China gegen die USA

Lage spitzt sich zu: Erneut chinesische Militärmanöver vor Taiwans Küsten

Welt
Bild: defense.gov, Public Domain

Die Lage im Pazifik droht weiter zu eskalieren. Nachdem China wieder eine großangelegte Militärübung um die Gewässer Taiwans abgehalten hat, legen nun die USA und die Philippinen nach und starten ebenfalls ein Großmanöver. Bei der Übung mit scharfer Munition soll unter anderem auch die Rückeroberung geprobt werden.

Verfahrene Situation

Die Lage zwischen China und Taiwan ist verfahren. Für die chinesische Führung gehört der Inselstaat zu China und liegt auch in ihrem Interessensgebiet. Aber auch die USA melden immer wieder Taiwan als ihr Einflussgebiet an. In den vergangenen Tagen hatte China daher Militärübungen in den Gewässern um Taiwan abgehalten, welche die "Abriegelung" der Insel probten. Zudem waren auch mehrere dutzend Flugzeuge im Einsatz, um eine "Luftblockade" durchzusetzen, hieß es dazu im staatlichen chinesischen Fernsehsender CCTV. Aber auch nach dem Ende der Übung registrierte das taiwanesische Verteidigungsministerium noch chinesische Einheiten um die Insel.

US-Manöver

Nach dem Ende des chinesischen Manövers starteten nun die USA eine Machtdemonstration in den Gewässern. Beim "Balikatan"-Manöver üben laut offiziellen Angaben fast 18.000 Soldaten aus der USA und der Philippinen. Es würden unter anderem auch Rückeroberungen geübt, heißt es, da man das Manöver Chinas als Übung zur Eroberung von Taiwan ansehe. Angesetzt ist das gemeinsame Manöver für drei Wochen. Zuletzt hatten sich die USA und die Philippinen wieder angenähert. Der Vorgänger des jetzigen philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr., Rodrigo Duterte, hatte statt mit den USA bessere Beziehungen zu China gesucht.

Gegenseitige Besuche

Die jetzige chinesische Manöver wird als Antwort auf den Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA im Zuge ihrer Mittelamerika-Reise vermutet. Zuletzt hatte China im vergangenen Jahr im August ein großangelegtes Manöver vor der taiwanesischen Küste abgehalten. Damals war die Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi zu Besuch in Taiwan gewesen, was Peking als Einmischung in innere Angelegenheiten verstanden hatte.

Denn gemäß der Ein-China-Politik der chinesischen Führung betrachtet man Taiwan nach wie vor als Teil des eigenen Landes. Die USA hingegen haben sich seit 1979 der Verteidigungsfähigkeit der Insel verpflichtet. Allerdings gibt es keine offizielle diplomatische Anerkennung. Nur eine Handvoll kleinere Staaten - genau 12 - erkennen Taiwan offiziell an, darunter der Heilige Stuhl, die Marschallinseln, St. Kitts und Nevis oder Haiti.

Taiwans Chipproduktion

Dass die USA mit China auf Konfrontationskurs gehen, hat jedoch nicht nur mit der Eigenschaft der Vereinigten Staaten zu tun, überall auf der Welt Interessensgebiete abzustecken und die US-Vormachtstellung ausbauen zu wollen. Taiwan kommt auch wirtschaftlich eine Schlüsselstellung zu, die sowohl für China aber noch vielmehr für die USA von immenser Bedeutung ist.

Dabei handelt es sich um die Produktion von Mikrochips, ohne die heutzutage weder Autos, noch Kaffeemaschinen, geschweige denn Panzer oder Flugzeuge funktionieren. Und die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) ist weltweit der drittwichtigste Halbleiter-Hersteller sowie der wichtigste Auftragsproduzent. Und die USA und ihre größte Chipschmiede Intel zählen zu den größten Abnehmern.

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