Gefahr neuer Abhängigkeiten

Verpfuschte Mobilitätswende: Elektro-Auto-Industrie sorgt sich um Lithium-Knappheit

Politik
Bild: Freepik

Dank des "Kampfes gegen den Klimawandel" und der grünen Politik soll die Automobilindustrie in den kommenden Jahren immer mehr E-Autos produzieren. Doch der Bau der Batterien verschlingt eine Unmenge an Ressourcen und Rohstoffen - gerade für die derzeit gängigen Lithium-Ionen-Akkus. Unternehmen warnen daher, das dringend benötigte Lithium könnte knapp werden.

Batterie-Hersteller schlagen Alarm: Lithium, einer der Grundstoffe für die geplante E-Mobilitätsrevolution könnte schon bald knapp werden. "Man könnte in eine Krisensituation geraten, in der die Batterieunternehmen keine Sicherheit für (Lithium-)Rohstoffe haben“, wird Stu Crow, Vorsitzender von Lake Resources, zitiert. Damit ist ein zentraler Punkt der grünen Energiewende gefährdet, denn ohne ausreichend Rohstoffe für Batterien werden Elektrofahrzeuge nicht in dem Tempo Verbrennungsmotoren verdrängen, wie es sich die Jünger des Kampfes gegen den Klimawandel vorstellen.

Lithiumabbau statt Umweltschutz?

Derzeit ist, durch die zunehmende Umstellung der Automobilhersteller auf E-Mobilität Lithium eines der gefragtesten Metalle der Welt. Und für die drohende Knappheit werden mehrere Faktoren verantwortlich gemacht, so etwa Verzögerungen bei der Genehmigung von Minen. In den USA wehren sich etwa Ureinwohner in Nevada gegen die Eröffnung einer riesigen Lithium-Mine. Sie weisen darauf hin, dass die geplante Thacker-Pass-Mine nicht nur einen Eingriff in die Umwelt bedeutet und diese nachhaltig zerstören könnte. sondern auch, dass auf dem Gelände in der Zeit nach dem Bürgerkrieg US-Soldaten ein Massaker an ihren Vorfahren begangen hätte, und der Ort durch die Mine entweiht würde.

"Lithium-Minen und diese ganze Förderung von erneuerbaren Energien – die Agenda des "Green New Deal" – sind etwas, was ich gerne als grünen Kolonialismus bezeichne", so ein Angehöriger des Stammes, "das wird sich unmittelbar auf mein Volk, meine Kultur, meine Religion und meine Traditionen auswirken." Es gibt auch Stimmen aus dem Stamm, die die Mine befürworten, würde sie doch Arbeitskräfte bringen. Mangelnder Umweltschutz, Kinderarbeit und Ausbeutung sind jedoch schon länger Thema, wenn es um die Gewinnung der Rohstoffe wie seltener Erden für die Produktion von E-Autos geht. 

Zu wenig Tempo, neue Abhängigkeiten

Weiters behindern jedoch auch Personalmangel und die weltweite Inflation die Erschließung neuer Minen. So wurde von Lake Resources aufgrund mangelnder Stromversorgung und andere logistische Probleme ein Projekt in Argentinien um drei Jahre verschoben. Im vergangenen Jahr gab es weltweit 45 Lithium-Minen. In diesem Jahr sollen elf weitere, im nächsten Jahr noch einmal sieben in Betrieb gehen. Doch laut Experten ist dieses Tempo weit unter jenem Niveau, das die Versorgung der globalen E-Auto-Industrie sicherstellt. Und das, obwohl die Unternehmen wachsen. 

Der weltweit größte Lithium-Produzent Albemarle expandiert in Nord- und Südamerika, Asien und Australien, dennoch erwartet er, dass die weltweite Lithium-Nachfrage das Angebot im Jahr 2030 um 500.000 Tonnen übersteigen wird. Andere Produzenten machen ähnliche Prognosen. Und es gibt noch weitere Gefahren. China hat den Markt erkannt und investiert Milliarden, um sich Vorkommen auf der ganzen Welt zu sichern. Experten rechnen damit, dass das Reich der Mitte bis 2025 rund ein Drittel der weltweiten Lithium-Versorgung kontrollieren könnte. Die politisch oktroyierte einseitige Hinwendung zur E-Mobilität könnte also in Zukunft die Abhängigkeiten Europas weiter verschärfen.

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