Nach Bericht des Gesundheitsausschusses

Norwegen zieht die Reißleine: Keine Geschlechts-Umwandlung bei Kindern

Politik
Bild: Freepik

Die norwegische Regierung, welche eigentlich als besonders progressiv galt und alles für eine schnelle Umsetzung der Transgender-Agenda tat, will nun die Geschlechtsumwandlung bei Kindern verbieten. Der Grund sind Untersuchungen der nationalen Gesundheitsbehörde Norwegens (NHIB). Sie warnt jetzt vor mangelnder wissenschaftlicher Evidenz und Gefahren für Minderjährige.

Plötzliche Agenda-Bremse

Manchmal kommt es doch zu einem Umdenken. Noch 2020 war Norwegen einer der Vorreiter und erließ ein Hate-Speech-Gesetz erlassen, wonach die angebliche Diskriminierung von Transgender-Personen unter Strafe gestellt wurde. Nun, ein paar Jahre später - die Transgender-Agenda ist allgegenwärtig, Drag-Queen-Lesungen vor Kindern sind en vogue und die Belange der LGBTQ-Agenda stehen über allem anderen - tritt man im Norden plötzlich auf die Bremse.

Nun sollen die Gesetze für geschlechtsumwandelnde Behandlungen von Minderjährigen überarbeitet werden. Fortan sollen nun die Gabe von Pubertätsblockern, Hormonen und operative Eingriffe nur noch in der Forschung, aber nicht mehr im klinischen Bereich erlaubt sein - Minderjährige sind somit von Geschlechtsumwandlungen ausgeschlossen.

Umdenken der Politik

Somit folgt Norwegen anderen europäischen Ländern wie Finnland, Großbritannien und Schweden. Aber auch in den USA haben inzwischen acht Bundesstaaten die Behandlung zur Geschlechtsumwandlung von Personen unter 18 Jahren verboten. Dabei kommt das Umdenken der norwegischen Politik nicht von ungefähr. Noch 2016 galt Norwegen als fortschrittlich, weil es ein Gesetz verabschiedete, das einen Wechsel des Geschlechts problemlos ermöglichte - etwas, woran derzeit die deutsche Ampelregierung arbeitet und es als großen Wurf bezeichnet.

Doch es war offensichtlich nicht alles eitel Sonnenschein im nördlichen Regenbogenland. Dies ließ zumindest ein Bericht der nationale Gesundheitsbehörde Norwegens (NHIB) vermuten, der bereits im März diesen Jahres veröffentlicht wurde und den Anstoß zu der Gesetzesänderung gab.

Explodierende Zahlen, mangelhafte Forschung

So wird in dem Bericht unter anderem festgestellt, dass die Zahl der Anträge auf Geschlechtsumwandlungen in den vergangenen Jahren explodiert ist. Stellen in den 1970er und 80er Jahren in Norwegen jährlich gerade einmal vier Personen Anträge auf eine Geschlechtsumwandlung, zwischen 2007 bis 2010 waren es rund 50 bis 70 Anfragen jährlich, stieg deren Zahl zwischen 2018 und 2021 drastisch an. Denn zwischen besagten Jahren waren es zwischen 400 bis 600 jährlichen Anfragen - was durchaus auf eine Modeerscheinung in Verbindung mit medialer und öffentlicher "Vorbildwirkung" schließen lässt.

Darunter machten vor allem junge Frauen, die sich als Männer identifizieren, den größten Teil dieses Anstiegs aus, wie die NHIB berichtet. Dazu kritisiert der Bericht mangelnde "wissenschaftliche Evidenz" zur Unterstützung von Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen. Aber auch die Forschung wird als mangelhaft bezeichnet, zumal auch die Langzeitfolgen einer geschlechtsumwandelnden Behandlung nicht gut bekannt seien.

Psychische Erkrankungen

Weiters verweist der Bericht darauf, dass Minderjährige einerseits noch instabil in Bezug auf das Geschlecht seien, weil sie nicht "vollständig körperlich, geistig, sexuell oder sozial entwickelt" sind. Jedoch die meisten Kinder mit Geschlechtsdysphorie sich in ihrem Körper grundsätzlich wohlfühlen, wenn sie erst einmal in die Pubertät kommen. Zudem stellte man fest, dass 75 Prozent der Minderjährigen bei denen eine Geschlechtsdysphorie diagnostiziert wurde, bereits vor dieser Diagnose eine hohe Zahl von von psychischen Erkrankungen oder kognitiven Störungen auftrat, etwa ADHD, Autismus oder das Tourette-Syndrom. Wobei Studien auch bereits vor Jahren die Wechselwirkung zwischen psychischen Erkrankungen der Eltern und dem Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung untersuchten - Der Status berichtete.

Experimentelle Behandlung mit Nebenwirkungen

Dass sich die Gesundheitsbehörde dem Thema in Norwegen annahm, war auch Beschwerden von Verwandten von Minderjährigen geschuldet, die sich einer solchen Behandlung unterziehen wollten, und wo die Verwandten die Sicherheit der Behandlungsmethoden hinterfragten. Der Bericht führt daher auch eine Reihe von Nebenwirkungen der Behandlungen an.

Bei der Geschlechtsumwandlung von Mann-zu-Frau können dabei etwa Lebererkrankungen, negative psychische Reaktionen, erhöhtes Thromboserisiko oder arterielle Hypertonie auftreten. Bei der Umwandlung von Frau-zu-Mann sind Nebenwirkungen etwa erhöhte Anzahl an roten Blutkörperchen, Vernarbungen, Ödeme oder Unfruchtbarkeit, die aus chirurgischen Eingriffen oder auch aus der hormonellen Behandlung resultieren kann. Der Bericht empfiehlt daher die Anpassung der liberalen norwegischen Gesetze für Minderjährige sowie die Behandlung als experimentell zu betrachten und nur "vorsichtig" anzubieten.

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