An die Wand gefahren

Deutschlands Energiewende-Pfusch: Vom Stromexporteur zum Bittsteller

Politik
Bild: Freepik

Dass die Energiewende völlig verfehlt wurde, zeigt sich immer mehr. Wie Analysen zeigen, hat sich Deutschland in den letzten sechs Monaten von einem der größten Stromexporteure in Europa zum faktischen Stromimporteur entwickelt. Grund dafür ist laut Experten der Ausstieg aus der Kernkraft. Und zudem hat die Entwicklung auch negativen Einfluss auf die Strompreise, wie die Diskussion um den Industriestrompreis zeigt.

Energiewende: Mehr Importe, weniger Exporte

Am Strommarkt in Europa tut sich einiges. So hat einem Bericht von EnAppSys zufolge Frankreich im ersten Halbjahr 2023 Schweden als größten Stromexporteur überholt. Auf ganze 17,6 TWh beliefen sich zwischen Jänner und Juni die französischen Nettostromexporte, die zu einem großen Teil nach Großbritannien (8 TWh) und nach Italien (9 TWh) gingen. Grund für die gestiegenen Exporte von Frankreich ist die Verfügbarkeit von Atomstrom. Deutschland im Gegenzug musste deutlich mehr Strom importieren und wurde von Platz 3 der größten europäischen Stromexporteure verdrängt.

Platz drei für Spanien

Auf Platz zwei landete hinter Frankreich der ehemalige Spitzenreiter Schweden mit einem Export in Höhe von 14,6 TWh, wobei die Exporte im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2022 stabil blieben. Auf Platz drei kam nach den ersten sechs Monaten 2023 Spanien mit 8,8 TWh Nettoexporten. Für Jean-Paul Harreman, Direktor von EnAppSys ist klar: "Der Grund für den Anstieg der Exporte in Frankreich im Vergleich zum Vorjahr war die höhere Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke. Obwohl die Verfügbarkeit immer noch 10-15% unter dem Normalwert liegt, trug die Kapazitätssteigerung von 5 bis 10 GW im Vergleich zum letzten Jahr dazu bei, die französische Energiebilanz wieder in Richtung Export zu drehen."

Verfehlte deutsche Energiepolitik

Aber auch zu Deutschland, welches im ersten Halbjahr lediglich die lächerliche Summe von 0,6 TWh Nettostromexporte vorweisen konnte - von Juli bis Dezember 2022 lag der Wert noch bei 9,2 TWh - findet er klare Worte: "In Deutschland war die Abschaltung von Kernkraftwerken der Hauptgrund dafür, dass sich die Energiebilanz zugunsten von Importen verschob. Diese Stilllegungen bedeuteten, dass Deutschland in Zeiten geringer erneuerbarer Stromerzeugung zusätzlichen Strom aus anderen Ländern beziehen musste."

Im Gegensatz zu Deutschland konnte Spanien hingegen von niedrigen Gaspreisen und einer massiven Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien profitieren, wobei zu beachten ist, dass die klimatischen und meteorologischen Bedingungen in Spanien günstiger sind als in Deutschland.

Strompreise bleiben weiter hoch

Dabei sind die Stromimporte und somit die Abhängigkeit bei Energie jedoch noch nicht einmal das größte deutsche Problem, so  Wirtschafts-Professor Jan Schnellenbach von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, gegenüber Medien, denn es gibt ja einen großen europäischen Strommarkt. Ein Poblem sieht er vielmehr in der Tatsache, "dass wir den Strompreis mit einer größeren günstigen Angebotsmenge senken müssten". Und dies kann Deutschland derzeit nicht machen. Für den Experten ist klar: "Und da war es ein Fehler, die AKW abzuschalten. Die produzierten nämlich tatsächlich sehr günstig."

AKWs billiger als "Industriestrompreis"

Vor diesem Hintergrund bedeutet auch eine Einführung des "Industriestrompreises", wie es der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck derzeit vehement fordert, damit Deutschland überhaupt noch eine Industrie hat, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Denn eine derartige Maßnahme könnte den deutschen Steuerzahler bis zu 30 Milliarden Euro jährlich kosten. Und dies nur, damit Unternehmen günstigen Strom zur Verfügung haben.

Günstiger wäre es stattdessen, die Kernkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Denn dass Strom aus erneuerbaren Energien billiger sei, wie die Grünen immer wieder argumentieren, stimmt derzeit nicht. Dies zeigt etwa das Beispiel eines geplanten Offshore-Windparks, wo die Strompreise durch Lizenzen und Bietverfahren teuer werden können, als angenommen.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus und auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten