Wofür Zwangssteuer: Über die Hälfte der Österreicher hält ORF für verzichtbar
Die Bonzen am Küniglberg dürften es kaum erwarten können, bis die ORF-Zwangssteuer endlich unter Dach und Fach ist und noch mehr Geld in den Staatsfunk gepumpt wird. Denn trotz Milliarden-Budgets klaffte plötzlich wieder ein Haushaltsloch von 17 Millionen Euro auf, wie diese Woche erst bekannt wurde. Und auch die Relevanz des ORF lässt massiv nach, ein Grund mehr, die Pfründe schnellstmöglich zu sichern.
Staatsfunke verlieren an Bedeutung
Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung verloren. Während in anderen Ländern, wie Dänemark der Staatsfunk bereits zusammengeschrumpft und die Rundfunkgebühr abgeschafft wurde oder etwa in Großbritannien bei der BBC derartiges absehbar ist, versucht die österreichische Regierung alles, um das Privilegienstadl am Küniglberg zu erhalten.
Eine als Haushaltsabgabe bezeichnete Zwangs-Steuer für alle in Österreich lebenden Personen und sogar für Firmen soll das Relikt aus vergangenen Zeiten namens ORF künstlich weiter am Leben erhalten, obwohl selbst die Bürger in Umfragen immer wieder angeben, dass sie auf die Propaganda des - im Volksmund als "Rotfunk" bezeichenten - ORF gut verzichten können.
Mehr als die Hälfte hält ORF für verzichtbar
Denn eine repräsentative Studie des Ifes-Instituts unter 1000 Zusehern des Senders - der ORF gibt die Umfrage jedes Jahr selbst in Auftrag - zeigt ein vernichtendes Ergebnis. Dieses wurde vom SPÖ-ORF-Stiftungsrat Heinz Lederer am Rande einer Plenarsitzung, wie Medien berichteten, präsentiert. Und es zeigt die zunehmend schwindende Bedeutung der - angeblich neutralen und objektiven - ORF-Berichterstattung.
So würde fast ein Drittel der Österreicher (32 Prozent) den ORF nicht oder kaum vermissen, wenn er abgeschaltet würde. Und nur noch weniger als die Hälfte der Befragten (48 Prozent) halten den österreichischen Staatsfunk für unverzichtbar. Ganze 52 Prozent können sich also offenbar ein Leben ohne ORF vorstellen und auf Endloswiederholungen, Armin Wolf und sonstige "Programmhöhepunkte" des Küniglbergs verzichten.
Abnehmende Bedeutung des Fernsehens
Dabei dürfte es aber nicht nur der zunehmende Bedeutungsverlust des klassischen Fernsehens, welches dem ORF Probleme macht. Denn die Nutzungszahlen für lineares TV sinken seit Jahren, während die für Streaming steigen. So analysierte etwa der Professor für Medienmanagement Friedrich-Carl Wachs bereits 2019 die Situation dahingehend, dass das klassische Fernsehen nur aufgrund der sozio-demographischen Verhältnisse in Deutschland - was auf andere europäische Länder wohl übertragbar ist - noch eine Weile reichenweitenstärkstes Medium bleiben werde, weil die Älteren halt noch in der Mehrheit seien. Bei den jüngeren Gruppen sinke die Relevanz des Fernsehens zunehmend.
Auch die ARD kam zum Ergebnis, "dass lediglich in der Altersgruppe über 70 Jahren der Fernsehkonsum recht konstant bleibt", bei allen anderen Altersgruppen nimmt er ab. Ein großer Sprung nach vorn ist bei Fernsehen auch nicht mehr zu erwarten. Das haben selbst Medien-Fossile wie die Staatssender begriffen und setzen zunehmend auf Mediatheken etc.. Wobei Wachs attestiert, dass die "abnehmende Akzeptanz des linearen Programmangebots – gerade in den jüngeren Zielgruppen – durch die Mediathekennutzung dieser Zielgruppen nicht aufgewogen" wird. Was eben auch die Relevanz des ORF schwinden lässt, viele Junge würden ein Abschalten der "blauen Seite" wohl kaum registrieren.
ORF-Absturz in letzten 20 Jahren
Dabei zeigt sich in der Umfrage auch, dass der ORF als Relikt einer vergangenen Medienwelt in den letzten 20 Jahren einen gewaltigen Absturz hingelegt hat. Denn Anfang der 2000er Jahre erklärten noch 70 Prozent, dass sie den ORF vermissen würden und nur für elf Prozent war der Staatsfunk schon damals verzichtbar. Aber davon will man in der ORF-Führungsriege nichts wissen. ORF-General Weißmann beruft sich lieber auf eine Integral-Studie, die behauptet, dass 75 Prozent den ORF für wichtig erachten und nur 25 Prozent für unwichtig.
Andere Integral-Studien kamen zu dem Ergebnis, dass die Österreicher Feuer und Flamme für ihren Staatsfunk sind und sich auch bereit zeigen, für dessen Erhaltung zu zahlen, koste es, was es wolle. Oder auch, dass die Zuseher gendern ganz toll finden. So ein bisschen scheint die Mentalität der ORF-Führungsriege an die Realitätsverweigerung der "DDR"-Nomenklatura im Jahr 1989 zu erinnern: Da war die Welt im abgeschotteten Wandlitz auch in Ordnung, bis schließlich die Mauer fiel.
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