Regierungsversagen

Zweiklassenmedizin, Ärztemangel: Unzufriedenheit über Gesundheitssystem nimmt zu

Politik
Bild: Freepik

Eine neue Umfrage zeigt abermals, dass die Unzufriedenheit der Österreich mit dem Gesundheitssystem stark wächst. Fast 60 Prozent sind der Meinung, dass es sich zuletzt sogar verschlechtert habe. Grund dafür sind ein Mangel an Ärzten, daraus folgende lange Wartezeiten für Behandlungen und Termine und auch eine Zwei-Klassen-Medizin.

Laut einer Umfrage des Demox-Instituts im Auftrag des Austrian Health Forum (AHF) sinkt die Zufriedenheit der Österreicher mit dem Gesundheitssystem rapide. So gaben 31 Prozent an, dass sie mit dem Gesundheitssystem "sehr" oder "eher" unzufrieden seien. 2019 - also "vor Corona" - waren es noch 21 Prozent. Und waren im Mai 2019 noch 77 Prozent "sehr zufrieden" oder "eher zufrieden" waren, sind es nun nur noch 68 Prozent. Was aber deutlich wird: Ganze 59 Prozent sind der Überzeugung, dass sich das Gesundheitssystem in Österreich verschlechtert hat.

Ärztemangel, Wartezeiten, Pflegenotstand

Als Gründe für die Verschlechterung des Gesundheitssystems wurde von 42 Prozent Ärztemangel angegeben, gefolgt von Wartezeiten für Behandlungen (34 Prozent) sowie dem "Pflegenotstand" (23 Prozent) und eine "Zwei-Klassen-Medizin" (22 Prozent). Als Problem wird dabei von den Befragten auch die Möglichkeit "bei einem gesundheitlichen Anliegen einen Termin bei der entsprechenden Stelle zu bekommen" wahrgenommen. Nur 39 Prozent finden es einfach, diesen Termin zu bekommen, 36 Prozent schwierig. Dies ist auch kein Wunder. Anfang diesen Jahres bildeten sich in Tirol vor einer Augenarztpraxis sogar lange Warteschlangen, als Patienten versuchten, einen Termin zu erhaschen - Der Status berichtete.

Kritik an Untätigkeit der Regierung

Kritik an der Regierung wegen dieser offensichtlichen Mängel im Gesundheitssystem kam vom FPÖ-Gesundheitssprecher und Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Parlament, Gerhard Kaniak: "Und wieder bestätigt eine Umfrage, was die Bevölkerung tagtäglich erleben muss: Die Untätigkeit der schwarz-grünen Bundesregierung treibt unser Gesundheitssystem in den Abgrund. Die Zufriedenheit in der medizinischen Versorgung ist in den vergangenen vier Jahren noch mehr gesunken und die Bundesregierung bleibt weiterhin auf Tauchstation, anstatt endlich für eine ordentliche medizinische Versorgung Sorge zu tragen."

6-Punkte-Plan für das Gesundheitssystem

Dabei machte Kaniak auf den 6-Punkte-Plan der Freiheitlichen aufmerksam, der wiederholt von der Regierung ignoriert wurde. Dieser beinhaltet unter anderem die Evaluierung des Personalbedarfs auf allen Ebenen, finanzielle Fairness mit Prämien und Überstundenabgeltungen, eine Entbürokratisierung und Kompetenzerweiterung, die Weiterbeschäftigung älterer Ärzte und eine erweiterte Ausbildung, ein Stipendienmodell und schlussendlich die Einbindung der Wahlärzte in das Kassensystem mit der Aufhebung des Doppelbeschäftigungsverbotes.

Doch bei der Bundesregierung stellt Kaniak mangelnden Willen fest, im Gesundheitssystem nachhaltig etwas zu verbessern. Zudem erinnerte er auch an die budgetären Fehlentscheidungen der Regierung. "Milliarden Euro für Corona-Ausgaben, kaum Finanzmittel für Infrastruktur und Personal in den Krankenanstalten: So fährt man ein Gesundheitssystem mutwillig und mit Anlauf an die Wand. Damit schreibt die Regierung die Mangelverwaltung in unserem Gesundheitssystem fort", kritisiert der FPÖ-Gesundheitssprecher.

Parteienfront der Untätigkeit

Aber nicht nur die Regierung nimmt Kaniak bei den dringend notwendigen Reformen in die Pflicht. Auch die Neos und vor allem die SPÖ, die jahrelang selbst dem Gesundheitsministerium vorstand - auch die derzeitige Noch-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner war als Gesundheitsministerin nicht in der Lage, Reformen einzuleiten - war jedoch nach ihrem Abgang aus der Opposition die lauteste Ruferin, um auf die Versäumnisse der - und auch ihrer - Vergangenheit aufmerksam zu machen.

"Wir Freiheitliche haben unsere Lösungen zur Rettung des österreichischen Gesundheitssystem mit - unter anderem - unserem Sechs-Punkte-Plan zur Behebung des Personalmangels bereits präsentiert und sind auch bereit diese Lösungen umzusetzen. Die Frage ist: Sind ÖVP, Grüne und ihre Anhängsel von SPÖ und Neos auch bereit dazu? So wie es aussieht, leider nicht", so Kaniak, der einzig in Neuwahlen eine Möglichkeit sieht, endlich notwendige Veränderungen auf den Weg zu bringen.

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