Systemparteien ohne eigene Inhalte

'Liste Volksverrat': YouTuber nimmt Anti-Kickl-Einheitsfront aufs Korn

Medien
Hintergrund: Freepik (2); Sujets: Neue Normalität via Twitter/X; Komposition: Der Status.

Spätestens im Herbst wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Eines ist jetzt schon gewiss: Die Systemparteien scheinen resigniert und eingesehen zu haben, dass sie mit eigenen Themen kein Leiberl gegen die in Umfragen deutlich führende FPÖ haben. Also bilden sie, wie bei Corona und den Selbstmord-Sanktionen wieder einmal eine Einheitsfront. Deren einziges Thema: Kickl als Kanzler verhindern. Der YouTuber und Polit-Kommentator Thomas Breit ("Neue Normalität") nimmt diesen Umstand nun mit einer Sujet-Serie köstlich aufs Korn.

Einheitsfront ideenlos gegen Kickl

Bei den Parteistrategen rauchen die Köpfe: Die schwarz-grüne Pannen-Regierung liefert Peinlichkeiten am laufenden Band und nimmt sich selbst aus dem Spiel. Der rote Babler als vermeintlicher Hoffnungsträger der Sozialdemokratie kommt nicht vom Fleck. Und die NEOS wandeln zwischen der Frage, ob der Welt-Umbau der Eliten zu langsam oder die soziale Kälte nicht massiv genug gelebt wird und der Aufgabe ihres einstigen Kernanliegens der Transparenz, indem sie Untersuchungsausschüsse abdrehen. Bei den großen Themen, welche die Menschen kümmern, passt allerdings kein Löschblatt zwischen die vier Parteien - und sie hauen ständig daneben. 

Für den rhetorisch versierten Kickl, dessen Partei bei Corona, Sanktionen, Neutralität, Inflation, Migration & Co. allzu häufig recht behielt, ist es eine dankbare Steilvorlage. In einer Brandrede bei einer Parteiveranstaltung am Wochenende geißelte er das Versagen der Systemparteien im Gleichschritt. Humorvoll empfahl er ihnen, eine Einheitspartei zu bilden - und schlug dabei den Namen "Liste Volksverrat" vor. Mehr brauchte es nicht: Denn in erwartbarer Eintracht empören sich die Einheitsparteien über die vermeintlich bösen Worte. In der Wählergunst hilft ihnen das freilich nicht. Aber wer den Schaden hat, braucht für Spott bekanntlich nicht zu sorgen. 

Der politischen Kaste den Spiegel vorhalten

Denn der kommt ganz von alleine. Der kritische Polit-Kommentator & YouTuber Thomas Breit ("Neue Normalität") sorgte bereits im Sommer mit einer Sujet-Serie für Furore. Damals hatte sich die ÖVP mit einer Schmutzkübel-Kampagne gegen Kickl, wonach dessen Politik "nicht normal" sei, in die Nesseln gesetzt. Breit stellte daraufhin dutzende Sujets mit politischen Peinlichkeiten der aktuellen Regierung und insbesondere von "McKanzler" Nehammer zusammen, die hunderte Male in sozialen Medien geteilt wurden und sich verbreiteten wie ein Lauffeuer - Der Status berichtete.

Für die Volkspartei wurde die Nummer damals zum PR-Fiasko, nachdem sie auf ihre eigenen Grafiken kaum "Likes" (außer von Fake-Accounts) erhielt, dafür aber umso mehr hämische Kommentare des Volkes. Nun folgt der nächste Streich: Denn in erprobter Manier designte er nun eine Sujet-Serie für eine hypothetische "Liste Volksverrat", die selbst keine eigenen Themen hat und deren einziges Anliegen es eben ist, den politischen Mitbewerber mit Dirty-Campaigning aus der Geltung zu treiben. Und so zu tun, als wäre alles eitel Wonne, aber mit dem bösen Kickl würden Grundrechte, Meinungsfrei & Wohlstand und alles, was die Regierung bereits erodierte, passé:

So wird der Wahlkampf zum Wahlkrampf

Bis Mittwochabend gab es etwa zehn eigenständige "Liste Volksverrat"-Grafiken. Wir haben die gelungenen Satire-Sujets der vermeintlichen "Wahlkampfkampagne" hier für euch zusammengetragen. 

Eigene Themen sind überbewertet: 

Warum nur will das Volk nicht einsehen, wie gut alles ist:

Nur was als Order aus Brüssel kommt, zählt für die Einheitspartei wie Gold:

Asylchaos? Bevölkerungsaustausch? Alles rechtsextreme Verschwörungstheorien. Und Anreize zur Remigration sind urböse. Ja, UR:

Eure Armut kotzt einen Politiker von Format an, Sollen doch Kuchen essen:

Klimakleber, Sesselkleber - sponsert "Uhu" diese Regierung?:

Wenn man den Wettbewerb der "besseren Ideen" zu Ende denkt:

Steter Tropfen höhlt den Stein. Beim 147. Paket wird dann Russland ruiniert statt das Sparbuch der Hackler, doppelschwör:

Radikal sind immer die anderen und der Rand eine Frage der Perspektive:

Wie immer "alles richtig gemacht". Besonders die Impfpflicht, die wurde ja nur "falsch kommuniziert":

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