'Warnhinweis': Journalisten-Verband will Dauer-Negativpresse gegen AfD
Selbst das "Correctiv"-Märchen half nicht: Der Wählerzuspruch für die AfD ist laut Umfragen immer noch hoch, sie liegt auf dem sicheren zweiten Platz. Das ruft nun den politisch gesteuerten Inlandsgeheimdienst (vulgo "Verfassungsschutz") auf den Plan, die Oppositionspartei als "gesichert rechtsextrem" zu brandmarken. Die Berufsvertretung der Systempresse will gar nicht so lange warten: Der "Deutsche Journalisten-Verband" (DJV) weist Medien bereits an, noch negativer über die Partei zu berichten.
Politisch motivierte AfD-Beobachtung
Schon die Einstufung der AfD-Jugend als "gesichert rechtsextrem" war aus objektiver Sicht völlig substanzlos (Der Status berichtete). Aber in einem Land, in dem die Amtsleitung des sogenannten "Verfassungsschutzes" sich der Regierung unterordnet, verkommt der Inlandsgeheimdienst zu einer reinen Polit-Behörde. Der amtierende BfV-Chef Thomas Haldenwang erklärte die Bekämpfung der Opposition längst offen als "persönliches Anliegen". Zuletzt sorgte er bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit SPD-Innenministerin Nancy Faeser für Befremden, als er ankündigte, auch "verbale und mentale Grenzverschiebung" ins Visier zu nehmen, sprich Gedankenpolizei zu spielen.
Nun wollen die Schlapphüte den Takt verschärfen - immerhin könnte die AfD bei Landtagswahlen im Osten noch in diesem Jahr mehrfach den ersten Platz belegen. Laut der ARD-"Tagesschau" arbeitet der Verfassungsschutz schon seit Monaten an einem neuen Gutachten, um die einzige nennenswerte Opposition zu bekämpfen. In einer Demokratie, welche diese Bezeichnung verdient, würden Medien als vierte Macht solche Vorgänge kritisch hinterfragen. Aber nicht so in Deutschland: Dort reitet die Berufsvertretung in vorauseilendem Gehorsam aus - und will dem eigenen Berufsstand vorschreiben, noch abfälliger und negativer über die patriotische Partei zu berichten.
"Wie Warnhinweis auf Zigarettenschachteln"
Dies geht aus einer Aussendung des "Deutschen Journalisten-Verbands" (DJV) hervor, der sein Logo gratismutig in die Landesfarben der Ukraine einhüllt. Die größte Journalisten-Organisation der EU forderte vor dem Hintergrund der verschärften Einstufung von Medien, ihre "Berichterstattung über die sogenannte Alternative für Deutschland neu zu justieren." Sollte dies zur offiziellen Position des Inlandsgeheimdienstes werden, könnten Journalisten die AfD "nicht mehr als eine Partei von mehreren beschreiben", so DJV-Chef Mika Beuster. Medien müssten vielmehr "kontinuierlich auf die extremistischen Absichten" der Partei hinweisen.
Dabei bediente sich Beuster eines kruden Vergleichs: "Das muss wie ein unübersehbarer Warnhinweis auf Zigarettenschachteln in unseren Artikeln auftauchen." Zudem müsste die Polizei sicherstellen, dass die Vertreter der Systempresse hierbei "gefahrlos und ungehindert ihrem Berichterstattungsauftrag nachkommen können." Auch Täter-Opfer-Umkehr findet ihren Platz: "Die feindselige Haltung von AfD-Anhängern zur Pressefreiheit stellt seit Bestehen der Partei ein Risiko für Medienvertreter dar." Die Rede ist von angeblichen Bedrängungen, Beschimpfungen oder Angriffen auf Medienvertreter, ohne diese Behauptung irgendwie zu belegen.
Der regelmäßige Der Status-Gastautor Dennis Riehle erteilte der autoritären DJV-Bevormundung eine klare Absage:
Eine derart den Grundsatz der #Chancengleichheit verletzende Philosophie von Berichterstattung ist nicht mein Verständnis von #Journalismus. Stattdessen ist dieser Aufruf des DJV ein zutiefst politisch motivierter Angriff auf die #Pressefreiheit aus den eigenen Reihen unserer… https://t.co/E7dXyshaxn
— Dennis Riehle (@riehle_dennis) February 27, 2024
DJV hetzt regelmäßig gegen Kritiker
Medien als Handlanger eines Geheimdienstes, der wiederum Handlanger der Regierung ist: Ein deutlicheres Bekenntnis dazu, dass die Presse in Deutschland immer unfreier wird, gibt es wohl kaum. Wirklich überraschen kann die jüngste DJV-Aussendung allerdings nicht, denn die Berufsvertretung stellte sich schon seit einiger Zeit felsenfest auf die Seite der Systemparteien. Als Faeser vor wenigen Wochen ihren Anschlag auf die Meinungsfreiheit unter dem Deckmantel des "Kampfes gegen Rechts" verkündete, meinte Beuster: "Die Ankündigungen und Versprechen der Innenministerin lesen sich gut; aber was fehlt, sind die Taten."
Positiv bewertete der DJV dabei die Absicht, kritische Meinungen als "Hass im Netz stärker zu bekämpfen". Die angekündigte "Früherkennungseinheit gegen Desinformation" sei ein "begrüßenswerter Ansatz". Damit meint der Journalistenverband auch den Kampf gegen lästige Konkurrenz: Als unlängst ein Alternativmedium in Konflikt mit einer Landesmedienanstalt geriet, sprach der DJV von "als Journalismus getarnter Hetze". Als voreilig ein Sendeverbot kolportiert wurde, kommentierte man so: "Nach dem Verbot von Putins Propagandaschleuder RT brauchen wir in Deutschland nicht einen weiteren Kanal, der Hetze und Verleumdung hoffähig zu machen glaubt."
