Totale Entgleisung

Völlig irre: Staatsfunk vergleicht Anti-AfD-Demos mit Sophie Scholl

Medien
Hintergrund: Ra Boe, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Screenshot: Facebook; Komposition: Der Status.

Seit dem "Correctiv"-Hetzartikel vor knapp zwei Wochen überbietet sich der polit-mediale Komplex mit Verbotsforderungen gegen die oppositionelle AfD. Mit der Regierung und den Mainstream-Medien im Hintergrund wähnt man sich im Jahr 2024 plötzlich im verspäteten Widerstand gegen Hitler. Dabei brechen allmählich alle Dämme: Beim Staatsfunk war man sich nun nicht einmal zu blöd, die System-Demos mit dem Widerstand der "Weißen Rose" um Sophie Scholl zu vergleichen.

Scholl-Vergleich: Böse bei Kritikern...

Gerade einmal drei Jahre ist es her, da fiel die Meute der selbsterklärten Bessermenschen über eine junge Studentin her, die angesichts ihres Widerstands gegen die Corona-Diktatur einen missglückten Vergleich mit Sophie Scholl bediente. Anfangen von ZDF-Clown Jan Böhmermann bis hin zum letzten Twitter-Antifa-Account ergoss man Häme über die junge Frau. Noch vor wenigen Monaten machten Mainstream-Blogs billige Witze auf ihre Kosten. Mit einiger Genugtuung freut man sich, dass eine Anfang-20erin von der geballten Wucht des Systems durch den Kakao gezogen wurde und weiterhin als "Meme" diene.

Nun schreiben wir allerdings das Jahr 2024 - und ein von Regierungsstellen und etwa dem Soros-Netzwerk finanzierter "Faktenchecker"-Blog beschattete einen konservativen Vortragsabend mithilfe der US-NGO "Greenpeace". Aus der in weiten Teilen der Bevölkerung längst salonfähigen AfD-Forderung, straffällige Migranten abzuschieben und vielleicht auch bei schlecht integrierten Zuwanderern einen Rückwanderungsanreiz zu schaffen, zimmerte man einen "Geheimplan gegen Deutschland". Seitdem trommeln Medien & Minister für ein AfD-Verbot und rufen zu Großdemos auf. Und der Staatsfunk leistet ganze Arbeit im "Kampf gegen rechts". 

...und opportun beim Staatsfunk

Schon seit Tagen häufen sich die Fälle, in denen "zufällig" Mitglieder der Grünen oder der SPD als vermeintlich normale Demonstranten interviewt wurden. Zuletzt gab die "Hessenschau" sogar eine eigene Mitarbeiterin (!) als zufällig zu den Demos befragte Passantin aus. Vom Verfassungsschutzchef über den Bundespräsidenten bis hin zum Kanzler versammelt sich das gesamte System hinter den Demos, deren Hauptanliegen es ist, die Opposition endgültig aus der Geltung zu treiben. Die Video-Ansprachen der beiden letztgenannten Politiker erinnern auf schaurige Weise an die "Zwei Minuten Hass"-Gruppenpsychosen in George Orwells "1984". 

Doch am Montag schoss der SWR endgültig den Vogel ab. Auf Facebook teilte der Staatsfunk-Sender ein Grafik-Sujet mit Sophie-Scholl und dem Begleittext: "Sophie Scholl kämpfte einst gegen die Dunkelheit des Nationalsozialismus mit der 'Weißen Rose'. Am Wochenende erhoben Hunderttausende in ganz Deutschland ihre Stimmen gegen Rechts." Man ist am Punkt angekommen, wo man vom gesamten System getragene Verbotsforderungen gegen die Opposition mit dem mutigen, friedlichen Widerstand vergleicht, den die junge Frau mit wenigen Getreuen gegen ein totalitäres Regime leistete. Ihr Kampf endete mit nur 21 Jahren per Hinrichtung durch die Guillotine. 

Volk ohne Verständnis für üblen Vergleich

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Das hier ist aber einer - und ein besonders schlechter. Das finden auch zahlreiche Facebook-Nutzer, die ihrem Unmut freien Lauf in den Kommentaren freien Lauf lassen. So schreibt eine Dame: "Hier Sophie Scholl ins Spiel zu bringen, ist eine unglaubliche Entgleisung. Sophie Scholl hat ihren Widerstand in der Diktatur mit dem Leben bezahlt. Die heutigen Demonstranten gegen rechts tun dies unter dem wohlfälligen Applaus der Regierungen und der Medien." Eine andere meint: "Das ist ein ganz schräger Vergleich bzw. eine seltsame DDR-ähnliche Vereinnahmung. Wir haben aktuell keine Nazidiktatur!" 

Ein Herr hinterfragt die Qualitätskontrolle: "Wie kann es sein, dass dieser furchtbare Post auch nach 10 Stunden noch online ist? Soll die Bundesrepublik mit dem Dritten Reich verglichen werden? Sollen die Demonstranten auf eine Stufe mit Scholl gestellt werden? Ein Plakat in einer Demokratie ebenbürtig mit dem risikoreichen Einsatz von Sophie Scholl? Wie kann es sein, dass niemand beim SWR hier sagt: 'Stopp, das ist ja völlig bescheuert'? Es ist beschämend!" Ein weiterer meint: "Ein ganz schlimmer, geschmackloser Vergleich. Welcher Redakteur ist da welchem Staatssekretärin den Arsch gekrochen?"

Teils sogar Demo-Befürworter entsetzt

So liest sich die Mehrheit der Kommentare: "Ihr habt doch einen Lattenschuss! Ihr verharmlost den Mord an Sophie Scholl und den millionenfachen Mord anderer Opfer des Nationalsozialismus und missbraucht sie für euren undemokratischen Kampf gegen alle die nicht weit genug Links der Mitte stehen", schreibt ein Herr. Oder auch: " Das am Wochenende war völlig gefahrlos, man bekommt sogar Lob von der Regierung, es ist breiter gesellschaftlicher Konsens. Nicht ansatzweise vergleichbar mit dem Opfer, das Sophie Scholl brachte. Dieser Post ist eine Frechheit." Dieser Kommentar kam sogar von einem Nutzer, der die Demos an sich gutheißt.

Das Verständnis für die SWR-Entgleisung geht gegen null: "Sag mal, habt ihr eigentlich euren Verstand komplett die Toilette runtergespült? Eine Zusammenkunft mit Kaffee, Liedern und bunt bemalten Schildchen damit zu vergleichen was Sophie Scholl getan hat. Spürt ihr eigentlich noch überhaupt was?! Sogar ein CDU-Bundestagsabgeordneter hält nichts vom Vergleich, obwohl seine Partei teilweise für die Demos trommelt: "Wow, was für eine Verharmlosung des NS-Regimes und des Holocausts." Nur ganz vereinzelt finden sich Kommentatoren, die dem Staatsfunk beipflichten - auch sie ernten kräftigen Widerspruch der übrigen Nutzer. 

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten