Irre Verdrehung der Tatsachen

Waldvilla-Affäre in Innsbruck: Jetzt wird Grünen-Politikerin zum Opfer stilisiert...

Politik
Rodung: privat/zVg; Bex: (C) Innsbrucker Grüne; Willi: (C) Franz Oss; Screenshot: Twitter/X; Komposition: Der Status.

Wenige Tage vor der Gemeinderatswahl in Innsbruck hat ein Skandal die Landeshauptstadt fest im Griff: Denn die Grünen-Politikerin Janine Bex sicherte sich zum Schleuderpreis ein Domizil in bester Lage im Innsbrucker Stadtwald, durch die Rodung für einen ausreichend breiten Zufahrtsweg durfte sich der Wert der Immobilie nun vervielfachen. Ungeachtet der äußerst schiefen Optik kommt's nun aber zur Umkehr der Verantwortung: Denn plötzlich soll die Dame Opfer von "Gewalt an Frauen" und von "Hetzern und Spaltern" sein...

Die schiefe Optik des grünen Anwesens

Auch wenn mutmaßlich alles auf legalem Weg abgelaufen sein dürfte, bleibt ein gewisses "Geschmäckle" oder zumindest eine gehörige Portion Doppelmoral zurück - Der Status berichtete. Denn die Grünen sind jene Partei, deren Bürgermeister Georg Willi einst dem Volk erklärte, es brauche pro Person nur 10 Quadratmeter und deren Raumordnungs-Konzepte auf die Verdichtung der Siedlungskerne setzen. Die Unklarheit um die Bewilligungsfähigkeit notwendiger Rodungsarbeiten im Bereich des neuen Bex-Domizils ließ Konkurrenzbieter aussteigen. Die Grünen-Politikerin wiederum will offiziell nichts mit den Schlägerungsarbeiten zu tun haben. 

Dennoch machte sie wohl den Deal ihres Lebens: 330.000 Euro für ein Haus im Grünen mit üppigem Grundstück. In Innsbruck mehr als nur ein Schnäppchen: Normalerweise muss man froh sein, um diese Summe eine "bessere Besenkammer" zu erstehen. Dies gilt doppelt für den Stadtteil Hungerburg, einer hochpreisigen Lage auf einer Terrasse über der Stadt. Wessen Familien dort nicht schon seit Generationen lebt, blättert oft deutlich über eine Million Euro für ein Haus hin. Entsprechend gentrifiziert ist die Gegend. Nach der Rodung darf sie sich über eine satte Wertsteigerung freuen. Nicht, dass ihre bisherige Bleibe in Hötting in einem Brennpunktviertel gestanden hätte... 

BM Willi wettert über "Hetzer & Spalter"

Eine grüne Bürgermeister-Partei, die den Bürgern nichts gönnt und sie mit Ge- und Verboten drangsaliert, aber sich selbst das größte Teil des Kuchens krallt: Dieses Sittenbild vermittelt die Causa Bex aktuell beim Bürger, ungeachtet der tatsächlichen Nuancen des Falles. Also muss es einerseits der Chef persönlich, andererseits die Systempresse für die Politikerin richten. Georg Willi ritt also nach einigen Tagen auf Tauchstation für seine Kollegin in sozialen Medien aus. Er sprach von einer "beispiellosen Hetzkampagne" und behauptet etwas von widerlegten Unwahrheiten. Und stilisiert die Kollegin zum Opfer: "Kein Fußbreit den Hetzern und Spaltern! Volle Solidarität mit Janine!"

Journalistin: "Das ist Gewalt gegen Frauen"

Dabei hängte er einen Meinungsartikel der "Tiroler Tageszeitung" bei. Ein Redakteur der Zeitung hatte die Vorwürfe bereits vor einigen Tagen bagatellisiert. Eine Journalistin faselt darin von einer "Grenzüberschreitung, die fassungslos macht". Hintergrund: Ein Politiker einer anderen Fraktion rief zu einer Waldwanderung auf, damit sich die Bürger anschauen könnten, was vor Ort geschehen sei. Wohlgemerkt: Mehrere hundert Meter vom Haus entfernt, am frei zugänglichen Waldweg, friedlich. Für die Journalistin ganz böse und ein klarer Fall politischer Brutalität: "Ein Haus, in dem drei Kinder und der Ehemann der Politikerin wohnen wollen. Das ist Gewalt gegen Frauen."

Sie verlangte eine Distanzierung der übrigen Gemeinderatsparteien, die zuletzt den Skandal reihum thematisiert hatten, die für sie die "Politikkaste" ausmachen, welche Bex "vorverurteilt". Die Dame von der TT schien geradezu zu bedauern, dass eine Woche vor der Wahl die Solidaritätsbekundungen hauptsächlich von den Grünen selbst kamen. Aber man sollte gerecht sein: Es wäre ja nicht so, als hätte die preisgekrönte Journalistin die Grünen noch nie kritisiert. So ärgerte sie sich unlängst unter dem Titel "Gendersternchen statt Spitzenkandidatin" darüber, dass die Grünen in Stadt, Land und Bund auf männliche Spitzenkandidaten setzen. 

Der Stein des Anstoßes - der Aufruf zum "Waldspaziergang" am Ort der Rodungen vorbei: 

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