Auf jede Aktion folgt auch eine Reaktion

US-Handelskrieg eskaliert weiter: China verhängt Exportverbot für Rohstoffe

Welt
Xi: China News Service, Wikimedia Commons, CC BY 3.0; Biden: The White House, Wikimedia Commons, CC BY 3.0 US; Riss-Schnipsel: Freepik; Komposition: Der Status.

Der Handelskrieg der USA gegen China verschärft sich zunehmend. Nachdem die Vereinigten Staaten amerikanischen Herstellern die Ausfuhr von Werkzeugen und Halbleitern der neuesten Generation nach China untersagten, schlägt das Reich der Mitte nun zurück und trifft den Westen an einer empfindlichen Stelle. Denn fortan unterliegen seltene Rohstoffe einer Exportkontrolle.

Es handelt sich um die beiden Metalle Germanium und Gallium, die fortan nur noch mit speziellen staatlichen Lizenzen von Exporteuren aus China ins Ausland geliefert werden dürfen. Diese Ausfuhrkontrolle könnte die bereits schwächelnde westliche Wirtschaft hat treffen. Germanium wird unter anderem in Solaranlagen, Röntgengeräten und Glasfaserkabeln verbaut, Gallium kommt in Elektroautos und Batterien zum Einsatz. Zugleich sind beide Metalle auch wichtige für die Herstellung von Halbleitern und Chips. Durch die chinesischen Maßnahme könnten sich daher die ohnehin angespannten Lieferengpässe in vielen Bereichen weiter verschärfen und Wartezeiten verlängern.

China reagiert auf US-Sanktionen

Dabei ist der Schritt Pekings eine Reaktion auf die letzten US-Sanktionen. Erst Ende Oktober 2022 untersagte US-Präsident Joe Biden US-amerikanischen Herstellern die Lieferungen von wichtigen Komponenten zur Halbleiter- und Chipproduktion ins Reich der Mitte. Auch andere westliche Staaten schlossen sich den Maßnahmen an, daruner auch die Niederlande. Deren Regierung hatte etwa zuvor beschlossen, dass die auf die Ausfuhr der "fortschrittlichsten DUV-Belichtungsmaschinen" ab September 2023 eine Genehmigung erfordert. Diese Maschinen sind unter anderem zur Produktion von Chips nötig.

Weltweit größter Produzent ist China

Dabei könnten die chinesischen Maßnahmen auch die EU hart treffen und sogar den Plan der Eliten, die Dekarbonisierung der Wirtschaft zurückwerfen. Denn China ist derzeit der weltweit größte Produzent der beiden Metalle, die hauptsächlich in der Halbleiter-, Telekommunikations- und Elektrofahrzeugindustrie gebraucht werden. Noch 2020 kam eine Studie der EU zu dem Ergebnis, dass 94 Prozent des Galliums und 83 Prozent des Germaniums weltweit aus China stammen. In der EU waren es 71 Prozent des Galliums und 45 Prozent des Germaniums. Dies zeigt einmal mehr die Abhängigkeit der westlichen Staaten von China und eine geradezu selbstmörderische Politik der westlichen Eliten.

Abbau unwirtschaftlich

Dabei sind die beiden Metalle gar nicht so selten, sondern kommen eigentlich überall auf der Erde vor. Allerdings hatte es China verstanden ,bereits ab den 2010er Jahren den Abbau und die Weiterverarbeitung von Germanium und Gallium zu forcieren und somit die Weltmarktpreise zu drücken. Dies führte dazu, dass in vielen Regionen der Welt der Abbau unrentabel wurde und Minen schlossen. Würde es nun zu stärkeren Engpässen kommen, würde die Gewinnung der Metalle zwar auch in Europa oder den USA wieder wirtschaftlicher, allerdings ginge ein solcher Schritt nicht von heut auf morgen. Und für die Verbraucher würde dies abermals steigende Preise in vielen Bereichen bedeuten.

Angst vor Lithium-Sanktionen

Laut "Bild" sehen die deutschen Chip-Hersteller derzeit keine größeren Auswirkungen durch die chinesischen Sanktionen. Zwar sind die Preise für Germanium zuletzt um knapp zehn Prozent auf 1.380 Dollar pro Kilo gestiegen, aber man versucht bis zum Anlaufen der Ausfuhrbeschränkungen am 1. August genug Vorräte zu beschaffen. Sorgen macht sich indes der deutsche grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck, der den chinesischen Schritt zum Anlass nahm, abermals vor zu großer Abhängigkeit von China zu warnen.

Denn falls die chinesische Führung das Exportverbot  auch auf das, für den Bau von E-Auto-Batterien benötigte Lithium ausdehnt, könnte die deutsche Wirtschaft und auch der grüne Traum von der E-Mobilität in ernsthafte Bedrängnis kommen. "Wir müssen doch in den letzten Jahren gelernt haben, dass eine gewisse Souveränität der Produktion Energie- und Wirtschaftssicherheit bedeutet", so Habeck, der mit den Russland-Sanktionen nur mithalf, eine vermeintliche Abhängigkeit durch eine neue zu ersetzen.

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