Demokratie wieder 'in Gefahr'?

U18-Wahl in Bayern: AfD auf Platz zwei, herbe Verluste für Grüne

Politik
Bild: Index001, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons (zugeschnitten)

Wie würde die Jugend in Bayern wählen, wenn sie denn dürfte? Bei der U18-Wahl in Bayern ging es genau darum. Daher wurden landesweit in der letzten Septemberwoche rund rund 60.000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren ihre symbolische Stimme in 620 Wahllokalen in 86 der 91 Wahlkreise abgeben. Und das Ergebnis ist sehr überraschend. Die AfD wäre zweitstärkste Kraft im Land.

Grüne Klima-Propaganda lässt Jugend kalt

Die Jugend tickt offenbar doch anders, als es Grüne und andere linke Parteien gern hätten. Denn obwohl diese immer darauf beharren, auch für die Jungen zu sprechen und diesen eine Zukunft sichern zu wollen, kommen sie offenbar nicht wirklich gut bei den "jungen Wählern" an. Selbst heiße Themen wie Klimawandel, Hitzesommer und daraus folgender Weltuntergang, die in den Mainstreammedien und auch an Schulen inzwischen omnipräsent sind, sorgen nicht für Erdrutschsiege der Grünen bei Wahlen, geschweige denn in den Umfragen.

Aber vielleicht sind auch sinkende Grundkompetenzen, die Pisa-Studien regelmäßig aufzeigen und auch zu viel freitägliches Schulschwänzen schuld an der Misere, dass die junge Generation die "brennendsten Probleme" nicht begreift? Wäre zumindest die logische Schlussfolgerung der grünen Blase, die sonst immer so viel auf die "formelle Bildung" ihrer Wählerschaft gibt und etwa fleißige Handwerker als "bildungsfern" herabwürdigt. Irgendeinen Schuldigen oder Sündenbock dafür, dass die Dauerbeschallung mit grüner Propaganda über einen angeblich "kochenden Planeten" nicht verfängt, wird man jedenfalls wohl suchen (müssen)... 

Bayern ist anders

Nun ist Bayern allerdings nicht unbedingt repräsentativ, man war da ja schon immer etwas reaktionärer. So wundert es auch nicht, dass bei der Jugendwahl die CSU als klarer Wahlsieger hervorgeht, allerdings mit einem Ergebnis von 26,12 Prozent, welches für die CSU in der Landtagswahl in einer Woche desaströs wäre. Allerdings ist es immerhin ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zur letzten U18-Wahl 2018. In den Umfragen zur Landtagswahl werden der Partei von Ministerpräsident Söder rund 10 Prozent mehr zugebilligt.

Platz zwei für die AfD

Aber auch in Bayern zeigt sich, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. "Demokratiedefizite" selbst unter den Jungen dürften demnächst wohl noch mehr Geld in die "politische Erziehung" im Freistaat fließen lassen. Denn statt einer der "progressiven Fortschrittsparteien" wie SPD oder Grünen landet bei der U-18-Wahl tatsächlich die AfD auf Platz 2. Und dies auch noch mit einem Erdrutschsieg. So konnte sie ihr Ergebnis von 8,27 Prozent im Jahr 2018 fast verdoppeln und erreichte diesmal 15 Prozent. Mehr, als in den "Erwachsenenumfragen".

"Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer", wußte schon Sokrates. Und heute würden sie sogar noch die AfD wählen, denn schlechtere Manieren als die auf allen Kanälen zum Gottseibeiuns geschriebene Opposition kann man im "freiesten Deutschland aller Zeiten" bekanntlich nicht haben. 

SPD und Grüne auf Platz 3 und 4

Mit 13,72 Prozent käme die SPD auf Platz 3; die Grünen mit 13,23 Prozent Platz 4. Ein kolossaler Verlust für die selbsternannte Ökopartei. Bei der U-18-Wahl 2018 erreichte die Partei noch 23,28 Prozent. Bei den Umfragen zur Landtagswahl kommen die Grünen hingegen derzeit auf 14 bis 16 Prozent und landen damit auf Platz drei oder zwei. Gänzlich abgeschlagen ist da die SPD, der mit 9 Prozent ein einstelliges Ergebnis vorhergesagt wird. Vielleicht auch deshalb sind die Genossen ob des Ergebnisses aus dem Häuschen, ganz in der hehren Hoffnung, in der Zukunft nicht mehr ganz so kleine Brötchen backen zu müssen... 

Freie Wähler spielen keine Rolle

Überraschend ist allerdings auch das Abschneiden der Freien Wähler bei der U-18-Wahl. Während sie in den Landtagswahl-Umfragen mit den Grünen und eventuell der AfD um Platz zwei rittern, spielen sie bei der Jugendwahl keine wirkliche Rolle. Hier kommt die Aiwanger-Partei nur auf knapp über 9 Prozent und landet auf Platz fünf. Allerdings konnte auch sie ihr Ergebnis fast verdoppeln - 2018 kam sie auf nur 5.43 Prozent und landete sogar hinter der FDP.

Die FDP könnte sogar bei der Jugendwahl mit 5,83 Prozent (2018: 6,12 Prozent) mit Platz 6 knapp den Einzug in den Landtag schaffen, wohingegen Umfragen sie derzeit bei 4 Prozent und somit unterhalb der 5-Prozenthürde sehen. Ebenso sind bei der Jugendwahl die Linkspartei und andere nicht im Landtag vertreten. Damit wird es wohl nicht nur beim fünften Anlauf auf den Landtag, sondern wohl auch auf absehbare Zeit nichts mit einem erstmaligen Einzug der mehrfach umbenannten SED ins Maximilianeum. 

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten