Wasser predigen, Wein saufen...

Bahnfahren ist für den Pöbel: Inlandsflüge in deutschen Ministerien immer beliebter

Politik
Bild: TJDarmstadt, CC BY 2.0, Wikimedia Commons

Nach Corona ist auch die Reisefreude in den deutschen Ministerien wieder erwacht. Dabei geht es aber nicht nur ins Ausland, in hunderttausende Kilometer entfernte Länder, sondern auch im Inland wird freudig umhergereist. Allerdings will man es dabei offenbar möglichst bequem haben und verzichtet lieber auf das Bahnfahren sondern nutzt den Flieger.

Eine Flugreise, die ist lustig... 

Während man dem Volk Verzicht predigt und auf CO2 Strafsteuern verhängen oder den Verbrauch gleich gänzlich über ein Kontingent regeln will und auch Fernreise per Flugzeug aber auch Inlandsflüge am Liebsten verbieten würde, geht man in den Bundesministerien gänzlich andere Wege. Denn allein für das Jahr 2022 wurden in den Ministerien, Kanzleramt, Bundespresseamt und dem Büro der Kulturstaatsministerin rund 5.330 Flüge für das Inland gebucht. Dies berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine Anfrage der Linkspartei an das Finanzministerium.  Dabei wurden für die Flüge rund 1,3 Millionen Euro ausgegeben - und nach der CO2-Bilanz der Ministerien möchte man da gar nicht fragen...

Seit Corona mehr Reisetätigkeit

Dabei zeigt sich auch, dass man während der sogenannten Corona-Pandemie deutlich weniger unterwegs war. So fielen etwa für 2021 "nur" 4.009 Flugreisen innerhalb Deutschlands an, die rund eine Million Euro kosteten. Doch danach ging es wieder steil bergauf, wie auch erste Zahlen von 2023 zeigen. Für knapp 820.000 Euro fanden heuer schon bis Mitte Juni 3.114 Inlandsflüge statt. Der Großteil der Reisen - drei Viertel - finden dabei zwischen Berlin und Köln/Bonn statt, weil nach wie vor alle Ministerien Zweigstellen in Bonn unterhalten, wo bis zur Verlegung der Regierungssitz der BRD war.

Bahnfahren oder Internetkonferenzen

Dass dabei etwa der Bahn - die den Bürgern als probates Reisemittel angepriesen wird - nicht mehr Beachtung geschenkt wird, zeigt die Doppelmoral des Polit-Klüngels. Während man Geschäftsreisenden und allen anderen Bürgern bei Flügen ein schlechtes Gewissen einzureden versucht, scheinen sich die Ministeriumsmitarbeiter für eine Zugfahrt von Berlin nach Bonn zu schade zu sein. Dabei verkehren auf dieser Strecke fast im Minutentakt Züge, die zwischen rund 5 oder 6 Stunden benötigen.

Und was für "normal" arbeitende Menschen praktikabel sein soll, dürfte wohl auch vielbeschäftigten Ministeriumsmitarbeitern zumutbar sein. Zumal es - sollte es zeitlich wirklich einmal knapp sein - auch noch die Möglichkeiten von Videokonferenzen mittels Internet gibt. Und auch durch die E-Akte sollte die Reisetätigkeit wohl vermindert werden. Aber es ist wieder ein bezeichnendes Bild...

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