Vollendete Tatsachen schaffen...

Jetzt kommt die Abrissbirne: Habeck will Gasnetz stillegen lassen

Politik
Gashahn: Freepik; Habeck: stephan-roehl.de/ Heinrich-Böll-Stiftung, CC BY-SA 2.0, Flickr; Komposition: Der Status

Fossile Brennstoffe sind bekanntlich "böse". Und sie passen nicht zu den Zero-Emissionsplänen von EU und Grünen. Daher will der deutsche grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck nun Fakten schaffen, um die Transformation zu einer grünen Zukunft voranzutreiben. Sein Ministerium plant daher den Abriss des deutschen Gasnetzes. Mit Folgen für Bürger und wohl auch die Wirtschaft.

Wärmepumpen als Ladenhüter

So kann man auch endgültig aus russischem Gas und insgesamt aus fossilen Brennstoffen aussteigen und zugleich die Bürger zu neuen Heizarten zwingen. Offenbar funktioniert es mit dem Einbau der Wärmepumpen und anderer Heizsysteme nicht so, wie es sich die Grünen am Reißbrett vorgestellt haben. Denn laut einer im Dezember veröffentlichten Statistik der  European Heat Pump Association (EHPA), lag Deutschland im Jahr 2022 auf Platz 19 von 21 was den Absatz von Wärmepumpen betrifft.

Pro 1.000 Haushalte lag in Deutschland der Absatz bei 6,72 - nur Ungarn und Großbritannien waren noch dahinter. Und auch 2023 lief es nicht rund, die Absatzzahlen gingen in der gesamten EU weiter zurück. Dies rief nun offenbar Habeck und sein Ministerium auf den Plan, um einen neuen Plan zu schmieden.

Vernichtung von Infrastruktur

Und was läge dabei den Grünen näher, als mit Verboten zu arbeiten um die Menschen zu ihrem "Glück" zu zwingen. Und dies will man nun offenbar indirekt über den Abriss von bestehender Infrastruktur erreichen. So will die Regierung die Gasnetze in Deutschland bis 2045 drastisch zurück bauen.  Dies geht aus einem 23-seitigen Papier des Wirtschaftsministerium mit dem Titel "Transformation Gas/Wasserstoff-Verteilernetze" hervor, über das die "Bild" berichtete. 

Darin heißt es: "Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt." Es sei "davon auszugehen, dass die Länge der Gasverteilernetze von derzeit über 500.000 km stark zurückgehen wird", so das Papier. Denn geht es nach den Plänen des grünen Ministers und seines Heizgesetz, sollen bis 2045 ohnehin alle Gebäude "klimaneutral" beheizt werden.

Keine grüner Wasserstoff

Zwar ist in dem Habeckschen Heizgesetz eigentlich vorgesehen, dass nach 2045 noch sogenannte „H2 Ready“-Gasheizungen benutzt werden dürfen, allerdings nur noch mit Wasserstoff - und damit rechnet man wohl selbst im Ministerium nicht. Immerhin wurde das Prestige-Projekt Westküste 100, welches noch unter CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmeier angeleiert wurde und "grünen Wasserstoff" liefern sollte, eingestampft.

Den beteiligten Unternehmen war das ganze zu riskant und die Bau-Kosten und wirtschaftlichen Risiken waren zu hoch. Und da man aber aus ideologischer Verbohrtheit trotz mangelnder Alternativen unbedingt auch aus Gas aussteigen will. kein Wasserstoff fließen wird und kein Gas fließen soll, will man die Gasnetze einfach zurück bauen.

Massive Folgen für Bürger

Für die Bürger hat dieser Wahnsinns-Plan der Vernichtung von Infrastruktur weitreichende Folgen. Denn die geplante Stilllegung trifft Millionen Menschen: Mehr als 50 Prozent der Haushalte hat eine Gasheizung. Laut Energiebranche dürften es künftig deutlich weniger als 20 Prozent sein - allerdings immer noch über 10 Mio. Bürger. Und dieser Anteil muss innerhalb von 20 Jahren ersetzt werden, weil dann nach Habecks Plan das Gas ganz einfach wegbleibt.

Allerdings will man Mietern und Eigentümern angeblich "hinreichend Zeit" gegeben, um sich auf die Umstellungen vorzubereiten und zu reagieren. Auch finanzielle Hilfen soll es laut "Bild" geben. Aber selbst in der Ampel regt sich zarter Widerstand gegen die Pläne des Wirtschaftsministeriums. So will die FDP, die für ihre bisherigen Umfaller bekannt ist, das Heizgesetz "technologieoffen" halten und hält fest, das Pläne zur Stilllegung von Gasnetzen nicht angebracht seien.

Was wird aus Industrie?

Dass man bei den Haushalten die Brechstange ansetzt, dürfte auch nicht wundern, immerhin kann man mit ihnen anders verfahren als etwa mit der Industrie. Denn bisher war die Wirtschaft der größte Energieverbraucher. 2022 etwa entfielen 36 Prozent des Erdgasverbrauchs in Deutschland auf Industrie und 14 Prozent auf Gewerbe, Handel und Dienstleistungen - in Summe 49 Prozent. 12 Prozent Gas gingen in die Stromversorgung und 7 Prozent in die Fernwärme. Haushalte verbrauchen rund 32 Prozent. Und auch 2023 bot sich ein ähnliches Bild.

Dabei entfielen auf den Verbrauch der Haushalts- und Gewerbekunden rund 41 Prozent und auf den Verbrauch der Industrie entfielen 59 Prozent. Dabei wurde in absoluten Zahlen deutlich eingespart -im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018-2021 wurden insgesamt rund 17,5 Prozent weniger Gas verbraucht. Industriekunden verbrauchten 18,3 Prozent und Haushalts- und Gewerbekunden 16,4 Prozent weniger Gas. Wobei die Einsparungen nicht unbedingt ein Grund zur Freude sind, zeigen sie doch auch die Schwäche der vor allem energieintensiven Industrie, die auch zunehmend in das Ausland abwandert.

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