In Wappenkunde durchgefallen

Peinlich: 'McKanzler' Nehammer blamiert sich mit verkehrtem Bundesadler

Politik
Screenshots: Facebook; Nehammer: BKA, Wikimedia Commons, CC BY 2.0; Kreuz: CleanPNG/Shatoya; Hakerl: Emoji One, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.

Der Kanzler hat einen Vogel, aber einen falschen: Am heutigen Nationalfeiertag wurden die Bürger von "Alkohol oder Psychopharmaka"-Kanzler Karl Nehammer mit einem Bundesadler begrüßt - allerdings schaute dieser in die spiegelverkehrte Richtung. Immer mehr Österreicher zweifeln offen an der Amtsfähigkeit einer Regierung, deren Vertreter ein Land politisch an die Wand fahren, dessen Hoheitszeichen sie offenbar nicht einmal fehlerfrei kennen.

McKanzler und der verdrehte Adler

Rinks und lechts kann man schon einmal velwechsern: Und nirgendwo ist dies so einfach wie in der Heraldik. Denn die Begriffe der Wappenkunde orientierten sich an der Perspektive des Trägers eines mittelalterlichen Wappenschildes. Was für den Beobachter also auf der linken Seite aufscheint, ist heraldisch "rechts" und umgekehrt. Aber bei gut 100 PR-Mitarbeitern im Kanzleramt, die monatlich fast eine halbe Million an Steuergeld verschlingen, würde man annehmen, dass irgendwer wüsste, wie ein korrekter Bundesadler aussieht. Allerdings werden schwarze Posten bekanntlich öfter nach Parteibuch als nach Kompetenz besetzt... 

Im Zweifelsfall für den Angeklagten: Vielleicht folgte das Social-Media-Team des Kanzlers ja einem der weisen Ratschläge des Dienstgebers und saß zur Morgenstunde, als der Beitrag mit dem spiegelverkehrten Bundesadler online ging, beim gediegenen Katerfrühstück im McDonald's - wohl bekomm's! Oder kannte man die korrekte Version vor lauter Fernreisen und EU-Hörigkeit des Kanzlers gar nicht mehr? Nach einiger Zeit bemerkte man den Fehler und besserte mit einer korrigierten Version nach. Doch der Schaden war angerichtet: Findige Beobachter hatten einen Screenshot der Panne gemacht. In der Folge verteilte sich der "verkehrte Bundesadler" im Netz. 

Die Republik steht Kopf

Und wer den Schaden hat, braucht für Spott bekanntlich nicht zu sorgen. Die Verwertung dieser Steilvorlage erlaubte sich einmal mehr der freie Journalist Thomas Breit ("Neue Normalität"). Dieser sorgte bereits im Sommer mit seiner kreativen Retourkutsche auf die hochnotpeinliche "nicht normal"-Kampagne der Kanzlerpartei für Furore - Der Status berichtete. Er teilte auf Twitter/X ein Sujet, bei dem der Bundesadler auf dem Kopf stand. Damit trifft er den wunden Kern der Sache wohl auch besser als Nehammer.

Während sich viele Bürger an die WG-Flagge in "Big Bang Theory" erinnert fühlen, die Muster-Nerd Sheldon Cooper bei Gefahr auf den Kopf stellt, kommen gestürzte Wappen auch der Heraldik vor. Diese finden sich auf Grabmälern, Epitaphien, Grabsteinen und Todesanzeigen und Grabaltären. Sie zeigen an, dass das Geschlecht erloschen ist. Weil sich die schwarze "Familie" als Totengräberin der Republik betätigt, dürfte diese allen Umfragen zufolge nach der nächsten Nationalratswahl politisch mausetot sein.

Auch SPÖ kannte "richtigen" Adler nicht

Allerdings ist die ÖVP nicht die einzige ehemals staatstragende Partei, die Wissenslücken beim Aussehen des Bundesadlers aufweist. Denn Alois Stöger (SPÖ) bestellte in seiner Zeit als Gesundheits- und Sozialminister einen Vorhang, auf dem ein Bundesadler abgebildet war, dem die 1945 hinzugefügten, gesprengten Ketten fehlen. Somit hing dort jahrelang die Version aus der Ersten Republik, ohne dass es dem roten Minister oder seinen Mitarbeitern auffiel. Zum medialen Skandal aufgebauscht wurde die Sache dann erst, als eine FPÖ-Ministerin die Räumlichkeiten mit dem falschen Adler übernehmen musste.

Der Fehler entstand damals in einer Druckerei, nachdem ein Lehrling kreativ eingreifen musste, weil die roten Genossen das gewünschte Motiv in einer viel zu niedrigen Auflösung übermittelt hatten. Nehammers grünem Koalitionspartner wären wohl beide Fehler nicht passiert, hält deren Parteijugend Österreich doch mitunter für "frei erfunden" oder rät, bei der Entfernung von Hundekot "das Flaggerl für das Gaggerl" zu verwenden. Parteichef war damals übrigens der heutige Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der in seinem Wahlkampf dann ironischerweise stark auf den Heimatbegriff setzte. Detail am Rande: Die damaligen Skandal-Sticker sind bis heute erhältlich

Auch diesmal "liefert" die Grünen-Jugendorganisation verlässlich: 

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