Der Kanzler als 'Macher'...

Um die wichtigen Probleme kümmern: Scholz will Warnhinweise in Kinderbüchern

Politik
Bild: Michael Lucan, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia Commons

Es ist immer gut, wenn der Bürger weiß, dass er sich auf die Weitsicht und die Problemlösungskompetenzen der Politik verlassen kann. In einem Interview beweist nun SPD-Kanzler Olaf Scholz, dass er alles im Griff hat und die brennensten Probleme der Zeit erkannt hat. So will er etwa Warnhinweise in Kinderbüchern wie Pippi Langstrumpf oder Tim und Struppi, wenn diese nicht dem Zeitgeist entsprechen.

Nun ist es für alle Deutschen klar, der Kanzler kann lesen. In einem Interview in der Süddeutschen Zeitung plauderte er über seine Lesegewohnheiten. Gut, das Interview war für den Feuilleton-Teil der Zeitung, aber bei einem angeblich vollen Terminkalender des Kanzlers und multiplen Krisen wie dem Schrumpfen der Wirtschaft, Inflation und Probleme bei der Energiewende, sollte es eigentlich andere Prioritäten geben. Denn immerhin erwarten sich die Deutschen von Scholz und seiner Ampel-Regierung eine Lösung der - zum Teil von ihnen erst verursachten - Probleme. Dafür werden sie schließlich noch so schlecht bezahlt. Aber da man die vermutlich nicht hat, sucht man sich ein anderes Betätigungsfeld.

Probleme sichtbar machen

Dass man Probleme sichtbar machen sollte, derart klare Worte erwarten sich die Deutschen schon lange von ihrem Regierungschef. Sei es, bei der Grundsteuer, dem verpfuschten Heizungsgesetz, den Sanierungsvorschriften für Gebäude, der schleichenden Bargeldabschaffung, oder der Energiewende, die zusammen mit den Selbstmord-Sanktionen die deutsche Wirtschaft ruiniert. Stattdessen erklärte Scholz in Bezug auf ältere Kinderbücher, die womöglich für die Zeitgeist-Blase kritische Wörter beinhalten könnten, diese Probleme seien  "auf jeden Fall sichtbar zu machen in Vor- und Nachworten und mit Hinweisen im Text".

"Heutigen Vorstellungen entsprechen..."

"Wenn es sich um pädagogisches Material für Kinder handelt, sollte es klar unseren heutigen Vorstellungen entsprechen. Da werden wir Wege suchen und auch ein bisschen herumtasten müssen", so Scholz, der damit zeigt, dass er offenbar Probleme bei Pippi Langstrumpf, Tim und Struppi, Huckelberry Finn oder anderen Büchern sieht, die vermeintliche rassistische oder kolonialistische Stereotypen und Wörter beinhalten könnten. Es sollte deutlich gemacht werden, "was so heute nicht mehr in Ordnung ist", so der Kanzler, der aber offenbar keine Probleme mit den derzeit überaus "modernen" Kinderbüchern hat, die im Zuge der LGBTQ-Agenda auf die frühestmögliche Sexualisierung von Kindern angelegt sind.

Das Gedächtnis funktioniert

Was viele Bürger aber auch überraschen dürfte ist, dass das Erinnerungsvermögen des Kanzlers noch einigermaßen verhanden ist. Im Gegensatz zu seiner Aussage im Hamburger Untersuchungsausschuss zum Cum-Ex-Skandal, wo sein Standardsatz lautete, er könne sich an nichts erinnern, scheint bei Büchern sein Gedächtnis noch zu funktionieren. So wusste er zu berichten, dass er sich während seiner Juso-Zeit "selbstverständlich durch die Gesamtheit der marxistischen Literatur gewühlt" habe. Damals schienen ihm jedoch die Rassismen von Marx und Engels wenig auszumachen, die Passagenweise über Juden und Schwarze vom Leder zogen. Aber davon abgesehen outet sich der Kanzler als Leser von Comics über Krimis bis zu Science Fiction. In den 1980er Jahren habe er jedoch hauptsächlich Romane gelesen, so Scholz und erklärt spult sofort eine Liste von Namen ab, "von Christa Wolf, Elfriede Jelinek, Mario Vargas Llosa, Isabel Allende, Gabriel García Márquez, Tom Wolfe, Bruce Chatwin, Paul Bowles und, von ihm angeregt, vieles aus Nordafrika. Ich las kreuz und quer, ohne System." Das mit dem System hat er zumindest auch in der Politik bis heute beibehalten...

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