Ukrainische Offensive stagniert

Weil wir Gas brauchen: USA, Ukraine und New York Times attackieren Österreich

Politik
Bild: The White House, Public Domain

Während Drohnenangriffe auf Moskau kaschieren sollen, dass bei der lang erwarteten und von vielen als "Wende" des Krieges herbeigesehnten ukrainischen Gegenoffensive nichts weitergeht, werden an anderen "Fronten" die Daumenschrauben angezogen. Und mittendrin befindet sich Österreich. Einerseits gefährdet das Selenski-Regime die Gasversorgung im kommenden Winter und zugleich muss die Globalistentruppe um Nehammer von Seiten der USA einen Tadel hinnehmen. Ein orchestriertes Schauspiel...

Im Krieg stirbt die Wahrheit immer zuerst. So sind auch die Erfolge der Ukraine bei der Offensive, auf die große Hoffnungen gesetzt wurden, bisher eher bescheiden. Der Verlust an Material und Menschenleben steht in nahezu keinem Verhältnis zu den bescheidenen Erfolgen. Daran ändert auch nichts, dass man eine Linie mit Panzersperren erreicht hat. "Kämpfe erreichen russische Hauptverteidigungslinie", titelte etwa die Bild. Noch eindrucksvoller war hingegen das österreichische Straßenblatt Heute: "Ukraine-Offensive reißt Putin jetzt die 'Drachenzähne' aus". Dumm nur, dass hinter der Dachenzahn-Linie bzw. "Höckerlinie" weitere tiefgestaffelte Verteidigungssysteme, Panzergräben und andere Hindernisse warten. Ein Durchbruch sieht anders aus - faktisch hat man sich mit vielen Anstrengungen und Verlusten an einigen Stellen gerade einmal durch das Vorfeld durchgekämpft.

Drohen auf Moskau

Während die Kämpfe am Boden zwar nicht in der Intensität nachlassen aber keinen durchschlagenden Erfolg bringen, versucht man auf der ukrainischen Seite zu Punkten, indem man Drohen nach Moskau schickt und versucht dies bestmöglich propagandistisch auszuschlachten. So wird etwa in sozialen Netzwerken jede kaputte Fensterscheibe frenetisch bejubelt.

Klar ist hingegen, dass die Angriffe lediglich Nadelstiche sind. Während Moskau mit Drohen und Marschflugkörpern regelmäßig die ukrainische Infrastruktur zerstört, sind eine handvoll Drohnen gegen die russische Hauptstadt zwar ein symbolischer Akt, aber keineswegs dazu geeignet, einen Krieg zu gewinnen oder die russische Bevölkerung ob des Luftterrors zum Aufstand gegen Putin zu bewegen.

Selenski-Regime gefährdet Österreichs Versorgungssicherheit

Doch während alle Augen auf Moskau und auf die ukrainische Gegenoffensive gerichtet sind, schmiedet man in Kiew in trauter Eintracht mit den USA ganz andere Pläne. Und diese gefährden nachhaltig die Versorgungssicherheit Österreichs. Allerdings scheint dies derzeit die Regierung wenig zu kümmern. Bereits Anfang Juni warnte der ehemalige OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss davor, dass das Transitabkommen zwischen der Ukraine und Russland, welches unter anderem die Gasversorgung Österreichs sicherstellt, 2024 ausläuft. Grund dafür ist, dass Kiew das Abkommen nicht verlängern will. Mit einem Schlag würde also kein russisches Gas mehr ankommen. Ohne dieses wären aber die Speicher nicht so voll wie jetzt und der Winter wäre unangehmer geworden. Dies würde bedeuten, dass die Preise wieder steigen und auch die Versorgung gefährdet wäre. Denn ausreichend Pipelines nach Italien oder Deutschland, um den Ausfall zu kompensieren, gibt es bisher nicht. Die ursprünglich geplante Nabucco-West-Pipeline hätte Österreich Versorgungssicherheit bieten können. Doch der Plan wurde durch Aserbaidschan 2013 fallen gelassen.

USA tadeln Nehammer & Co.

