Woker Bewerb fällt ins Wasser

Null Anmeldungen: Transgender-Schwimm-Weltcup in Berlin abgeblasen

Welt
Symbolbilder (2): Freepik; Komposition: Der Status.

Ganz so groß ist das Interesse, sich im fairen sportlichen Wettbewerb zu messen, unter den sogenannten "Transgender-Athleten" wohl doch nicht. Nachdem im Vorjahr die Flutung von Frauenwettbewerben durch als Männer geborene Sportler in die Kritik geriet, versuchte der Schwimm-Weltverband "World Aquatics" (damals noch: FINA) es mit der Schaffung einer "offenen Kategorie", in der Transpersonen hätten starten dürfen. Für die geplante Premiere beim kommenden Weltcup in Berlin gab es jedoch keine einzige Anmeldung.

Null Interesse an Transgender-Bewerb

Man hielt es für eine salomonische Lösung, nun entpuppt sie sich doch eher als "österreichische" Lösung: Denn der Kompromiss scheint niemanden vom Hocker zu reißen. Ursprünglich hätten Bewerbe in allen vier Schwimmstilen über die 50- und 100-Meter-Distanz auch in der offenen Kategorie stattfinden sollen. Daraus wird aber nichts, da kein einziger Athlet für den Wettbewerb nannte.

Dies wirft nun erneut einige Fragen auf, darunter die Frage, ob die Betroffenen nur gegen Konkurrentinnen antreten wollen, die ihnen aus biologischen Gründen das Wasser nicht reichen können. Ganz aufgeben will man das Experiment allerdings nicht: "Auch wenn es momentan keinen Bedarf am obersten Niveau zu geben scheint, plant die Arbeitsgruppe mit der Möglichkeit, Rennen der offenen Kategorie auch in der Zukunft bei Masters-Events anzubieten," so der Schwimmverband "World Aquatics". 

Farce bei US-College-Meisterschaft

Akut wurde die Debatte mit dem Sieg der Trans-Schwimmerin Lia Thomas bei den US-College-Meisterschaften im Vorjahr. Im Rennen über 500 Yards Freistil distanzierte Thomas die zweitplatzierte Emma Weyant - Silbermedaillen-Gewinnerin über 400 Meter Lagen bei Olympia 2021 - um über zwei Sekunden. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, lag an der Freigabe der Frauenbewerbe für Trans-Sportler durch den College-Sportverband NCAA. Auch US-Präsident Joe Biden stellte sich hinter das vermeintliche Recht von als Männern geborenen Sportlern, die sich als Frauen identifizieren, an Frauenbewerben teilzunehmen - per Präsidenten-Dekret am ersten Tag seiner Amtszeit.

Im Fall Thomas kam auch die relative Leistungssteigerung ins Spiel: Als Mann lag Thomas - noch unter dem Geburtsnamen William - lediglich auf Platz 462 der Rangliste für seinen Jahrgang. In den Frauenbewerben brach Thomas dann plötzlich einen Rekord nach dem anderen, bei einem früheren Bewerb waren es sogar 7 Sekunden Vorsprung. Das ungleiche Kräftemessen sorgte in der Folge für breite Kritik. Mit Caitlyn Jenner, als Bruce Jenner im Jahr 1976 immerhin Zehnkampf-Olympiasieger, hinterfragte sogar eine prominente Trans-Person mit sportlichem Hintergrund die Sinnhaftigkeit, biologische Männer gegen biologische Frauen antreten zu lassen. 

Debatte in mehreren Sportarten akut

Das Problem war davor schon in mehreren Sportarten akut geworden. In der Leichtathletik entfielen im 800-Meter-Lauf bei Olympia 2016 sämtliche Medaillen auf Athletinnen, die nicht zweifelsfrei dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Im damaligen Fall hatten die Läuferinnen genetische Defekte, zwei von ihnen sind sogenannte "XY-Frauen". Der Weltverband reagierte damals mit einer Testosteron-Obergrenze, um verzerrten Wettbewerben vorzubeugen. Damit waren Transgender-Athleten gleichsam mit ausgeschlossen. Der Radsport-Weltverband UCI beurteilt das Geschlecht danach, ob die Pubertät als Mann oder Frau durchlaufen wurde.

Ausgestanden ist die Debatte aber auch in der Leichtathletik nicht: Denn "World Athletics" will eine Arbeitsgruppe zusammentreten lassen, die das Thema neu aufrollt. Der deutsche Kickbox-Verband (WAKO) verbannte die Teilnahme von als Männern geborenen Transpersonen aus seinen Bewerben. Ein Sprecher argumentierte damals - in Referenz auf die seinerzeitige Debatte im Schwimmsport so: "Beim Schwimmen würde lediglich die Ehre der Sportlerinnen verletzt werden. Anders als beim Zweikampfsport, denn hier kann der Schaden wesentlich erheblicher sein." Biologische Männer hätten beim Kampfsport aufgrund der Muskel- & Knochenstruktur erhebliche Vorteile.

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