'Blutgerinnsel'?

Große Trauer im Mainstream: Nawalny stirbt plötzlich und unerwartet in Sibirien-Knast

Welt
Flickr: Mitya Aleshkovsky (CC BY-SA 2.0 DEED)

Er unterhielt beste West-Kontakte und wurde im Mainstream für seine NGO-Aktivitäten "gegen Korruption" gefeiert. In Russland galt er als kriminell und wurde mitunter wegen Veruntreuung und Geldwäsche verurteilt. Jetzt ist Alexei Nawalny tot. Er soll von einem Spaziergang zurückgekommen sein und sich krank gefühlt haben. Wenig später war er tot. Laut russischen Medien soll die Ursache ein Blutgerinnsel sein. Der vom Westen gefeierte Putin-Gegner wurde 47 Jahre alt. Die Trauer im westlichen Mainstream ist groß. Der reiche Stiftungsinhaber wurde zur Widerstands-Ikone gegen Putin stilisiert.

Gefeiert im Westen

Seine West-Geschäfte bestanden schon lange. Über eine Offshore-Gesellschaft, die 2007 gegründet wurde, soll er mit seinem Bruder Oleg den französischen Kosmetikhersteller Yves Rocher um 26 Millionen Rubel betrogen haben. 2014 wurde er für dreieinhalb Jahre auf Bewährung verurteilt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte Russland 2017 wegen "unfairer Strafverfahren".

Richtig bekannt wurde Nawalny, der über eine millionenschwere Stiftung verfügt und auch Aktionär staatsnaher Betriebe ist, durch seine Nowitschok-Vergiftung 2020 und durch dessen angekündigte Präsidentschaftskandidatur 2018, die ebenso unter medialem Zuspruch der EU und der USA erfolgte. Allerdings scheiterte Nawalny am Erreichen der notwendigen Anzahl an Unterstützungserklärungen. 

"Polar Wolf": Letzter Halt im Sibirien-Knast

Festgenommen wurde Alexei Nawalny letztlich im Januar 2021, nachdem er aus Deutschland nach Russland zurückkehrte. Danach ersetzte das Gericht die Politik der bedingten Haftstrafe durch eine echte im Fall Yves Rocher. Im März 2022 verurteilte das Gericht Nawalny zu neun Jahren Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt. Man beschuldigte ihn überdies des Spendenbetrugs und der "Respektlosigkeit" gegenüber dem Gericht.

Im August 2023 wurde er zu 19 Jahren Haft verurteilt, weil er eine "extremistische Gemeinschaft" organisiert hatte. Zuerst war er in einer Strafvollzugsanstalt in der Region Wladimir. Mitte Dezember 2023 wurde Nawalny in das Gefängnis "Polar Wolf" im Dorf Harp im autonomen Bezirk Yamalo-Nenets nach West-Sibirien verlegt. Dort sind vor allem Mörder inhaftiert.

Todesursache zwischen Blutgerinnsel und offenem Ermittlungsergebnis

Wie die russisch-sprachige Seite "Meduza" berichtet, kehrte Alexei Nawalny am 16. Februar von einem Spaziergang zurück und fühlte sich unwohl. Der medizinische Dienst hätte Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, doch diese seien erfolglos gewesen. Daraufhin soll er verstorben sein. Laut "Meduza" würden Informationen vorliegen, dass es sich bei der Todesursache um ein "Blutgerinnsel" handle. Laut offiziellen Informationen einer Regierungsseite werde die Todesursache jedoch noch ermittelt. 

Haltung zu Corona-Impfungen

Alexei Nawalny sorgte mit seinen Statements zur Corona-Impfung in Russland für Aufsehen. Er stellte die Wirksamkeit des russischen Impfstoffes "Sputnik" in Frage und ging davon aus, dass die EU-Impfstoffe besser gegen Covid seien. Dieses Argument stützte er damit, dass die Europäische Arzneimittelagentur Sputnik nicht für den europäischen Markt freigegeben hat. Ob sich Nawalny während seines Aufenthalts in Deutschland mit einem westlichen Covid-Impfstoff behandeln ließ, ist nicht bekannt. 

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