plan. [...] Aber alles Indikatoren für den 'Rechtsextremismus' wie Kritik am EU-Zentralismus, das Bedürfnis nach Frieden, die Feststellung, dass ein Vater männlich und eine Mutter weiblich sein muss."

Dieselbe Brandmarkung gebe es auch schon für Werte wie Kameradschaft oder Treue - alles "rechtsextreme Indikatoren, wie Fleischessen. Oder wie ein Blick auf die Hofburg von der falschen Seite, oder wie das Fahren mit Verbrenner-Motor. Oder wie der Radetzky-Marsch oder die Bundeshymne in der ungegenderten Variante, oder so wie Winnetou und Pippi Langstrumpf - oder so wie der Aschermittwoch hier in der Jahnturnhalle. Alles 'verdächtig', alles 'gefährlich', alles 'rechtsextrem', alles böse. [...] Aber fällt euch etwas auf? Wenn man das alles durchdenkt, bleibt ja für unsere Gegner überhaupt nichts mehr Vernünftiges und Normales übrig."

Die ganze Aschermittwochs-Rede von FPÖ-Chef Kickl hier ansehen: 

Nehammer völlig von der Realität entfernt

Kräfte, die solches Framing betreiben, seien "Lichtjahre weg von der Wirklichkeit". Auch "Karl der Letzte McNehammer" sei in dieses Gedankenbild hineingekippt: "Andere sehen überall Reptiloide und Außerirdische, der Nehammer sieht überall Rechtsextreme." Er frage sich schon, was der ÖVP als nächstes einfallen würde, wenn sie noch ein paar Prozent verliert: "Verbrennt Nehammer dann auf offener Bühne ein paar Kickl-Bilder im Namen von 'Demokratie und Rechtsstaatlichkeit'? [...] Durchbohrt dann der Ungust Wöginger als ÖVP-Tintifax so eine Kickl-Voodoo-Puppe mit den Stricknadeln, die er von den 'Omas gegen rechts' bekommen hat?" 

Diese Leute würden dringend Hilfe benötigen, darum habe er Nehammer zur Erbauung auch einen Vierzeiler mitgebracht: "Herr Nehammer hat ein Problem: / Normales nennt er rechtsextrem. / Doch auch der Grund dafür ist klar: / Angst, Alk und Psychopharmaka." Ob Impfpflicht, Asylbremse & Co.: Es sei ohnehin immer das Gegenteil dessen, was die ÖVP sagt, wahr: "Und wenn die ÖVP sagt, ich bin rechtsextrem, dann bin ich punktgenau in der Mitte der Gesellschaft, zu 100% am Boden der Normalität und des gesunden Hausverstandes." Die gesellschaftlichen Fehlentwicklungen von "27 Geschlechtern" bis hin zum EU-Irrsinn: Alles trage die ÖVP mit.

Einheitspartei zwischen CIA & Pudertanz

Hier richtet sich Kickl auch an die Berichterstatter: "Zum hundersten Mal - wir sind nicht rechtsextrem. Wir haben nur extrem oft recht. Das ist ein wesentlicher Unterschied." Es gehe doch gerade in der Politik darum, schon vorab richtig zu liegen, um Sicherheit, Freiheit, Wohlstand & Co. zu sichern - und zwar für alle Bürger und nicht nur eine erlesene Clique. Er erinnerte daran, dass die Systemparteien etwa während Corona vielmehr Schulkinder oder Leute mit dem "Falschen" im Einkaufssackerl auf ihre eigene Fahndungsliste genommen hätten. Kickl will diese als Volkskanzler zur Verantwortung ziehen.

Auch sonst bediente sich Kickl mächtiger Wortbilder, spielte etwa auf den Pudertanz-Skandal in Bad Ischl an: So einen "Pudertanz", den erwarte man sonst ja eher bei Kurz-Intimus Ho im Hinterzimmer. Und in Form eines solchen Pudertanzes würde die Einheitspartei sich gegen Kickl verbünden, die SPÖ, die ÖVP, die Grünen und die NEOS. Bei letzteren müsse man sich, wie er an anderer Stelle trefflich feststellte, fragen, ob diese nicht ohnehin für die CIA kandidierten. Der Hauptfokus der Kickl-Rede lag jedoch auf der ständigen Feststellung, dass sich die FPÖ eben nicht zum Steigbügelhalter des Systems und der selbsternannten Eliten machen werde.

Foto: (C) Alois Endl

Auch SPÖ & Systempresse kriegen Fett ab

Daran ändere auch nichts, dass die Etablierten auf einen Freiheitlichen hoffen, der diese Anbiederungsvoraussetzungen erfülle, indem er sich zugunsten der Pfründe dem System verschriebe. Doch einen solchen Freiheitlichen gebe es nicht. Die schwarz-rot-grün-pinke Einheitsfront könnten sowieso nur mehr der Einheitspresse noch irgendwie aufrecht stehen: "Lieber ORF, geschätztes ATV, geschätztes Puls4, lieber Standard, liebes Profil - und wie die Mainstream-Medien halt alles heißen. [...] Ihr seit Herzschrittmacher, Sauerstoffzelt, Defibrillator und Rollator in einem für die Einheitspartei." Prinzipiell sei über diese Medien zu sagen: "Die einen lügen wie gedruckt - und die anderen lügen."

Die polit-mediale Symbiose zeigt sich auch daran, dass die politischen Mitbewerber, wenn sie nicht alle gerade gemeinsam gegen die FPÖ & Kickl blasen, die Kopiermaschine anwerfen. Selbst den Politischen Aschermittwoch schaut sich mittlerweile nicht nur die ÖVP (über die entlarvende Nehammer-Rede in Klagenfurt berichtete Der Status bereits), sondern sogar die SPÖ ab. Und das im Übrigen nicht einmal ohne Panne. Denn wie findige Bürger in sozialen Medien bemerkten, scheiterte die Babler-Partie bereits an der Ausstattung. Denn das Transparent war so hinter dem roten Chef aufgestellt, dass dort "Poscher" (gut österreichisch für "Dachschaden") zu lesen war... 

Kritik an Kriegstreibern und Spaltern

Auch sonst sprach Kickl Tacheles. Er kritisierte die Kriegstreiberei der EU entschieden und forderte die kriegsgeilen Grünen auf, selber in der Ukraine zu kämpfen, anstatt fremdes Blut zu vergießen: "Sie sollen sich ihre Panzer nehmen und diese in Regenbogenfarben anstreichen und auf Elektroantrieb umrüsten, dann hätten wir sie los". Dass solche Parteien in Regierungsverantwortung für den Untergang sorgen, zeige sich auch beim deutschen Nachbar: Baerbock, Scholz & Co. mit ihrer Ampel würden uns alle - also ganz Europa - mit in den Abgrund reißen. 

Wer Anstoß am Begriff des Volksverräters nehme, solle jedenfalls einmal den grünen Bundespräsidenten fragen, wie er darauf komme, Menschen die nur Frieden wollen, als "Kollaborateure" zu bezeichnen, also Menschen die mit dem Feind zusammen arbeiten. Dieser möge außerdem in sich gehen, ob das nicht auch jene Spaltung ist, vor der er angeblich warne. Oder wie dies in Corona-Zeiten war, als man die Spaltung von der Staatsspitze aus befahl. Van der Bellen habe sich damals nicht eingeschaltet, sondern sogar noch mitgemacht. Und zwar nicht nur ein bisschen: Er bezeichnete die Impfpflicht nämlich einst sogar als "Bürgerpflicht"... 

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