Heizungsdilemma für Bürger

Schneller als die Ampel: Augsburg prescht bei Stilllegung des Gasnetzes vor

Politik
Bild: Freepik

Das Wirtschaftsministerium unter dem grünen Minister Robert Habeck hatte unlängst angekündigt, dass in den kommenden Jahren das Gasnetz in Deutschland zurückgebaut und Infrastruktur im Kampf gegen den Klimawandel bis 2045 vernichtet werden soll. Doch in Bayern arbeitet man offenbar an einer Überplanerfüllung. So soll in Augsburg das Gasnetz bereits 2035 stillgelegt werden, 10 Jahre früher als die Ampelregierung es plant.

Seit 2008 trägt die drittgrößte Stadt Bayerns den Titel "Ort der Vielfalt". Und seit 2020 wird sie zum ersten mal in ihrer langen, auf die Römer zurückgehenden Geschichte von einer Frau regiert, denn da wurde Eva Weber - natürlich CDU - Oberbürgermeisterin der rund 301.000 Einwohner zählenden statt. Doch mit Vielfalt ist es nicht weit her, wenn es um das Thema heizen geht. Und da scheint auch eine CDU-Oberbürgermeisterin nichts zu nutzen. Denn die Stadt gebärdet sich grüner als die Grünen.

Schnelle Stilllegung des Gasnetzes

So hat man in der Stadt bereits in den vergangenen Jahren mit Planungen Richtung Fernwärme begonnen - die man auch irgendwann klimaneutral machen möchte - und im Zuge dessen auch rund 200 potenziell betroffene Kunden, bei denen es sich vorrangig Firmen und Hausverwaltungen auch großer Wohngesellschaften verschickt. Konkrete Planungen mit Zeitplan zum flächendeckenden Abklemmen des Gasnetzes in Augsburg gebe es aber nicht, betont Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg gegenüber der Augsburger Zeitung.

Doch ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht. So schreiben überregionale Medien, darunter etwa das "Handelsblatt", aber auch "Bild", dass den Großkunden der Augsburger Stadtwerken bereits mittgeteilt wurde, dass die Erdgasversorgung in zehn Jahren eingestellt werden soll. Dies wäre 10 Jahre eher als es die Pläne des grünen Bundeswirtschaftsministeriums vorsehen.

Investitionen und Geldverschwendung

Gegenüber dem "Handelsblatt" erklärt der Vertriebsleiter der Stadtwerke Ulrich Längle, dass 80 Prozent der Kunden die Ankündigung gut aufnehmen würden. Allerdings, so gibt er auch zu, sind einige Kunden aufgrund des Goldplatings und der Überplanerfüllung, die man wohl eher von Grünen erwartet hätte, wenig begeistert. Dies beträfe auch vor allem jene, die sich im Vertrauen auf die Politik und die Regierungsankändigung bei den Heizungsplänen darauf verlassen hätten, dass sie zumindest noch bis 2045 mit Gas heizen können und daher - wohl auch aus Kostengründen und um Komplettumbauten zu vermeiden, sich vor wenigen Monaten oder Jahren eine neue Gasheizung eingebaut hätten.

Auch andere Kommunen ziehen nach

Was dabei genau auf Millionen von Bürger zukommt ist noch völlig offen. Gegenüber erklärt erklart der Städtewerkeverband VKU, dass "etliche Rahmenbedingungen noch offen und finale Entscheidungen für alle Netzbetreiber daher schwierig" seien. Der Verband geht auch davon aus, dass sich die weitere Entwicklung "von Stadt zu Stadt, von Gasnetz zu Gasnetz, und von Strang zu Strang unterscheiden" werde. So überlegen derzeit auch andere Kommunen über einen Ausbau der Fernwärmenetze und eine Stilllegung der Gasnetze.

Für viele Bürger bedeutet dies, dass somit eine Abschaltung der Gasheizung deutlich vor 2045 ins Haus stehen könnte. Ein Sprecher des Eon-Konzerns erklärte etwa: "Wir prüfen, wie viele andere Netzbetreiber auch, systematisch, welche Teile der Leitungsinfrastruktur in Zukunft nicht mehr benötigt werden." Dabei zeigt sich auch, dass sich die sogenannten "demokratischen" Parteien kaum unterscheiden. Egal ob SPD, FDP, CDU oder CSU: Überall werden die Agenden der Grünen vorbehaltlos mitgetragen. Zumal die Union auch seit geraumer Zeit offen mit möglichen Koalitionen mit den Grünen liebäugelt - und sie in etlichen Bundesländern ohnehin bereits lebt.

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