Große Anteilnahme

Gunnar Kaiser ist tot: Kritisches Lager trauert um einen Kämpfer für die Freiheit

Kultur
Kaiser: Screenshot YouTube; Kerze/Rose: Freepik; Komposition: Der Status.

Am Montagabend verbreitete sich eine traurige Nachricht: Der Philosoph, Lehrer und Schriftsteller Gunnar Kaiser erlag bereits am 12. Oktober seinem langen Krebsleiden. Gerade in der totalitären Corona-Zeit zeichnete er sich als Kämpfer für die Freiheit und das freie Wort aus und wurde zu einem der ersten wichtigen Kritiker des öffentlichen Narrativs. In seinem YouTube-Kanal (250.000 Abonnenten) sprach er mit wichtigen Stimmen des Widerstands und der Aufklärung. Kaiser wurde nur 47 Jahre alt.

Allseits geschätzter, sanfter Kritiker

Kaiser wusste nicht mit roher Wortgewalt, nicht mit marktschreierischem Gehabe für Aufsehen zu sorgen, im Gegenteil: Stets besonnen und nachdenklich trug er seine Argumente vor, selbst mit Gesprächspartnern, die grundlegend anderer Meinung zu einem Thema waren, fand er einen grünen Zweig. Seine rhetorische Waffe war eher das Florett als der Vorschlaghammer - doch mit Regelmaß zeigte er, dass auch elegante Waffen messerscharf sein können. 

Seine Videos und Gespräche waren für viele Menschen gerade in der schweren, totalitären Corona-Zeit ein erster Anlaufpunkt. Als Liberaler, der dennoch vehementer Elitenkritiker war, war er innerhalb des kritischen Lagers ein Unikat - aber eines, mit dem alle gut konnten. Seine Geradlinigkeit und Unverbindlichkeit wurden geschätzt, selbst wenn man in einzelnen Sichtweisen anderer Meinung war. Entsprechend groß ist die Bestürzung auch in allen Schattierungen des kritischen Lagers über sein Ableben. 

Kaiser liebte das lange, differenzierte, ruhige Gespräch - konnte aber auch eine geballte Wucht an kritischen Argumenten mit Verve in zwei Minuten unterbringen: 

Reitschuster: "Ein Leuchtturm in dieser schrecklichen Zeit"

Unerschrockene, aber ohne Allüren vorgetragene Sichtweisen und Appelle für die Freiheit gaben vielen Menschen Halt, wie etwa Boris Reitschuster in seinem Nachruf ausführt: "Mit seiner nachdenklichen, feinen und auch selbstkritischen Art war er für viele Menschen ein Leuchtturm in dieser schrecklichen Zeit. Auch im persönlichen Gespräch war Kaiser sehr einnehmend, wie ich selbst erlebt habe."

Der Blogger ist sich sicher, dass er "in den Herzen vieler Menschen für immer lebendig" sein werde - und zwar "lebendiger, als es viele andere zu Lebzeiten sind: Weil er kein Blatt vor den Mund nahm und massiv die Freiheit verteidigte, wurde er von den großen Medien massiv angefeindet."

Große Anteilnahme aus allen Richtungen

Auch in sozialen Medien äußern sich viele über die Quelle der Inspiration, die Kaiser für sie gewesen sei, ihnen den letzten Ruck gegeben habe, sich mutig gegen den Strom zu stellen. Egal, wo sich die einzelnen Personen innerhalb des kritischen Lagers verorten, alle preisen den zu früh verstorbenen Kaiser für seine Menschlichkeit und seinen Mut zur Wahrheit gleichermaßen. Liberalkonservative, Neurechte, Sozialpatrioten, kritische Linke, Querdenker: Alle wussten ihn zu schätzen und trauern um ihn. 

Immer wieder wird in den Nachrufen sein aufgeschlossener Umgang auch mit Andersdenkenden innerhalb und außerhalb des kritischen Lagers erwähnt, so wie der Umstand, dass er auch mit wachsender Bekanntheit dieselbe nahbare und selbstverständliche Bodenständigkeit ausstrahlte wie zu Anfangszeiten seiner Reise in der Aufklärungsbewegung. Auch sein Kampf gegen die "Cancel Culture", die er einst am eigenen Leib erfahren musste, ihn aber nicht aus der Bahn warf, wird lobend erwähnt. 

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