Nach Amtsantritt fallen die Masken

'Widerstandsheld' entzaubert: Milei huldigt Selenski & Klima-Agenda

Welt
Screenshots (2): Twitter/X; Reuters (Bildzitate); Komposition: Der Status.

An den Taten sollt ihr sie erkennen: Und der neue libertäre argentinische Präsident lässt sich mit seinen Bekenntnissen bei den "großen Themen unserer Zeit" nicht annähernd jene 100 Tage Zeit, vor denen man den Stab über neuen Amtsinhabern üblicherweise nicht brechen sollte. Denn innerhalb der ersten 24 Stunden als Staatsoberhaupt bekannte er sich sowohl zum "Pariser Klima-Abkommen" als auch zur bedingungslosen Unterstützung der Ukraine.

Milei entpuppt sich als Mogelpackung

Revolution ist abgesagt, ich habe jetzt eine präsidiale Schleife: So oder so ähnlich könnte man die ersten Amtshandlungen des neuen libertären Präsidenten Javier Milei zusammen fassen. Nachdem dieser gegen politische Korrektheit wetterte und ihn die Mainstream-Medien zum "Rechtspopulisten" stempelten, hofften viele kritische Stimmen, dass im krisengebeutelten Land mit seiner Wahl nun endlich wieder Vernunft einkehre. Wir beim Status meldeten bereits nach seinem Wahlsieg unsere Einwände an, verwiesen unter anderem auf seine Pläne zur Einführung des US-Dollars, seine geopolitische Schwärmerei für die USA & Israel oder seine WEF-Mitgliedschaft. 

Wir zeigten die Ungereimtheiten rund um den vermeintlichen "neuen Anti-Woke-Messias" auf und halfen damit, eine Debatte über Milei im kritischen Lager loszutreten. Und auch wir ließen offen, dass uns Milei in der Amtsführung eines Besseren belehren möge. Tatsächlich erließ er noch am ersten Abend im Amt ein Dekret zur Reduktion der Ministerien von 21 auf 9. Doch dann kam die große Angelobungsfeier - und unter den Staatsgästen befand sich auch ein gewisser Wolodymyr Selenski, seines Zeichens ukrainischer Präsident. Der will zwar sowieso in Südamerika um Unterstützung werben, doch mit Milei verbindet den Machthaber in Kiew mehr.

Lob für unseren einordnenden Artikel kam aus den unterschiedlichsten Ecken: 

Brüderliche Umarmung mit Selenski

Denn Milei gilt - anders als sein Amtsvorgänger - als starker und bedingungsloser Unterstützer des korruptionsgebeutelten Landes in Osteuropa. Im Vorjahr, nach Ausbruch des Krieges, lief der nunmehrige argentinische Präsident sogar demonstrativ mit einer Ukraine-Flagge umher. Direkt nach der Wahl telefonierten die beiden - und Selenski wusste Milei im Anschluss Rosen zu streuen: "Ich habe ihm für seine klare Haltung gedankt. Kein Abwägen zwischen Gut und Böse. Nur eine klare Unterstützung für die Ukraine. Das wird von den Ukrainern sehr wohl wahrgenommen und geschätzt."

Ähnlich war das Aufeinandertreffen in Buenos Aires: Während Ungarn-Premier Viktor Orbán ein offenes, aber hitziges Gespräch mit Selenski führte, wollte Milei den einstigen "Helden des Westens" einfach intensiv herzen. Davon zeugen die Pressebilder des Treffens: Dort fallen sich die beiden Staatschefs in die Arme wie alte Freunde. In einem anderen hält Milei, der bekundete, nach seiner Wahl gerne zum Judentum übertreten zu wollen, beim Treffen mit Selenski, der mosaischen Glaubens ist, als Zeichen der Wertschätzung eine jüdische Menorah hoch. Aktuell feiern Juden weltweit das wichtige Chanukkah-Fest, bei dem dieser Kerzenleuchter zum Einsatz kommt. 

Klima-Widerstand ist abgesagt

Der vermeintliche "Widerstandsheld", welcher DER Symbolfigur des Werte-Westens seine unverbrüchliche Treue schwört: Es ist kein Einzelfall. Schon nach der Wahl von Giorgia Meloni in Italien waren ähnliche Töne zu vernehmen. Die vermeintlich "patriotische" Politikerin ist Mitglied im transatlantischen globalistischen "Aspen Institute", dessen Kopf wiederum WEF-"Agenda Contributor" ist - Der Status berichtete. Für Washington kappte sie wichtige Handelsbeziehungen nach Fernost. Ihre wichtigsten Standpunkte weichte sie auf: Nichts wurde aus dem Migrations-Stopp - im Gegenteil, man holt nun legale Arbeitsmigranten nach Italien, ohne die Asylanten-Boote gestoppt zu haben. 

Auch Milei wirft erste Versprechen über Bord: Eine Vertreterin Argentiniens erklärte bei der UN-Klimakonferenz in Dubai, dass das Land sich auch unter seiner Ägide den Pariser Klimazielen und der "Agenda 2030" verschreiben wird. Die Diplomatin Marcia Levaggi erklärt über ihre Anwesenheit dort: "Ich kam zur Klimakonferenz, um den Stakeholdern zu versichern, dass Argentinien sich an das Pariser Abkommen halten wird. Wir werden all unsere Klima-Versprechen einhalten." Milei wisse als Liberaler, dass der "Markt verlangt, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel" getroffen würden. Vor der Wahl nannte Milei das Klima-Narrativ noch eine "Lüge von Sozialisten"... 

Tricksen und täuschen - vor einem Jahr versuchte er sich vom WEF & der "Agenda 2030" zu distanzieren - nach der Wahl bekennt er sich zu ihrer Umsetzung:  

Friedens-Talk: Davos statt Wien... 

Selenski wiederum nutzt seinen Auftritt in Südamerika, um auch mit anderen Ländern in der Region zu sprechen. Er will nämlich im Jänner in der Schweiz plötzlich über Frieden sprechen. Er hofft, dass "so viele lateinamerikanische Staaten" wie möglich teilnehmen. Wie ernsthaft diese Gespräche wirklich sein werden, sei aber dahingestellt: Denn als Ort der "Verhandlungen" erkor man Davos aus - und zwar einen Tag vor dem Start des WEF-Gipfels. Dass Russland, dessen Vertreter aus Politik & Wirtschaft zuletzt auch vom Globalisten-Treffen ausgeschlossen wurden, daran teilnimmt, gilt somit als unwahrscheinlich. 

Zugleich ist's für die schwarz-grüne Regierung eine bittere Pille. Während die Schweiz weiter als neutraler Verhandlungsort gilt, beschädigte man die heimische Neutralität immens. Obwohl man wie die Nachbarn einen UNO-Hauptsitz beherbergt, sind die Tage, als sich Kennedy & Chruschtschow zu Ost-West-Gesprächen in Wien trafen, gezählt. Um "auf der richtigen Seite der Geschichte" zu stehen, gelobte man die "bedingungslose" Unterstützung der Ukraine. Mit dem Resultat, dass nicht einmal Selenski die Ja-Sager rund um den "McKanzler" ernst nimmt. Man ist als Gesprächsland zunehmend uninteressant, selbst nach Alpbach kam zuletzt eher die "zweite Reihe der Globalisten."

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