Jetzt hat die "New York Times" prominent festgestellt, dass Österreich immer noch zu russlandfreundlich sei. In dem Artikel "Why One Country Is Struggling to Break Away From Russian Gas", stellt man tadelnd fest, dass die Alpenrepublik viel zu abhängig von russischem Gas sei. So seien andere EU-Länder vorbildlicher. Etwa Deutschland, das vor dem Krieg 55 Prozent Erdgas aus Russland bezogen hat und nun keines mehr - zumindest nicht auf direktem Wege, sondern nur über Umwege, was die NYT jedoch vergisst zu erwähnen. Ebenso die Tatsache, dass die USA mit teurem Frackinggas, welches als LNG nach Europa verschifft wird, das Geschäft des Jahrzehnts machen. Der moralische Vorwurf lautet jedoch, dass Österreich mit den Gasimporten aus Russland auch die Kriegsmaschinerie des Kreml finanziere.  Österreich setze nicht genug Schritte zum Ausstieg aus russischem Gas und habe seine der russlandfreundlichsten Regierungen, so die Kritik. Dass die Importe gleichzeitig durch die Transitgebühren Geld in die ukrainischen Kassen spülen, vergisst das Blatt - welches auch den Laptop-Skandal um Hunter Biden während des Wahlkampfs unter den Tisch fallen ließ - ebenso zu erwähnen.

Alles für die USA

Dabei spielt es auch keine Rolle, dass das Erdgas bereits seit 1969 fröhlich fließt. Und daran haben auch der Sowjetische Einmarsch in Afghanistan oder später der Krieg Russlands im Kaukasus oder in Tschetschenien nichts geändert. Aber damals waren US-Interessen vermutlich auch nicht in dieser Form betroffen, wie nun bei dem Krieg in der Ukraine. Sonst hätte Uncle Sam damals schon mit erhobenem Zeigefinger dagestanden und dem formal neutralen Österreich erklärt, was es gefälligst zu tun und was zu unterlassen habe. Geradezu entschuldigend kommt die grüne Energieministerin Gewessler in dem Artikel zu Wort. "Leonore Gewessler, Energieministerin und Mitglied der progressiven Grünen in der österreichischen Regierungskoalition, sagte, die Regierung sei weiterhin entschlossen, die Importe von russischem Erdgas bis 2027 zu beenden. Aber 'es ist nicht einfach, Jahre und Jahrzehnte falscher Politik in nur ein paar Monaten oder einem Jahr rückgängig zu machen', fügte Frau Gewessler hinzu. Und als Binnenland kann Österreich, anders als Deutschland, Italien oder Griechenland, nicht einfach Terminals für Schiffe zum Transport von Flüssigerdgas bauen."

Problem bald erledigt

Aber nun dürfte das Problem ohnehin bald erledigt sein. Die Achse USA-Ukraine schafft wieder einmal vollendete Tatsachen. "Offizielle Entscheidungen könnten in jedem Fall von den Ereignissen überholt werden. Der derzeitige Fünfjahresvertrag, der es Gazprom erlaubte, trotz der Sanktionen weiterhin Erdgas aus Russland durch Pipelines, die durch die Ukraine verlaufen, nach Europa zu liefern, läuft Ende nächsten Jahres aus, und die Regierung in Kiew hat angedeutet, dass sie diesen Vertrag nicht verlängern wird", heißt es geradezu genüsslich in der NYT. Und das Ergebnis kann man sich jetzt schon ausmalen. Österreichs Wirtschaft wird weiter ruiniert, der Gaspreis wird steigen, die USA verkaufen noch mehr LNG nach Europa und die Ausfälle in der ukrainischen Kasse wegen der fehlenden Transiteinnahmen werden auch die Steuerzahler Österreichs und der EU ausgleichen dürfen.

Sozialismus für Europa

Interessant sind auch die sehr unamerikanischen Meinungen, die in dem Artikel positiv durchklingen. So darf etwa Georg Zachmann, ein Klima- und Energieexperte der Brüsseler Denkfabrik Bruegel, erklären, dass strategische Entscheidungen über die Energieversorgung des Landes in Regierungsbüros und nicht in Vorstandsetagen getroffen werden sollen. "Die OMV ist ein privates Unternehmen, das versucht, so viel Geld wie möglich für seine Aktionäre zu verdienen", wird Zachmann zitiert. "Es wäre im Interesse der österreichischen Regierung und der europäischen Entscheidungsträger, ihre Geschäftsmöglichkeiten einzuschränken". Das klingt so gar nicht nach dem, was man gemeinhin für den typischen US-amerikanischen Unternehmergeist hält...

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