Ampelpolitik und EU?

Hohe Zinsen, Wirtschaftskrise: Zahl der Pleiten in Deutschland steigt

Wirtschaft
Bild: Pixabay

In den vergangenen Jahren lag die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland auf einem historisch niedrigem Niveau. Doch damit dürfte jetzt Schluss sein, eine Trendwende zeichnet sich ab und die Zahl der Pleiten dürfte stark zunehmen. Experten versuchen dennoch zu beruhigen.

Mit Insolvenzzahlen ist es immer die Sache, dass diese erst mit einiger Verspätung genau vorliegen und somit in die Statistik einfließen. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes in Deutschland stieg jedoch die Zahl der Regelinsolvenzen im März um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Und auch bereits im Februar waren die Steigerung zum Januar im zweistelligen Bereich und lag bei 10,8 Prozent. Wirklich gesicherte Daten gibt es derzeit nur für den Januar, wo die Zahlen bereits vorliegen. Und da betrug der Anstieg 20,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat - womit 1.272 Unternehmen in die Regelinsolvenz beantragten.

Eindeutiger Trend

Und auch im Dezember war die Zahl bereits um 19,7 Prozent gestiegen. Allerdings bilden diese Zahlen lediglich die Geschäftsaufgaben die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ab und nicht die Einstellung des Geschäftsbetriebs aus andern Gründen oder bevor die Zahlungsschwierigkeiten wirklich akut werden. Allerdings zeigt sich, dass die vergangenen Jahre der niedrigen Insolvenzen, als auch staatliche Hilfen und Sonderregeln während Corona einigen Firmen halfen, sich noch über Wasser zu halten, endgültig vorbei sind.

Dabei zeigte sich auch, dass zu Jahresbeginn besonders Branchen betroffen waren, die auch seit Corona mit gestiegenen Rohstoffpreisen und Lieferengpässen zu kämpfen haben. So das Baugewerbe mit 246 Fällen bzw. plus 19,4 Prozent und der Handel - einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen - mit 204 Verfahren bzw. plus 27,5 Prozent.

Kostenexplosion und steigende Zinsen

Dass nun wieder mehr Unternehmen ins Trudeln geraten, liegt jedoch nicht nur an der staatlichen "Insolvenzverschleppung" während der Corona-Zeit sondern auch an den massiv gestiegenen Kosten und auch an den steigenden Zinsen, die dafür sorgen, dass Unternehmen das Geld ausgeht. Gegenüber dem "Spiegel" schätzt der Kreditversicherer Allianz Trade, dass in diesem Jahr eine Zunahme um 15 Prozent bei den Firmenpleiten erfolgen wird. Unter anderem wegen der höheren Produktionskosten, wachsenden Personalausgaben und dem deutlichen Zinsanstieg.

Beruhigungspille

Der Verband der Insolvenzverwalter (VID) sieht allerdings noch keinen Grund zur Sorge. "Der zuletzt deutliche Anstieg der Unternehmensinsolvenzen deutet im langjährigen Vergleich nur auf eine Normalisierung des Insolvenzgeschehens hin", so der VID-Vorsitzende Christoph Niering. Zudem verweist er darauf, dass die Firmeninsolvenzen zuvor auf einem sehr niedrigem Niveau waren - sogar schon vor Corona seien die Insolvenzen über ein "Jahrzehnt kontinuierlich gesunken". Dies scheint aber eher ein Indiz dafür, dass verantwortungsvolle Unternehmer damals bessere Rahmenbedingungen vorfanden und ihre Unternehmen aufgrund der Gesamtlage über ein Jahrzehnt prosperierten.

Günstige Umstände, die offenbar durch den Ukraine-Krieg, die Selbstmord-Sanktionen, die Energiekrise mit ihren massiven Teuerungen und anderen Unwägbarkeiten der Ampelpolitik sowie der EU und der EZB nicht mehr gegeben sind. Denn staatliche Hilfen, wie zu Corona, auf die man sich in diesem Jahrzehnt herausreden könnte, gab es in dieser Form nicht.

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