'Sind ein demokratisches Problem': Standard-Hetze gegen FPÖ-Wähler
Der "Standard"-Journalist Hans Rauscher hat sich ein Drittel des Volkes zum Feindbild erkoren - nämlich FPÖ-Wähler. Diese hält er nämlich nicht nur für unbelehrbar und unbeirrt dumm, sondern aufgrund ihrer großen Anzahl auch für ein "demokratisches Problem". Es ist nicht die erste bodenlose Entgleisung der lachsrosa Sudelfeder, fiel das Urgestein der Haltungs-Journaille doch schon öfters durch bodenlose Hetz-Tiraden gegen allerlei Systemkritiker negativ auf.
FPÖ-Wähler als "demokratisches Problem"
Zwar bilden Kolumnen üblicherweise nur die Meinung des jeweiligen Autoren ab; letztendlich muss sich der Bilderberger-"Standard" allerdings gerade das Geschreibsels seines Langzeit-Autors Hans Rauscher durchaus zurechnen lassen. Denn dieser schreibt schon seit 1997 prominent für das lachsrosa Blatt, sein "Einserkastl" befindet sich auf der ersten Seite der Print-Ausgabe und hat für den Leser somit faktisch die Wirkung eines Pseudo-Leitartikels. Seit Jahren tobt er sich dabei über Kritiker aus, in der Online-Version häufig ausführlicher als in der Zeitung. So auch am heutigen Mittwoch, als er neuerlich ein infames Hetz-Stück zu Papier brachte.
Er bedauert, dass es "offenbar eine fixe Größe von Wählern eines rechtspopulistischen bis rechtsextremen Angebots" gebe. Die einzige Konstante für Rauscher: Was sich dort doch für "Nazis" tummeln würden. Er zieht einen vermeintlichen historischen Bogen von "Immer-Noch-Nationalsozialisten" über "Kellernazis" bis hin zu "Ultrarechten" und "NS-Einzelfällen". Aber das dumme Volk habe halt einfach keine "Lernkurve", weil ein "beträchtlicher Teil [...] die FPÖ unbeirrt für eine wählbare Alternative" halte, ob aus Protest oder "rechtsautoritärer Grundeinstellung". Mit einem Grundstock von 10-15% kann er leben, aber "30 Prozent sind ein demokratisches Problem."
Wird "falsch" gewählt, ist Demokratie böse?
FPÖ-Parteichef Herbert Kickl ärgerte sich über die Entgleisung des "Standard"-Schmierfinken - und entlarvt das, was Rauscher zwischen den Zeilen sagt: Wenn das Volk "falsch" wählt, wird plötzlich Demokratie zum Problem. Diese Denke ist bei den Eliten und ihren Kettenhunden weit verbreitet: Der Status berichtete vor einigen Monaten über einen WEF-Jünger, der sogar mit der Abschaffung freier Wahlen kokettierte, weil diese angeblich "schlecht für die Demokratie" wären - kein Witz. Fast könnte man meinen, dass gewisse Kreise das berühmte Tucholsky-Zitat ("Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten") aus Angst vor Veränderung als Handlungsaufforderung begreifen.
Kickl dazu: "Diese Aussage ist nicht nur unfassbar, sondern höchst problematisch und offenbart ohne Skrupel die brandgefährlichen Züge des linken Universums. Das heißt, wenn unsere freiheitliche Familie immer stärker wird, dann wird für den linken Mainstream und die Eliten ,'die Demokratie zum Problem'. Das bedeutet, dass Wahlen dann zum 'Problem' werden, wenn unsere freiheitliche Bewegung gute Umfrage-Werte hat. Die Demokratie ist also 'nur solange gut und brauchbar', solange nicht die FPÖ gewählt wird. Das ist ein Riesen-Skandal." Aber egal, mit welchen Mitteln es die Gegner versuchten, würden sie uns "niemals unsere freie Demokratie" wegnehmen können.
