Sicherheit und Kriminalität

Messerattacken in Deutschland: Verdoppelung in Zügen und Bahnhöfen

Politik
Bild: Bahnatiker, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Seit der schrecklichen Messerattacke im Zug bei Brokstedt wird die Politik nicht müde, emsige Geschäftigkeit vorzutäuschen, und zugleich zu betonen, dass es sich um einen bedauerlichen Einzelfall handelt. Die Verantwortung will man nicht übernehmen. Dabei zeigt nun eine Polizeistatistik für 2022, dass das Problem kein vereinzeltes ist. Denn 2022 haben sich die Messerattacken in Zügen und Bahnhöfen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine polizeiliche Auswertung berichtet, ist die Zahl der Straftaten in Zügen und Bahnhöfen in Deutschland 2022 massiv angestiegen. Die erfassten Gewalttaten mit Messern haben sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt. Insgesamt hat die Bundespolizei 336 Straftaten mit Messern registriert. Und allein in Zügen sind sie von 44 auf 82 gestiegen. Dazu kommen in Zügen noch 97 Übergriffe mit gefährlichen Werkzeugen und 5 Angriffe mit Waffengewalt. An Bahnhöfen und Haltestellen haben sich die Zahlen der Messerangriffe sogar mehr als verdoppelt. Waren es 2021 nur 122, stieg 2022 deren Anzahl auf sogar 254.

Mehrheit von nicht-deutschen Tatverdächtige

Insgesamt stieg die Zahl der Straftaten um mehr als 12 Prozent auf 398.848 und darunter auch 14.155 Körperverletzungsdelikte - rund 39 jeden Tag. Aber auch die Sexualstraftaten steigen von 697 auf 857. Erschreckend ist zudem, dass bei den massiven Gewaltdelikten mehrheitlich Ausländer als Täter ermittelt wurden. Bei schwerer Körperverletzung, Raub, Mord und Totschlag sind 55,5 Prozent der Tatverdächtigen nicht Deutsche. Bei Straftaten mit Messereinsatz in Zügen waren 2022 von 71 ermittelten Tatverdächtigen 36 Ausländer. 2021 waren es laut Polizeistatistik noch 6 von 25.

Abschiebeoffensive - Fehlanzeige.

Während Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach dem Fall in Brokstedt die Justiz in die Pflicht nimmt: "Ich verstehe jeden, der sich fragt, warum dieser Gewalttäter so schnell wieder freikam und ob alles getan wurde, um zu prüfen, ob er eine Gefahr für andere war. Dieser Frage muss sich die Justiz stellen. Genauso muss genau geprüft werden, ob er hätte ausgewiesen werden können – so schwierig das gerade bei Staatenlosen rechtlich ist", kann dies nicht verschleiern, dass auch das Innenministerium massiv versagt hat.

Denn die Ankündigung der Ampelregierung, eine Abschiebeoffensive von Gefährdern und Straftätern starten zu wollen, ist nicht mehr als heiße Luft. So gelingt es schon kaum, Asylanten nach Dublin III in die EU-Länder zu verbringen, wo sie erstmals europäischen Boden betraten. Und zugleich wird in Berlin Terminal 5 des Flughafens dicht gemacht, welches bisher für Rückführungsmaßnahmen genutzt wurde. Grund: Der Mietvertrag zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH läuft aus.

Mehr Überwachung

Und wie immer ist die Politik dabei, die Symptome, aber nicht die Gründe zu bekämpfen. So werden Rufe nach mehr Polizeipräsenz auf Bahnhöfen und in Zügen laut. Allerdings mangelt es an Ressourcen, immerhin fahren rund 27.000 Züge in Deutschland. Und auch die Vorstöße des Fahrgastverbands Pro Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer GDL laufen ins Leere. "Wir fordern einen flächendeckenden Ausbau der Videoüberwachung in allen Waggons", so Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann gegenüber den "Lübecker Nachrichten".

Allerdings ist auch ihm klar, dass damit Straftaten nicht verhindert werden können. Aber es würde helfen, die Täter zu fassen, ist sich Naumann sicher.  Also mehr Überwachung für alle soll das Politikversagen richten. Dass diese Überwachung, die unter dem Deckmantel der Sicherheit eingeführt werden könnte, zugleich auch anderen Zwecken dienlich ist und sich - etwa wie in China mit seinem Sozial-Kredit-System - gegen die Menschen richten kann, verschweigt man tunlichst.

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