Abstruse Klima-Panikmache

Staatsfunk über Natur schockiert: Obstbäume blühen schon im Frühling

Medien
Blüte des Jonagold-Kulturapfelbaumes (Pörtschach am Wörthersee). Symbolbild: Johann Jaritz, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 AT

Alle Jahre wieder dasselbe Schauspiel: Wenn es bereits im Frühling warm ist, wittert der polit-mediale Komplex das Höllenfeuer der Klima-Apokalypse hinter jeder Ecke. Da wird dann schon einmal wenige Tage vor einer Kaltfront vor neuen Hitzerekorden gewarnt. Oder man macht's überhaupt wie BR & ORF: Die wollen uns nämlich erzählen, dass Obstbäume "außergewöhnlich früh" blühen. Man könnte fast annehmen, der Staatsfunk hält die Bürger für zu blöd, um die Charakteristik der Jahreszeiten zu kennen...

Angeblich "außergewöhnlich frühe" Blüte

Die meisten Menschen freuen sich dieser Tage, wenn sie nach draußen blicken: Die Obstbäume erstrahlen in voller Blüte, emsige Bienen fliegen umher, um den Nektar zu sammeln. Man kann nun an warmen Tagen auch endlich wieder ohne Jacke am Balkon oder im Garten sitzen, manch einer hat bereits zum ersten Mal den Griller angeworfen. Anders verhält es sich bei den Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Denn die hören sprichwörtlich das Gras wachsen - allerdings nicht, weil der Frühling auch für Gräser eine Zeit des regen Wachstums ist, sondern weil man in diesem ganz normalen Naturschauspiel die Vorboten der Klima-Apokalypse vermutet. 

"Außergewöhnlich früh: Die Obstbäume am Bodensee blühen" - eine ernstgemeinte Schlagzeile des BR. Und eigentlich klingt der Hauptteil des Artikels positiv: Alles blüht gleichzeitig, die Blüten sind diesmal sehr zahlreich - alles Vorboten für eine gute Ernte. Nicht einmal die kommende Kaltfront der nächsten Tage sollte dem einen Abbruch tun, weil tatsächlicher Frost rund um den größten See im deutschsprachigen Raum eher ausbleiben dürfte. Nichtsdestotrotz warnt der Staatsfunk vor Frost durch die angeblich so frühe Blüte - und bringt dabei argumentativ auch die Eisheiligen ins Spiel, die aber schon traditionell Mitte Mai stattfinden, somit seit jeher nach der Obstbaumblüte.

Regionales Portal widerlegt BR-Narrativ

Im letzten Absatz folgt dann die obligate Einordnung: "Demnach setzt die Blüte wegen der Erderwärmung alle zehn Jahre rund fünf Tage früher ein." In Bayern sei somit die typische Apfelblüte über die Zeit von Anfang Mai auf Ende April nach vorne gewandert. Die Absicht hinter solchen Angaben ist klar: Der Leser soll sich schuldig fühlen und glauben, wenn er nicht morgen sofort eine Wärmepumpe einbauen lässt und ein E-Auto kauft, gibt's keine Äpfel mehr, weil die Blüte irgendwann in die Wintermonate fallen würde und dann durch Eis & Schnee abgetötet wird. 

Dieser Panikmache entgegen stehen indes die Angaben des touristisch ausgerichteten Portals "Echt Bodensee". Dort ist nämlich zu lesen: "Je nach Wetter beginnt die Blütezeit Anfang bis Mitte April mit den Zwetschgen- und Kirschbäumen. Einige Tage später blühen auch die Birnen- und Apfelbäume und der Höhepunkt der Blütezeit wird erreicht." Nun mag das Portal keine wissenschaftliche Seite sein - gerade im Fremdenverkehr, wo man Menschen zielgerichtet für jenen Zeitpunkt anlocken will, in dem sich die Region in ein "zauberhaftes Blütenmeer" verwandelt, ist anzunehmen, dass man mit langjährigen Erfahrungswerten argumentiert.

"Klimaforscher" sagt Obstanbau-Ende voraus

Nur ein Zufall? Mitnichten! Denn schon im Vorjahr versuchte der BR seinen Konsumenten weiszumachen, dass "Äpfel vom Bodensee zum Luxusgut werden" könnten. Einer der beiden Artikel-Autoren ist in beiden Fällen derselbe. Schuld dafür sei die "Klimakrise", ließ man damals wissen: "Einige Wissenschaftler sehen sogar das Obstanbaugebiet am Bodensee grundsätzlich in Gefahr. Und zwar schon Mitte des Jahrhunderts." Und weiter: "Je weniger Klimaschutzmaßnahmen, desto stärker die Erwärmung und früher die Blüte, desto höher ist die Gefahr für Ernteausfälle." Man verkauft daher das Beispiel eines Allgäuer Obstbauern, der Melonen anbaut, als repräsentativ.

Gestützt wird dieses Narrativ dabei vom Berliner Klimaforscher Carl-Friedrich Schleußner, der sich auf Klima-Modellierungen spezialisiert hat und auch bereits am Bericht des UN-Weltklimarats zur Frage nach der Erreichung des utopischen 1,5-Grad-Ziels mitarbeitete. Vor einigen Jahren begannt der Wissenschaftler aus dem Dunstkreis der "Scientists for Future" mit Klimavorlesungen für Jugendliche. In einem auf YouTube abrufbaren Vortrag predigt er dabei die ganze Palette vermeintlich "notwendiger" Maßnahmen: Klimaneutrale Gebäude, verpflichtende E-Mobilität, CO2-Neutralität in der Industrie. Man macht also beim Staatsfunk gewissermaßen den Bock zum Gärtner.

Auch ORF schürt wieder Klima-Panik

Die Frage nach der "frühen Blüte" beschäftigt aber nicht nur den BR, sondern auch den ORF: "Frühe Blüte als neue Normalität" lautet ein aktueller Artikel. Dort hängt man sich an der angeblich viel zu frühen Marillenblüte in der Wachau auf. Mit Diagrammen und einer Aufzählung von früher Blüte bei verschiedenen Nutzgewächsen versucht man, den Konsumenten zu beeinflussen. Man erwähnt zwar die gute Spargelernte, stellt allerdings in den Raum, dass frühreife Weinsorten nie mehr wiederkehren würden. Ansonsten gleicht die ORF-Berichterstattung jener des BR wie ein Ei dem anderen: Hier ist's ein steirischer Bauer, dessen Melonen-Anbau vorgestellt wird.

Einzig ist man am Küniglberg noch alarmistischer und setzt die Blüte gar drei Wochen zu früh an. Zur Einordnung darf noch ORF-Meteorologe Marcus Wadsak herhalten. Er erklärt das ganze Jahr vorsorglich für "überdurchschnittlich warm". Das warme Wetter der letzten beiden Wochen bringt er "eindeutig mit dem menschengemachten Klimawandel" in Verbindung, alle anderen Gründe seien "ausgeschlossen". Er sprach davon, dass manche Weinsorten immer nördlicher anzutreffen seien das "rasante" Tempo mache eine Anpassung schwierig. Im Vorjahr versuchte Wadsak übrigens mit Messwerten nahe eines Vulkans globale Klima-Panik zu erzeugen - Der Status berichtete.

Auch in sozialen Medien nutzte Wadsak die letzten Tage vor der kommenden Kaltfront noch rasch für Hitze-Panikmache:

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