Wenn alle Dämme brechen

'Rassismus und Hetze': Linker Panikmodus und 'Ajatollah-Charme'

Politik
Bild: FPÖ NÖ

Die vergangenen Wahlerfolge der Freiheitlichen Partei und demnächst wohl die dritte Regierungsbeteiligung in einem Bundesland sorgen dafür, dass der Anstand wohl endgültig auf Urlaub gegangen ist. Denn im Panikmodus vor einem befürchteten Bedeutungsverlust probt die "linke Mitte" einen Rundumschlag, bei dem sämtliche Hemmungen fallen - plumpe rassistische Anspielungen inklusive. Aber auch im Parlament geht es gegen die FPÖ, mit mehr als zweifelhaften Verbündeten.

Für die "Zivilgesellschaft" in Österreich und auch für die meisten Journalisten der mehr oder weniger mit Regierungsinseraten gefütterten Blätter, ist die FPÖ der persönliche Gottseibeiuns, das abgrundtief Böse, welches es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. Und dabei wird vor nichts Halt gemacht. So etwa in Österreichs lachsrosa Bilderbergerzeitung "Der Standard". "Droht jetzt völkische Beobachtung?", fragt dort allen Ernstes die selbsternannte Edelfeder Günter Traxler in seiner Kolumne, in der er ausführt, dass sich Wilfried Haslauer - ÖVP-Landeshauptmann von Salzburg - nun "auf dem Scheideweg zwischen Hochkultur und Herbert Kickl" befinde.

Fremdenhass und linker Rassismus

So bemüht sich Traxler in seinem Standardtext dann auch eines Vokabulars in seiner Glosse, welches keinen Zweifel an seiner hehren Gesinnung übriglässt. Denn dem "Fremdenhass" der Kickl-FPÖ, die sich ja zunehmend "radikalisiert", müsse man etwas entgegensetzen. Leider schwächle hier aber die Volkspartei, die sich nicht nur in Oberösterreich mit den Blauen in einer Landesregierung arrangiert, sondern nun auch in Niederösterreich und bald auch in Salzburg.

In einem Blatt, welches gemeinhin die Herkunft von Straftätern verschweigt, weil diese zu nennen ja rassistisch sei und nichts zur Sache beitragen würde, wirkt es dann aber schon eher befremdlich, wenn plumpe rassistische Anspielungen fallen.

Stereotypen der "Guten"

So etwa, dass Johanna Mikl-Leitner angeblich dem "Ajatollah-Charme eines Udo Landbauer" erlag. Dies ist nicht nur eine für die Sache völlig unerhebliche Anspielung auf die persischen Wurzeln der Mutter des niederösterreichischen FPÖ-Frontmannes, sondern könnte sogar neben rassistischen auch sexistische und kolonialistische Stereotypen transportieren. 

Denn entweder soll damit die FPÖ in die Reihe mit einem islamistischen Regime gestellt werden, oder will er damit auf den "edlen Wilden" replizieren, bei dem die niederösterreichische Landeshauptfrau schwach wurde, wie weiland Gabi aus dem Ruhrpott bei ihrem Abenteuerurlaub der etwas anderen Art in Kenia, Ghana, Gambia oder Südafrika, wo sie noch einmal die Früchte der Liebe kosten will.

Aber gut, als "altem weißem Mann", der sich seine ersten journalistischen Meriten bei der "Arbeiter-Zeitung" - dem längst vergessenem SPÖ-Zentralorgan - verdiente, sei dieser Mangel an Kenntnissen der woken Feinheiten der Gegenwart nachgesehen - zumal er ja doch zu den "Guten" gehört.

Mangendes Demokratieverständnis?

Allerdings zeigt sich auch ein interessantes Verständnis zur Demokratie. "Aus eigener Kraft wird Kickl nicht Bundeskanzler, und wenn ihn einer dazu machen kann, dann wäre es in der derzeitigen Situation ein Nehammer, der den Sündenfall vor dem Führerprinzip schon einmal vor Kurz geübt hat. Aber es ist nie zu spät, aus der Geschichte zu lernen, vor allem, wenn sie sich so deutlich in miserablen Wahlergebnissen ausspricht", tönt Traxler. Er vergisst dabei, dass eben diese Wahlergebnisse möglicherweise der FPÖ Platz eins bescheren und sie somit vom Souverän - sprich dem Bürger - legitimiert w, ob esird dem polit-medialen Establishment, angefangen vom Bundespräsidenten, gefällt oder nicht. 

Aber die Entscheidungen des mündigen Wählers scheinen keine Geltung zu haben, wenn es bestimmten Kreisen nicht in den Kram passt. "In unbelehrbaren Kreisen der Volkspartei überwiegt die Sympathie für eine Komplizenschaft mit den Freiheitlichen", bekommt auch die ÖVP ihr Fett dafür ab, dass sie es wagt, abseits von SPÖ, Grünen oder Neos Mehrheiten zu suchen. Die sorgfältige Wortwahl ist dabei entlarvend: Denn "Komplizen" dienen im Sprachverständnis der Menschen als Sidekick von Verbrechern. Damit wird eine demokratische Meinung, die derzeit bei einem Drittel des Volkes für Anklang sorgt, quasi vorab kriminalisiert. 

ÖVP auf Selbstvernichtungskurs

Dabei ist die ÖVP derzeit als Partei ohne klare Linie ohnehin nicht für ganz voll zu nehmen. Denn auch bei der Mauthausen-Gedenkfeier im Parlament, bei der der umstrittene ÖVP-Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka vor einer "Pandemie der Desinformation" warnte, bekam die ÖVP den Zorn der Guten zu spüren. Hatte man sich doch für eine Diskussion Michel Friedman zum Schwingen der Moralkeule eingeladen.

Neben den üblichen Unterstellungen gegen die FPÖ zog Friedman - der sich einst als "Gewissen der deutschen Nation" bezeichnete und diesen Anspruch nun in die Alpenrepublik exportiert - dabei auch gegen die ÖVP vom Leder, die trotz "wehret den Anfängen" mit der FPÖ bisher zweimal regiert habe...

Gefundenes Fressen

Für die Neos - die erst vor kurzem in Salzburg nicht nur aus der Regierung, sondern auch gleich aus dem Landtag flogen - aber auch für die anderen Parteien ein gefundenes Fressen. Denn nicht nur die FPÖ sondern auch die ÖVP sind böse. Dafür feiert man auch Friedman und vergisst, dass er vor ein paar Jahren neben der Moralkeule noch eine ganz andere Keule schwang, die ihm in Verbindung mit Koks und ukrainischen Zwangsprostituierten nicht nur den Zweitnamen Paolo Pinkel eintrug, sondern eigentlich auch an seiner Eigenschaft als sogenannte moralische Instanz nicht unberechtigte Zweifel aufkommen lassen sollte.

Dies spielt aber keine Rolle, solange es nur gegen die vermeintlich böse FPÖ geht und man auch mit mehr als zweifelhaften Zeitgenossen zumindest den Versuch unternehmen kann, die erodierende linkswoke Hegemonie zu festigen. Letztendlich kommt die nächste Wahl bestimmt - spätestens nächstes Jahr - und der Wähler hat in einer Demokratie bekanntlich immer recht. 

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