Während ihre Leut' im Warmen sitzen:

Gewessler warnt vor Gas-Engpass, verdonnert Bürger zum Energiesparen

Politik
Gewessler: BMF/Wenzel, CC BY 2.0, Flickr; Frau: Freepik; Komposition: Der Status.

Die grüne Klimaministerin Leonore Gewessler mahnte kürzlich zu weiterem Energiesparen. Nicht für diesen Winter, sondern für den nächsten. Zeitgleich wird jedoch in Gewesslers Ministerium auf über 21 Grad geheizt, wie Medien aufdeckten. Für alle anderen legte die Ministerin bekanntlich eine Obergrenze von 19 Grad fest.

Die Sache mit den Gas-Speichern

Diesen Winter hat man einmal relativ gut überstanden, laut der AGSI-Datenbank sind Österreichs Gasspeicher derzeit noch zu fast 75 Prozent gefüllt. Für den Februar ein Rekordwert. Aber der Winter war auch nicht allzu kalt und Russland hatte im vergangenen Jahr auch - wenn auch in geringeren Mengen - brav geliefert, damit die Speicher aufgefüllt werden konnten.

Denn groß war jedes Mal die Sorge im Politbetrieb, wenn Russland aufgrund von Wartungsarbeiten die Lieferungen zeitweise drosselte oder einstellte bzw. auf die fehlende Gasturbine verwies. Bangen Auges blickte man gebannt auf die Liefermengen. Von einer "Farce" sprach damals der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Kein Problem hatte er hingegen mit seinem erfolglosen Kotau vor den Scheichs in Katar. Eigentlich wollte man dort überteuertes, umweltschädliches Flüssiggas kaufen...

Der nächste Winter kommt

Doch auch wenn die Füllstände derzeit beruhigend sein mögen, der nächste Winter kommt und auch da wird Gas benötigt. Daher rief jetzt Klimaministerin Leonore Gewessler abermals zum Energiesparen auf: "Wir sind noch nicht über den Berg. Je mehr Gas wir sparen, desto voller bleiben die Speicher für den nächsten Winter", so die Ministerin auf einer Pressekonferenz. Denn der Ersatz für das russische Gas ist nicht so einfach zu beschaffen. Daran ändern auch Ausflüge mit Regierungskollegen nach Abu Dhabi wenig.

"Über den Berg sind wir dann, wenn wir raus sind aus der Erpressbarkeit Putins", stellte Gewessler in beachtlicher Umkehr der Lage - der Westen schnürt aktuell sein zehntes Sanktionspaket - fest. Wann die beschworene angebliche "Unabhängigkeit" sein wird, steht wohl noch in den Sternen. Daher gelte das Spargebot nicht nur bei Gas, sondern auch bei Strom. Denn in den Wintermonaten, wenn es mit den erneuerbaren nicht so richtig klappt, werden bis zu einem Drittel des benötigten Stroms mit Gaskraftwerken erzeugt.

Tropische Hitze statt 19 Grad

Ganz so genau mit den eigenen Spartipps nimmt es der "ministerielle Sparefroh" im eigenen Haus jedoch nicht. Während eigentlich 19 Grad für öffentliche Gebäude - mit Ausnahme von Spitälern, Schulen, Kindergärten etc. - verordnet sind und viele daher frierend und wie eine Zwiebel mit zig Schichten eingepackt im Büro hocken, herrschen in Gewesslers Ministerium dazu im Vergleich geradezu tropische Temperaturen.

Wie "eXXpress" berichtete, hat es schon in der zugigen Eingangshalle des Gewessler'schen Ministeriums lauschige 21,54 Grad. Dies ergaben zumindest Messungen, die vor Ort durchgeführt wurden. Aber was für das gemeine Volk gilt, muss noch lange nicht für die Ministerin gelten, wie auch der kürzliche CO2-lastige Kurzstreckenflug von der Slowakei nach Wien wieder eindrucksvoll belegte...

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