Absatzmärkte und Sanktionen

Eliten sauer über Export-Schlager: Deutsche Autos für Kirgisistan & Russland

Politik
Bild: Freepik

Die deutsche Wirtschaft ist dank grüner Politik und Selbstmordsanktionen auf Talfahrt. Da sind viele Unternehmen froh, wenn ihre Produkte noch gefragt sind und man in Größenordnungen exportieren kann. Doch auch diese letzten Absatzmärkte stehen unter Beschuss. Könnte es sich doch, so wird vermutet, um Umgehungen der Russland-Sanktionen handeln.

Im Osten ist Qualität noch gefragt

In einigen ehemaligen Sowjetrepubliken sind erfreuen sich deutsche Autos offenbar einer rasant steigenden Beliebtheit. Besonders seit Beginn des Ukraine-Krieges. So stiegen schon in den ersten Monaten diesen Jahres die deutschen Exporte nach Kirgisistan, Kasachstan, Georgien aber auch Armenien rasant an, teilweise um 949 Prozent. Besonders beliebt sind dabei Automobile und Ersatzteile.

Bereits im Mai waren diese Anstiege auch in der Politik bereits ein Thema. Befürchtet man doch, dass die Lieferungen in die ehemaligen Sowjetrepubliken - Kasachstan und Kirgisistan sind Mitglieder der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), Kasachstan will auch in die BRICS-Gruppe - nach Russland weitergeleitet werden. Und, dass deutsche Unternehmen selbst entscheiden, in welchen Regionen der Welt sie Handel treiben, passt den Kriegstreibern der Altparteien so gar nicht in den Kram. 

Enorme Exportanstiege

Jetzt griff der Chefökonom des Institute of International Finance (IIF) Robin Brooks das Thema erneut auf. Auf X schrieb er: "Die deutschen Exporte von Autos und Teilen (blau) sind um 5.500% nach Kirgisistan (oben links), 720% nach Kasachstan (unten links), 450% nach Armenien (oben rechts) und 340% nach Georgien (unten links) gestiegen. All diese Güter werden nach Moskau geliefert, wo Putins Kumpane ihre G-Wagen lieben. Deutschland muss das stoppen..."

Todesstoß für Europa

Dies wäre ein weiterer Todesstoß für die deutsche Wirtschaft. Aber nicht nur für diese. Denn Brooks hat auch andere europäische Lander, wie Polen, Litauen, die anderen baltischen Staaten oder die Tschechische Republik im Blick, die ebenfalls eine Handelszunahme mit den zentralasiatischen Staaten zu verzeichnen haben.

Und dies gehört laut Brooks schleunigst beendet. Ein Nutzer stellt allerdings die interessante Frage, wie es um US-Importe in diese Weltgegend bestellt ist. 

Und der Ökonom anwortet: "In den USA gibt es einen kleinen Anstieg, aber der ist winzig im Vergleich zu dem, was sich in Europa abspielt."

Kampf um Absatzmärkte

Liegt da vielleicht der Hase im Pfeffer? Solange die europäische Wirtschaft noch in diese Region liefern kann, sind dies Absatzmärkte, die den USA auf lange Sicht verloren gehen. Denn Importe aus den USA dürften aufgrund der noch längeren Wege weniger attraktiv sein. Und was läge da näher, als die Sanktionen als weitere Chance zu nutzen, für die Zeit nach dem Krieg vorzubauen und Europa restlos zu verdrängen.

Denn auch beim Handel mit vermeintlichen "Schurkenstaaten" haben die USA wenig Skrupel. So verdoppelten sich allein im ersten Halbjahr 2023 die Uran-Importe der USA aus Russland auf 416 Tonnen, dies sind rund ein Drittel (32 Prozent) aller Uran-Importe. Dafür flossen 695,5 Millionen US-Dollar an den Kreml, der höchste Wert seit 2002 - Der Status berichtete.

Finanzmarkt-Lobby

Auch bei den Intentionen des Institute of International Finance (IIF) sollte man eher Vorsicht walten lassen. Denn diese globale Vereinigung von Finanzinstituten, die 1983 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Washington DC hat, ist nichts weiter als eine Lobbyorganisation der Finanzindustrie. Unter anderem machte man sich etwa gegen einen Schuldenerlass für Entwicklungsländer stark, opponierte gegen eine stärkere Regulierung des Bankensektors, setzte seine Interessen bei der Griechenland-Rettung durch und kämpfte auch beherzt gegen stärkere Eigenkapitalregeln für Banken.

Aber auch anderen globalen Netzwerken gegenüber ist man aufgeschlossen. So lieferte Timothy Adams, Präsident und CEO und Mitglied des Executive Committees des IIF einen Artikel für das WEF über die Wichtigkeit von CO2-Märkten im Kampf gegen den Klimawandel bei. Dass er WEF-Agenda Contributor ist, ist dann letztlich auch keine große Überraschung mehr.

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