Höchste Wert in Westeuropa

9 Prozent Inflation: Preissteigerung vor allem bei Wohnung, Wasser & Energie

Politik
Bild: Freepik

Nach ihrer Schnellschätzung vor wenigen Wochen musste die Statistik Austria nun die Inflationsrate nach oben korrigieren. Genau 9,0 Prozent betrug damit im Mai die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat April 2023 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent. Die Hauptpreistreiber waren weiterhin Mieten, Energie und auch Wasser.

Inflation bleibt weiter immens hoch

"Die Inflation hat sich auf hohem Niveau eingebremst. Mit 9,0 Prozent im Mai 2023 weist sie nach 9,6 Prozent im April den niedrigsten Wert seit Juni 2022 auf", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas, der somit die letzte Schnellschätzung für den Mai, die bei 8,8 Prozent lag, noch leicht nach oben korrigieren musste. Schon Anfang Juni hatte die ÖVP die Schnellschätzung als großen Erfolg für ihre Regierungsarbeit gefeiert - obwohl Österreich bei der Inflation im Vergleich zu den anderen westeuropäischen Staaten weiter einsamer Spitzenreiter ist.

In Wirklichkeit also ein Armutszeugnis für die schwarztürkis-grüne Regierung und zugleich ein Zeichen ihrer Untätigkeit. In Verkennung der Realitäten für die Polit-Bonzen aber dennoch schon vor zwei Wochen ein Grund, sich auf Twitter anerkennend selbst auf die Schulter zu klopfen: 

Mieten, Energie und Wasser

Und wie sollte es anders sein: Die Hauptpreistreiber sind nach wie vor Energie und Mieten. Gerade bei letzteren weigerte sich die Regierung standhaft, eine Mietpreisbremse oder einen Mietendeckel einzuführen, obwohl ein solcher Schritt von einer Vielzahl von Wirtschaftswissenschaftern empfohlen worden war, weil sich dies inflationsdämpfend auswirken würde. Aber in den Ministerien und am Ballhausplatz scheint das Interesse für die Sorgen der Bürger nachrangig.

Selbst die Statistik Austria konstatierte, dass der Bereich Wohnen fast ein Drittel zur Inflation beiträgt. So betrug der Anstieg der Preise bei für Wohnung, Wasser, Energie durchschnittlich bei 15,1 Prozent und blieb damit der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Dabei fiel in diesen Bereichen die Teuerung auch kräftiger aus als im April. Besonders stark war die Preisentwicklung bei Haushaltsenergie (+30,9 %). Allein Gas verteuerte sich um +79,1 Prozent (im April waren es "nur" +72,0 %).

Teuerung bei Lebensmitteln

Auch bei Lebensmitteln stiegen die Preise im zweistelligen Bereich um 12,3 Prozent. Für Fleisch, Milch, Käse und Eier aber auch für Brot und Getreideerzeugnisse oder Gemüse stiegen die Preise weiter an, wenn auch zum Teil weniger stark als noch im April. Mit Äpfeln statt Cola und Snickers als Mittagessen für Kinder teuerungsgeplagter Familien bewies die Marie-Antoinette der ÖVP Maria Großbauer sogar den richtigen Riecher. Denn im Vergleich zu anderen Lebensmitteln fielen die Preissteigerungen bei Obst mit 4,6 Prozent eher gemäßigt aus.

Als Hauptpreisdämpfer gegen die Inflation zeigten sich hingegen im Vergleich zum Vormonat die Treibstoffe. Dies wurde allerdings wieder durch gestiegene Preise für gebrauchte Kraftfahrzeuge oder Reparaturen derselben kompensiert. Spätestens wenn jedoch die grüne Klimaministerin das nächste Triebwerk der CO2-Steuer zündet, dürfte auch der Inflationsturbo wieder anspringen, wenn die Regierung bis dahin nicht doch noch mit Maßnahmen in die Gänge kommt.

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