Tödliche Energiewende

Windrad köpft seltenen Raubvogel: Klima-Forscher fordert Katzen-Verbot

Great Reset
Katze & Windrad: Freepik; Rotmilan: Pixabay; Komposition: Der Status.

Die Klima-Sekte verteidigt den Ausbau der Windkraft auch gegen jedes logische Argument. Notfalls wird dabei auch auf den Artenschutz gepfiffen - oder die riesige Anzahl von Vögeln, die jährlich in Windparks zu Tode kommen heruntergespielt. Ein besonders groteskes Beispiel lieferte nun ein Klima-Forscher auf Twitter, als er das Bild eines geköpften Rotmilans sah. Er verwies nämlich einfach auf den Umstand, dass jährlich zahlreiche kleine Singvögel von Katzen erlegt würden.

Windrad köpft Rotmilan - Katzen schuld?

Der Rotmilan ist ein Greifvogel, der über Jahrzehnte hinweg als gefährdete Art gelistet wurde. Auch nach der teilweisen Erholung des Bestandes gibt es weltweit nur 39.000 Brutpaare - mit höchst unterschiedlicher geographischer Verteilung: So brüten etwa in ganz Österreich nur 15-20 Paare. Etwas stabiler ist der Bestand in Deutschland, dafür droht dort durch den radikalen Ausbau der Windkraft neues Ungemacht für die majestätischen Tiere. Zwischen 2002 und 2021 starben nicht weniger als 629 Rotmilane, nur Mäusebussarde (683) wurden häufiger Schlagopfer. Die Bestände stabilisierten sich zuletzt ausschließlich in Gebieten mit geringer Windkraftanlagen-Dichte. 

Besonders tragisch ist dies auch vor dem Umstand, dass Rotmilane zur monogamen Brutpflege neigen. Insbesondere jene Milane, die in Europa überwintern, können sich über mehrere Saisonen an denselben Partner binden. Zusätzlich kommt die Standorttreue ins Spiel: Auch geschlechtsreife Jungvögel suchen sich ihre Brutplätze in der Nähe ihres Geburtsortes. Steht dort plötzlich ein Windrad, so erhöht sich die Chance, dadurch getötet zu werden und ihre Nestlinge nicht mehr ernähren & beschützen zu können. Der Dresdner Klima-Forscher Dominic Eberle von den "Scientists For Future" zeigte wenig Mitgefühl. Völlig absurd: Für ihn sind vielmehr Hauskatzen das Problem... 

Auf Rückfrage begründete er dies mit der "Statistik":

Fehlinterpretierte Studie zu toten Singvögeln

Worauf der Klima-Forscher wohl anspielt: Eine immer wieder aufgewärmte Studie aus den USA, die vor 10 Jahren angefertigt wurde. Dort kamen Forscher zur Schätzung (!), dass die kuscheligen Samtpfoten - die eben auch fleischfressende Raubtiere sind - angeblich mehrere Millionen Singvögel pro Jahr auf dem Gewissen hätten. Seitdem nutzen Apologeten des Windkraft-Ausbaus diese Behauptung, um die unzähligen toten Beutegreifern an Windrädern herunterzuspielen. Nach dem Prinzip: Niemand käme auf die Ideen, seine Stubentiger zu beseitigen, also wieso die Aufregung über die mörderischen Windräder, wenn wieder einmal ein geschützter großer Greifvogel enthauptet wurde?

Dass sich Eberle hier auf "Hauskatzen" versteift, ist doppelt problematisch. Denn auch wenn es sich dabei um die korrekte Artbezeichnung handelt, so suggeriert es im Kopf der Leser doch, dass Haustiere für den Tod der genannten Singvögel verantwortlich seien. Die regelmäßig hochgejazzte US-Studie kam allerdings zu einem anderen Ergebnis: "Katzen ohne Besitzer sorgen - im Gegensatz zu Tieren mit Besitzern - für den Großteil dieser Sterblichkeit". Das hielt einen radikalen Vogel-Aktivisten dennoch nicht davon ab, in Neuseeland einst auf dieser Basis ein völlig katzenfreies Land zu fordern, indem er auf seinem Blog schrieb: "Dieser kleine Flauschball, der dir gehört, ist ein geborener Mörder." 

Katzen jagen keine großen Raubvögel

Als Reaktion auf einen toten Rotmilan ist die Aussage besonders absurd: Die Anzahl von Rotmilanen - bis zu 73 Zentimeter groß, mit einer Spannweite bis zu 1,80m - die von Katzen gejagt werden, dürfte tatsächlich null betragen. Eine solche Jagd wäre außerordentlich riskant und in etwa damit zu vergleichen, wenn ein einzelner Mensch versuchte, einen Elefanten mit bloßen Händen niederzuringen. Wahrscheinlicher wäre da umgekehrt, dass ein kleines Kätzchen von einem Greifvogel davongeschleppt wird. Aber auch hier darf beruhigt werden: Rotmilane bevorzugen wie Katzen kleine Säugetiere: Sie sind also bestenfalls stille Konkurrenten bei der Mäusejagd, ohne einander spinnefeind zu sein. 

Gefährlicher für die Vögel sind jedenfalls die Windräder. Und dieser Umstand ist längst bekannt: So wurden kürzlich in Holland sogar Windräder zeitweise abgeschaltet, um Zugvögel bei der Durchreise nicht zu gefährden - Der Status berichtete. Der fortschreitende Ausbau der Windkraft dürfte generell für Vogel-Populationen noch zum Problem werden. Dies geht aus einer Studie hervor, die deren Entwicklung im Wechselspiel mit dem Ausbau erneuerbarer Energien im US-Bundesstaat Kalifornien untersuchte. Von 23 untersuchten Arten war bei gleich 11 Arten - also fast bei der Hälfte - ein Rückgang der Populationen um 20% zu beklagen. 

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