Null Bock auf Digital-Horror

Holländer gegen Great Reset: Kontaktloser Aldi-Supermarkt wird zum Flop

Wirtschaft
Handy-Bezahlung: Freepik; Hintergrund: Donald Trung Quoc Don (Chữ Hán: 徵國單), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Common; Komposition: Der Status.

Wer würde es sich nicht wünschen: Kein lästiges Anstehen an der Supermarktkasse. Nur schnell ins Geschäft, nehmen was man braucht und wieder raus. Diesen Luxus sollen zukünftige Supermärkte bieten. Doch bei einem Aldi-Markt in den Niederlanden blieben die Kunden aus. Zum einen wollten vermutlich viele sich nicht total überwachen lassen und zudem hatte der Konzern auf die falschen Apps und Bezahlmethoden gesetzt.

In Siebenmeilenstiefeln zum Digitalgeld-Horror

Im Zuge des großen Weltumbaus soll die Digitalisierung in möglichst vielen Bereichen vorangetrieben werden. Alles zum Wohle der Bürger natürlich. So kommen nicht nur Selbstbedienungs-Supermärkte oder Online-Supermärkte immer mehr in Mode, sondern auch kassenlose Supermärkte sollen in Zukunft das Leben einfacher machen. Ohne lästiges Warteschlangen und alles ganz kontaktlos und einfach. Zudem ist dies auch eine gute Möglichkeit, dass "lästige" Bargeld endlich ganz loszuwerden und einen weiteren Schritt Richtung Digital-Geld zu gehen, denn bezahlt wird natürlich mit einer App. Einen solchen Testsupermarkt eröffnete Aldi-Nord in der niederländischen Stadt Utrecht und preis ihn im Sommer 2022 auf sozialen Medien an.

Vollständige Überwachung inklusive

Allerdings klingt es wenig einladend, wenn es heißt: "Sensoren in den Regalen sowie intelligente Kameras an der Decke des Marktes erfassen alle Bewegungen..." So gestaltet sich auch der Testlauf des "Supermarkts der Zukunft" für Aldi alles andere als optimal. Denn die Kunden bleiben in dem Supermarkt aus. "Ich denke, dass sie alle paar Wochen die komplette Ware in den Müll werfen müssen, denn ich habe buchstäblich noch nie jemanden dort einkaufen sehen", wird eine Niederländerin in Medien zitiert. Und zumindest dafür wird derzeit noch Personal benötigt.

Denn als Aldi die Filiale vorstellte, mehrten sich schnell die Stimmen, dass dies nur die Jobsituation für viele verschärfen würde, weil natürlich Personal eingespart wird. "Noch mehr Arbeitslose" oder "Personalkosten gespart und noch mehr Daten über Kunden sammeln. Wie kann man sich dafür feiern?" waren nur ein Teil der Kommentare. Aldi beantwortet all diese Kommentare unisono mit "Wir benötigen auch weiterhin Mitarbeiter. Beispielsweise müssen die im Markt befindlichen Regale eingeräumt und aufgefüllt sowie frische Brötchen gebacken werden. Zudem möchten wir unseren Kunden auch weiterhin über unser Sortiment informieren und bei Fragen zur Verfügung stehen."

Falsche App oder keine Lust auf Überwachung

Als Hauptgrund für die offenbar geringe Kundenfrequenz wird allerdings nicht die Unlust der Menschen, sich im Laden minutiös überwachen zu lassen, verantwortlich gemacht, sondern eher technische Probleme. So sei das Herunterladen und Anmelden für die App viel zu kompliziert und dauere zu lange. Und zudem habe sich Aldi-Nord bei der Bezahlfunktion vertan.

Diese setze hauptsächlich auf Kreditkarten, die aber in den Niederlanden nicht allzu häufig verbreitet sind und kaum genutzt werden, da die Niederländer im Alltag auf ihr eigenes Bankkartensystem PIN zurückgreifen. Kann aber einem großen Konzern ein derartiger Fehler wirklich passieren, dass man sich zuvor nicht über die Bezahlgewohnheiten informiert?

Bill Gates investierte in Online-Supermarkt

Dass das Geschäftsfeld auch für die Eliten interessant ist, zeigte sich darin, dass Bill Gates Stiftung 2021 in den Online-Supermarkt Picnic, einen Edeka-Partner investierte. Damit soll die Nachhaltigkeit gefördert werden, weil so individuelle Fahrten zum Supermarkt entfallen würden. Im Sommer 2022 brannte zuletzt eines der großen Verteilzentren von Picnic in der niederländischen Stadt Almelo ab.

In sozialen Medien wurde sofort darüber spekuliert, ob der Brand mit den zeitgleich stattfinden Bauernprotesten zu tun haben könnte. Damals protestierten niederländische Bauern gegen neue Vorschriften der Regierung im Zuge der Umsetzung des Green Deals der EU, die das Ende für unzählige landwirtschaftliche Betriebe bedeuten würde. Die Regierung von WEF-"Agenda Contributor" Mark Rutte zog diese Vorgaben eiskalt durch, obwohl ihm klar war, dass im Ernstfall jeder dritte Bauer aufgeben muss... 

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