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Politik muss endlich in die Gänge kommen

Dresden als Mahnung: Massive Mängel bei 43 deutschen Autobahn-Brücken

Politik
Bild: Rainerhaufe, CC0 1.0, Wikimedia Commons

Der Einsturz der Dresdner Carolabrücke am 11. September kam nicht von ungefähr und zeigte den bedenklichen Sanierungsstau in der deutschen Infrastruktur auf. Dass keine Personen zu Schaden kamen, war reines Glück. Allerdings gibt es in Deutschland noch mehr tickende Zeitbomben. Allein 43 Autobahnbrücken mit mehr als 50 Metern Länge haben einen "ungenügenden" Zustand. Und um viele andere steht es kaum besser.

Die Zahlen der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (BGIB) sollte die Politik endlich alarmieren, wenn es die Vorfälle in der Vergangenheit, wie etwa der Einsturz der Dresdner Carolbrücke noch nicht getan haben. Denn die deutsche Infrastruktur ist seit Jahren marode. Seien es Schulen, Straßen oder eben auch Brücken. Eine Datenauswertung von Bauexperten zeigt nun, wie die dpa berichtet, dass allein von den zahlreichen Autobahnbrücken in Deutschland mit über 50 Metern länge 43 in einem "ungenügenden" Zustand seien. Dies heißt nichts anderes, als dass die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit oder beides erheblich beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben sind.

378 Brücken "nicht ausreichend"

Und dabei handelt es sich nur um die Spitze des Eisberges. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 3.786 Autobahnbrücken mit mindestens 50 Meter Länge. Die Baufachleute identifizierten nun diejenigen von ihnen, die die schlechtesten Zustandsnoten haben. Dabei nutzten sie Material aus der Brückenstatistik, welches regelmäßig von der Bundesanstalt für Straßenwesen veröffentlicht wird.

Das Ergebnis: Die 100 am schlechtesten bewerteten Autobahnbrücken der entsprechenden Länge stehen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg, wobei diese Bundesländer aber auch über die meisten Autobahnbrücken verfügen. Jede Fünfte der 100 am stärksten betroffenen Brücken steht in Nordrhein-Westfalen. Bei den 3.786 Autobahnbrücken verteilen sich die Bewertungen wie folgt: Von 1.382 wurde der Zustand als "noch ausreichend" bewertet, bei 378 gelten als "nicht ausreichend".

Politik muss endlich handeln

Marco Götze, der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft mahnt, dass der Bund und die Autobahngesellschaft des Bundes dringend handeln müssten. "Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden", gibt er zudem zu bedenken. Zumal es sich bei den untersuchten Brücken lediglich um die Autobahnbrücken ab einer bestimmten Länge handelt.

Dazu kommen noch eine Vielzahl anderer Brücken, die ebenfalls durch den zunehmenden Verkehr aber auch durch andere Verschleißerscheinungen sanierungsbedürftig sind oder das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Zwar gibt es bereits Maßnahmenpakete für Sanierungen und Modernisierungen für Brücken, aber das Beispiel Carolabrücke zeigt, dass es teilweise nicht schnell genug geht, wenn geplant jährlich bis zu 400 Brücken saniert werden sollen.

Vielleicht sollte die Regierung über eine andere Mittelverteilung nachdenken und die fast 10 Milliarden Euro, die man 2023 an Klimageldern in alle Welt verschickt hat - Ukraine und andere Projekte noch gar nicht eingerechnet - erst einmal in die eigenen Baustellen stecken. Das Steuergeld also außnahmsweise einmal dort einsetzen, wo es erwirtschaftet und offenbar auch dringend benötigt wird.

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