Anweisung stößt auf breite Ablehnung
Nach der jüngsten Aufforderung zur regierungshörigen Berichterstattung wider die Opposition reicht der Widerstand aber auch bis hin zu liberal-konservativen Ausläufern der etablierten Medienlandschaft.
Nein, liebe Journalistengewerkschaft, Medien müssen nicht die Einschätzungen eines Geheimdienstes übernehmen, dessen Amtsleitung an die Regierung berichtet. Sie dürfen sich ihr eigenes Bild machen. https://t.co/QTm3KsalMt
— Marc Felix Serrao (@MarcFelixSerrao) February 27, 2024
Das M in DJV steht für Meinungsfreiheit und das W für Wahrheit. https://t.co/ru0UCinpzb
— Don Alphonso (@_donalphonso) February 27, 2024
Wie kann man eigentlich „Journalisten-Verband“ heißen und dann eine Pressemitteilung à la „Die Regierung sagt etwas, also müssen wir das auch sagen“ rausgeben?
— Max Roland (@maxroland20) February 27, 2024
Lesererziehung, was man halt so macht als Journalist 🚬 https://t.co/KGm0dUjEjg
— Anna Schneider (@a_nnaschneider) February 27, 2024
Nur wenn Medien im selben Atemzug erwähnen müssen, dass der #Verfassungsschutz eine weisungsgebundene Behörde ist, die keine unabhängigen oder rechtskräftigen Urteile fällt - gleiches Hinweis-Recht für alle. Oder wir lassen die Journalisten-Bevormundung einfach ganz 🙃 https://t.co/LTV3E3RGcC
— Julius Böhm (@julius__boehm) February 27, 2024
Hahaha ohje wenn ich in der Gewerkschaft wäre, würde ich jetzt austreten. 🙅🏼♀️ https://t.co/490zVxVGi7
— Fatina Keilani (@KeilaniFatina) February 27, 2024
Das Journalistenbild des DJV ist haarsträubend. Sagt doch gleich: Aktivisten. Nichts anderes offenbart diese Forderung. https://t.co/7LetOoTTJg
— Emilie Brummel (@EmilieBrummel) February 28, 2024
Ob AfD-Politiker, Juristen, Schriftsteller oder einfach nur Stimmen aus dem Volk - viele Bürger empfinden die Anweisung schlichtweg als haarsträubend und entlarvend:
Gut hinsehen. Es ist schlicht ein Symbol-Tweet des 🇩🇪 Journalismus..
— Zara Riffler (@ZaraRiffler) February 27, 2024
Frei nach: Was Regierung/Ministerien/Ämter sagen, müssen alle Journalisten genauso narrativieren.
Folge bekannt: Wehe es hält sich Journalist/Medium nicht dran, dann kommen Framing-Vokabeln wie „alternative… https://t.co/UxzMMAo21C
Journalisten würden fragen, wie es passieren kann, dass der Verfassungsschutz große Teile der Gesellschaft delegitimiert und warum SPD und Grüne nicht unter Beobachtung stehen.
— Harald Laatsch MdA (@haraldlaatsch) February 28, 2024
Propagandisten verkünden das Wort ihres Herrn.#AfD https://t.co/J0fHWWnOZ2
Journalisten sollen berichten und kritisch hinterfragen.
— Christiane Meusel (@RAin_Meusel) February 27, 2024
Wer ungeprüft die Einschätzung eines Nachrichtendienstes übernimmt, der würde am Ende womöglich sogar eine Zigarettenschachtel verspeisen, nur weil das von einer Gesundheitsbehörde so empfohlen wurde. https://t.co/Kv1mzafIdt
Wenn Medien Staatsmedien im Propagandaauftrag sind, dann ja, wenn nicht, müssen sie die Einschätzung kritisch hinterfragen, wie alles übrigens. https://t.co/qllPpUYOmv
— Klaus-Rüdiger Mai (@KlausMai1) February 27, 2024
Die Medien dürfen also nichts hinterfragen und MÜSSEN weitergeben und -machen, was von Staatsseite bestimmt wurde. Es sollte auch diesem „Journalisten“-Verband klar sein, dass das zweierlei bedeutet;
— derfreievogelzwitschertgern (@freebirdssing) February 27, 2024
1. es gibt keine freie und unabhängige Presse mehr (wenn nichts hinterfragt… https://t.co/0cfjQWdF1Y
Und sogar manche Mainstream-Akteure, denen keinerlei Sympathie für die AfD nachgesagt wird, halten die Aufforderung für kontraproduktiv:
Nur gibt es diese Einstufung nicht, es laufen rechtsstaatliche Verfahren, in denen eine in weiten Teilen rechtsextremistische Partei dieselben Rechte genießt wie alle. Weiß nicht, was solche voreiligen Forderungen von Verbänden bewirken sollen, außer das Gegenteil. https://t.co/RvFJ9SIPmB
— Julius Betschka (@JuliusBetschka) February 27, 2024
Blödsinn.
— Marius Raabe (@Marius_Raabe) February 27, 2024
Wie sehr kann man den AfD-Mythos von den Staatsmedien bedienen? Journo-Verein: Ja. https://t.co/l9gljlxGPI
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