Regelmäßige Hetze gegen Corona-Kritiker
Zeitgleich stellt sich die Frage, ob nicht Rauscher vielleicht sogar der beste Wahlkampf-Helfer der Freiheitlichen ist, wenn er regelmäßig in betont abgehobener Weise alle Kritiker beschimpft. Als im Spätherbst 2021 teils über 100.000 Menschen für die Freiheit auf die Straße gingen, wetterte Rauscher über eine "aggressive Unvernunft der radikalen Impftrolle", die ein "brandgefährliches Potenzial zur Destabilisierung des Landes" böten. Diese "Corona-Leugner" seien nämlich seiner Ansicht nach "Ahnungslose und Wissensverweigerer, geführt von rechten Möchtegern-Putschisten."
Dass Ungeimpfte dank der spalterischen Politik der Corona-Einheitsfront als Menschen zweiter Güteklasse galten, blödelte Rauscher unlängst herunter und spöttelte, welch "zarte Seelen die rabiaten Corona-Maßnahmengegner wirklich sind". Dass diesen ein großes Unrecht angetan wurde, bestritt er offen: "Ja, und was ist ihnen angetan worden? Die höchst lückenhafte Verpflichtung oder Empfehlung zum Maskentragen? Die Aufforderung, sich impfen zu lassen?" Insgesamt, so Rauscher, sei von den Impfgegner "viel haarsträubender Blödsinn verbreitet worden", was aus seiner Warte "unverzeihlich" sei.
FPÖ-Wähler seien "Freiheit nicht gewachsen"
Mehrfach schoss Rauscher gegen eine Zusammenarbeit bürgerlicher Kräfte mit der FPÖ und bediente dabei schon vor Jahren das Karl-Kraus-Zitat vom "hiesigen Menschenschlag, geschaffen, durch Schaden dumm zu werden." Und ihre Wähler hätten kein Problem damit, dass sie (nach seiner Deutung) "rechtsextrem" sei, so Rauscher erst im Juni: "Die Tatsache, dass die FPÖ in beträchtlichem Ausmaß rechtsextrem ist, stört viele Österreicher nicht." Dies machte er etwa an der "großen Verschwörungserzählung" fest, dass die Bürger nicht zur Minderheit im eigenen Land werden wollen.
Er ordnet FPÖ-Wähler dem "autoritären Typus" zu, der "der Freiheit nicht gewachsen" sei und sich "in Konformismus, Untertanengeist, Ressentiments, abergläubische Einstellungen und (rassische) Stereotype, Ablehnung von allem Fremden" flüchte. Eine besondere kognitive Dissonanz, da ja Rauscher alle jene, die gegen die staatlichen Corona-Zwänge aufbegehrten, in einer Zurschaustellung des eigenen Untertanengeistes beschimpfte. Jedenfalls, so der Standard-Schreiberling im Hinblick auf einen Volkskanzler Kickl, sei es "die Hauptaufgabe der österreichischen Politik und der kritischen Öffentlichkeit [...] eine solche Entwicklung zu verhindern."
Überall sieht er "Nazis"
Wenn Nicht-Linke hingegen ihre Meinungsfreiheit ausleben, ist es für Rauscher dafür gleich eine "Re-Nazifizierung". Wenn ein deutscher Verleger bei einer Kundgebung vor der Wiener Uni eine Rede gegen Zensur hält, dann erinnert es den Journalisten daran, dass "in den Dreißigerjahren illegale Nazi-Studenten jüdische Kommilitonen die Uni-Rampe hinunterprügelten." Bei solchen Hirngespinsten dürften manche Zeitgenossen lebendig nachfühlen können, wie Kickl einst vor elf Jahren nach einer besonders infamen Rauscher-Hasstirade gegen die FPÖ auf die Idee kommen konnte, Rauscher nahezulegen, sich "zur Behandlung in die Hände von Fachleuten zu begeben."
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